
Fußball | Bundesliga VfB Stuttgart ist "nicht enttäuscht, auch nicht zufrieden"
Der VfB Stuttgart hat bei Eintracht Frankfurt eine gute Leistung gezeigt und war dem Champions-League-Teilnehmer nahezu ebenbürtig. Dennoch reichte es nur zu einem Punkt.
"Extrem gut" - so bewertete Trainer Bruno Labbadia die Leistung seines VfB Stuttgart beim 1:1 bei Eintracht Frankfurt. Dennoch: So richtig zufrieden sind die Schwaben mit dem Punkt beim Champions-League-Teilnehmer nicht. "Ein Stück weit traurig", beschrieb der 57-Jährige den Umstand, dass es im neunten Bundesliga-Spiel unter seiner Regie schon wieder nicht zum zweiten Sieg gereicht hat. "Täglich grüßt das Murmeltier", ärgerte sich Labbadia im Interview mit SWR Sport. "Uns fehlt die Präzision im letzten Drittel, manchmal auch das Quäntchen Glück."
VfB Stuttgart bewies Moral
Dass der VfB Stuttgart dem Tabellensechsten der Bundesliga Paroli bot und sich nach einem 0:1 von Sebastian Rode (55. Minute) wieder zurückkämpfen konnte, nötigte Labbadia jedoch Respekt ab: "Vor allen Dingen, wenn du so eine gute erste Halbzeit spielst und dann so unglücklich in Rückstand gerätst, kann es dir in unserer Situation passieren, dass man dann ein bisschen einknickt. Aber ich finde, das haben wir hervorragend gemacht - wir haben uns kurz geschüttelt und haben dann das 1:1 gemacht."
Dass sah Verteidiger Waldemar Anton ähnlich: "Heute war ein gutes Spiel. Kämpferisch, läuferisch muss bei uns alles stimmen, das hat heute gepasst." Für die Moral sei der Punkt "sehr wichtig". Silas' Treffer zum Ausgleich (75.) war nicht nur wichtig, sondern auch sehr schön herausgespielt. "Und mit ein bisschen Glück können wir das Spiel auch noch gewinnen", meinte Anton und brachte anschließend die Stuttgarter Gemütslage auf den Punkt: "Wir sind nicht enttäuscht, auch nicht zufrieden. Wir wollten mehr, aber hier in Frankfurt kann man auch mal nur einen Punkt holen."
VfB Stuttgart im Abstiegskampf unter Druck
Was dieser Punkt wert ist, zeigt sich am 27. Mai - wenn klar ist, ob der VfB Stuttgart gerettet ist, sich durch die Relegation kämpfen muss oder doch direkt absteigt. Der Druck steigt von Woche zu Woche - auch auf Trainer Labbadia. Vor allem, da die Konkurrenz punktet. Bochum holte drei Punkte in Köln, Schalke blieb im Derby zum siebten Mal in Serie ungeschlagen, Hertha BSC trotzte Mainz 05 ein 1:1 ab, Hoffenheim hat am Sonntag in Freiburg die Chance, den VfB noch tiefer reinzureiten.
Druck, den auch Waldemar Anton spürt: "Wir wissen schon lange, dass wir im Abstiegskampf sind. Ich glaube, das ist jedem klar - der Mannschaft, allen drumherum, den Fans, die uns jedes Woche pushen, die alles dafür tun, damit wir Spiele gewinnen. Aber das ist nicht immer leicht, weil viele 50/50-Entscheidungen gegen einen ausgehen, wenn man da unten drinsteht." Die gute Nachricht ist: Der VfB Stuttgart hat sein Schicksal noch immer selbst in der Hand, denn die Spiele gegen die direkten Konkurrenten stehen alle noch aus. "Da müssen wir uns halt herauskämpfen", meinte Anton. "Wir müssen einfach Woche für Woche an unsere Leistungsgrenzen gehen, so wie die letzten beiden Spiele. Und dann fahren wir die nötigen drei Punkte halt im nächsten Spiel ein." Das wäre dann am kommenden Samstag (15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de). Dann ist der VfL Wolfsburg zu Gast.