Im ersten Spiel der Finalserie (1:3) gegen die berlin Volleys, war der Block des VfB Friedrichshafen meisten auf dem Posten.

Volleyball | VfB Friedrichshafen VfB Friedrichshafen muss Heimvorteil gegen Berlin Volleys nutzen

Stand: 04.05.2023 07:41 Uhr

Am Donnerstagabend (20.00 Uhr) empfängt der VfB Friedrichshafen die Berlin Volleys zum zweiten Spiel in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft. Nach der Niederlage zum Auftakt, stehen die "Häfler" unter Druck.

Das einzig gute an einer Niederlage ist, wenn man hinterher die Erkenntnis hat, was man beim nächsten Mal besser machen kann: "Wir hatten heute unsere Vorteile im Spiel, vor allem im Angriff und im Block, aber wir haben es damit nicht entschieden. Wir haben den Ball nicht gut genug auf unserer Seite kontrolliert und den Vorteil oft nicht genutzt“, zieht VfB-Cheftrainer Mark Lebedew nach der Niederlage im ersten Play-Off-Spiel Bilanz und ist trotzdem guter Dinge für das zweite Finalspiel in eigener Halle. „Wir wissen, was wir am Donnerstag besser machen müssen.“ Die Kulisse wird auf jeden Fall passen. Die Arena in Friedrichshafen ist ausverkauft.

25 Jahre Meister-Jubiläum

Am 20. April 1998 holte der VfB Friedrichshafen den ersten von 13 Meistertiteln. Vor dem zweiten Finale gegen die Berlin Volleys wollen die Häfler das 25-jährige Jubiläum der ersten Meisterschaft feiern. Mit dabei VfB-Legende Bogdan Jalowietzki: „In der Bodenseesporthalle Meister zu werden und die Schale ins Publikum zu halten, das Gefühl kannst du gar nicht beschreiben.“ Mit Rüdiger Bauer, Jochen Schöps, Christian Pampel, dem eigens aus Serbien angereisten Milos Vemic und vielen weiteren Gästen, ist die Dichte an Deutschen Meistern, Pokalsiegern und Champions-League-Siegern so groß wie noch nie. „Wir haben aus jedem Meisterjahrgang jemanden da“, freut sich Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Vor der Partie haben wir uns etwas einfallen lassen, um diese Spieler und auch Offiziellen zu ehren.“ Beginnen wird die Ehrung um 19:30 Uhr, deshalb öffnen auch die Türen der Arena schon um 18:45 Uhr.

Steigerungspotential beim VfB

Auf jeden Fall muss sich der VfB gegen die favorisierten Berliner in der Annahme steigern. Insbesondere gegen die knallharten Aufschläge des Tschechen Marek Sotola brauchen die "Häfler" ein Gegenmittel. Der Berliner Diagonalangreifer war quasi bei fast jedem Versuch in der ersten Partie für ein Ass gut. Wichtig werden auch die Emotionen in der Halle. VfB-Altmeister Bogdan Jalowietzki freut sich darauf, viele Weggefährten zu treffen, aber auch auf den zweiten Schlagabtausch der beiden Volleyball-Giganten. Nach der Niederlage am vergangenen Montag in Berlin, hat der ehemalige VfB-Kapitän „überhaupt noch keine Panik“, wie er sagt. „Wir haben dort noch nicht den besten VfB gesehen. Den erwarte ich mir aber am Donnerstag, so wie im vierten Halbfinale gegen die SVG Lüneburg. Da hat die Mannschaft gebrannt und das Publikum war großartig. Das brauchen wir, um die Serie auszugleichen.“

Heimspiele sind wichtig

Trainerfuchs Mark Lebedew möchte Altmeister Jalowietzki da nicht widersprechen. „Darüber haben wir auch im Training gesprochen, über die Leidenschaft und den Fokus aus dem Lüneburg-Spiel“, erzählt er. „Wir haben uns gegen Berlin viele Chancen erarbeitet und sie dann nicht genutzt, das war gegen Lüneburg besser. Wenn wir daraus am Montag mehr gemacht hätten, hätten wir stetig zwei Punkte geführt und wären nicht immer einem Rückstand hinterhergelaufen.“ Einen Anteil soll dabei auch die Halle haben. Keine zwei Tage nach Bekanntgabe der Spielansetzung war die Arena ausverkauft. Die Ehrung der ehemaligen Meister soll „die Leute zusätzlich anheizen“, so Lebedew, der Jalowietzki übrigens auch in Sachen Panik völlig Recht gibt. „Es gibt eine alte Weisheit aus der NBA, die besagt, dass eine Serie erst so richtig los geht, wenn eine Heimmannschaft ihr Spiel verliert. Um Meister zu werden, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen und eines von drei möglichen Spielen in der Max Schmeling Halle stehlen. Wir haben noch alle Möglichkeiten, denn viel ist noch nicht passiert.“

Bald zwei Volleyball-Rekordmeister!?

Sollten die Häfler die „best-of-five“-Serie ausgleichen, gibt es mindestens zwei weitere Partien, bis der Deutsche Meister feststeht. Holen sich die Berliner den Sieg, haben sie am 9. Mai den ersten Matchball in der Max Schmeling Halle. Das aktuelle Finalduell bietet zudem noch einmal besondere Brisanz: Sollte es der Mannschaft von Volleys-Coach Cédric Énard gelingen, den Meistertitel zu gewinnen, büßt der VfB Friedrichshafen seinen alleinigen Titel als Rekordmeister ein, da sich dann beide Teams bereits dreizehn Mal Deutscher Meister nennen können.