VfB Friedrichshafen in der Champions-League gegen polnischen Klub

Volleyball-Champions-League VfB Friedrichshafen vor schwieriger Aufgabe in der Königsklasse

Stand: 08.03.2023 18:35 Uhr

Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen treffen im Viertelfinale der Volleyball-Champions-League auf den polnischen Topklub Jastrzebski Węgiel.

Die Volleyball-Königsklasse trägt blau. Zumindest tut sie das dieser Tage am Bodensee in Friedrichshafen. Einfache Erklärung zu diesem Umstand: Die Vereinsfarben des VfB Friedrichshafen sind Blau-Weiß. Die "Häfler" stehen zum ersten Mal seit dem Triple-Sieg 2007 wieder unter den letzten Acht im höchsten europäischen Vereinswettbewerb des Volleyballs, der CEV-Champions-League.

Dort trifft der deutsche Rekordmeister am 9. März in Ulm auf Jastrzebski Węgiel, ehe es am 15.03. zum Rückspiel nach Polen geht.

Trotz BL-Niederlage: Friedrichshafen will an die eigene Chance glauben

Obgleich der Außenseiterrolle gegen den Gruppengegner aus Jastrzebie schlagen sie in Friedrichshafen forsche Töne an. "Dieses Mal soll der Riese fallen", heißt es in der Pressemitteilung des Volleyball-Bundesligisten, man rechnet sich also durchaus Chancen gegen den polnischen Vertreter aus. Und warum auch nicht, schließlich konnte der VfB den Polen im Hinspiel der Gruppenphase zuhause bereits einen Satz abnehmen. Seinerzeit verlor Friedrichshafen mit 1:3, war aber gerade im zweiten Satz, der mit 31:33 verloren ging, auf Augenhöhe mit dem polnischen Vizemeister.

Man schnupperte gar an einer 2:0-Satzführung. Dementsprechend zeigt sich auch Cheftrainer Mark Lebedew in der Pressemitteilung des VfB optimistisch. "Wenn uns das wieder gelingt und wir ein bisschen Glück haben – einen Netzroller zur rechten Zeit zum Beispiel – haben wir eine Chance." Spielerisch und emotional muss allerdings alles passen, im Gegensatz zur Generalprobe in der Volleyball-Bundesliga gegen die SVG Lüneburg. Diese verloren die Lebedew-Schützlinge in Friedrichshafen mit 1:3. "Wir können am Donnerstag gleich Wiedergutmachung betreiben", sagt der 55 Jahre alte Cheftrainer dazu.

Simon Kohn: Zwischen zweiter Liga und Königsklasse

Auf die angesprochene Chance zur Wiedergutmachung freut sich auch Simon Kohn. Für den 18-jährigen Außenangreifer sind Champions-League-Spiele immer etwas ganz Besonderes. "Meine Vorfreude ist riesi"“, bestätigt Kohn im Gespräch. Der gebürtige Ulmer, Bruder von Zuspielerin Hannah Kohn von Allianz MTV Stuttgart, ist erst seit dieser Saison fester Bestandteil des Friedrichshafener Erstligakaders. Er besitzt immer noch ein Spielrecht für die "Volley Youngstars", der Zweitligamannschaft der Friedrichshafener, ist dort auch regelmäßig im Einsatz.

"Sich Champions-League-Viertelfinalist nennen zu können, ist immer cool, vor allem wenn es im ersten Jahr ist, wo man an die Profis herangeführt wird", sagt Kohn. Es sei für ihn eine Ehre, sich auf der Bühne Königsklasse zeigen zu dürfen.

Das Nachwuchstalent weiß aber auch um die Bedeutung des Spiels gegen den polnischen Vorjahreshalbfinalisten. "Ich glaube, das Viertelfinale bedeutet für den VfB sehr viel. Man hat es viele Jahre nicht über die Gruppenphase hinausgeschafft. Daher ist es schon wichtig für den Verein, wieder in Europa Fuß zu fassen." Das Viertelfinale in der Champion -League ist da wohl nicht der schlechteste erste Schritt.

Hoffen auf gute Ausgangslage für das Rückspiel

Simon Kohn geht durchaus optimistisch in die anstehende Champions-League-Partie: "Wenn wir eines unserer besten Spiele erwischen und die vielleicht nicht ihren besten Tag haben, dann kann es auf jeden Fall spannend werden", meint der Außenangreifer, "vielleicht können wir sie ärgern und mal einen Punkt mitnehmen oder das Spiel knapp gewinnen."

Dieses Szenario würde den Häflern vor dem Rückspiel insofern nützen, als dass ein glatter Sieg in Polen automatisch das Weiterkommen ins Halbfinale garantieren würde. Doch erstmal muss das Hinspiel bestritten werden.

Friedrichshafen fühlt sich wohl als Underdog

Und vielleicht fällt der Riese aus Polen am Donnerstagabend in Ulm dann tatsächlich. In der Rolle des Underdogs fühlt sich der VfB Friedrichshafen nämlich erwiesenermaßen auch sichtlich wohl. "Vielleicht tut das der Mannschaft mal ganz gut, wir können einfach locker aufspielen", sagt Mark Lebedew. "Das war schon in der Gruppenphase gegen Jastrzebie so."

Gegen das mit drei französischen Olympiasiegern gespickte Team aus Polen wird es wohl auch auf die Qualitäten von Michal Superlak ankommen. Der polnische Angreifer in Diensten der Häfler ist mit 124 Punkten der gefährlichste Mann beim VfB.