
TSG Hoffenheim im Abstiegskampf TSG Hoffenheim auf der Suche nach dem Fallschirm
Die TSG Hoffenheim ist im freien Fall. Vor dem Spiel beim SC Freiburg spricht nicht viel für den Klassenerhalt. Darum ist Trainer Pellegrino Matarazzo trotzdem optimistisch.
Er lächelt, schaut freundlich, wirkt selbstbewusst. Trotz der prekären Lage bleibt der Trainer der TSG Hoffenheim, Pellegrino Matarazzo, bei der Pressekonferenz vor dem Spiel am Sonntag (15:30 Uhr, live im Audiostream auf Sportschau.de) beim SC Freiburg auch bei kritischen Fragen ruhig und sachlich. Doch dann gab Matarazzo mit ernster Mine etwas zu Protokoll, was angesichts seiner Bilanz und der seines Klubs als ungewollte Ironie im Raum stehen blieb. "Ich gehe jedes Spiel an, um es zu gewinnen", sagte der 45-Jährige vor der richtungweisenden Partie.
Seit 14 Spielen ohne Sieg
Wie es ist, zu gewinnen - das wissen Matarazzo und seine Mannschaft - überspitzt formuliert - fast nur noch aus Erzählungen. Der Fußball-Bundesligist befindet sich im freien Fall Richtung 2. Bundesliga. Die Kraichgauer warten seit 14 Pflichtspielen auf einen Sieg, in der Liga sind sie seit 13 Partien ohne Dreier und holten in diesem Zeitraum gerade einmal zwei Punkte. Zuletzt setzte es sechs Punktspiel-Pleiten in Folge. Der Klub von Noch-Mehrheitseigner Dietmar Hopp gehört zu den vier punktgleichen Teams am Tabellenende. Der Abstiegskampf ist spannend und interessant, nur nicht für die, die drin stecken
Matarazzos Bilanz ist nicht gut
Erschreckend ist auch die persönliche Bilanz Matarazzos. Der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln hat in zwölf Ligapartien keinen Dreier geholt. Bis zu seiner Entlassung beim VfB Stuttgart im Oktober standen da fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Seine ersten vier Spiele als Nachfolger von André Breitenreiter bei der TSG hat Matarazzo verloren, seinen bisher letzten Sieg in der Bundesliga feierte der Trainer am 14. Mai 2022 als Trainer des VfB Stuttgart. Um so überraschender war das, was Matarazzo am Freitag über seine Stimmung verriet. "Ich hätte gern ein paar Punkte mehr - aber mir geht es sehr gut", sagte der Coach: "Ich bin voll drin. Ich bin aktiv, ich bin lebendig und ich bin zuversichtlich." Fakt ist: Der Coach hat seine eigene Betrachtungsweise. "Ich glaube weiterhin, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Matarazzo: "Aus meiner Sicht ist es stabiler geworden in den letzten drei Spielen. Die Jungs machen einen guten Eindruck."
Gegner Freiburg gehört zu den Topteams
Ein weiteres Problem der Hoffenheimer ist der Gegner am kommenden Sonntag. Freiburg kommt mit jeder Menge Selbstbewußtsein, auch wenn der SC am Donnerstag im Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin eine 0:1-Niederlage kassiert hat. Freiburg ist, meint Matarazzo, "eine der komplettesten Mannschaften der Bundesliga". Matarazzo weiß, was auf sein Team zukommt: "Wir müssen in allen Phasen des Spiels extrem online sein", sagte der Trainer, der in Freiburg den gesperrten Leistungsträger Christoph Baumgartner schmerzlich vermissen dürfte: "Es geht um Leistung, die für einen Sieg da sein muss."