
Fußball | Bundesliga Trotz Sieg gegen Hoffenheim: Der SC Freiburg steckt in einer komplizierten Phase
Der SC Freiburg darf nach dem Sieg gegen die TSG Hoffenheim weiter von der Champions League träumen. Doch der Auftritt bietet auch Anlass zur Selbstkritik.
"Es geht uns nicht leicht vom Fuß", gestand Freiburgs Trainer Christian Streich nach dem 2:1 gegen die TSG Hoffenheim im ARD-Interview. Es war eine ziemlich treffende Beschreibung davon, was sich in den 90 Minuten zuvor abgespielt hatte.
Der SC war zwar durch den ersten Saisontreffer von Maximilian Eggestein (5. Minute) früh mit 1:0 in Führung gegangen , doch Leichtigkeit und Spielfreude setzte das bei den Breisgauern nicht frei. Stattdessen kämpften sich die akut abstiegsgefährderten Gäste immer mehr ins Spiel und glichen nach der Pause durch Angelo Stiller (49.) aus.
Kabaks Platzverweis spielt SC in die Karten
Und hätte sich Hoffenheims Ozan Kabak nicht eine völlig unnötige Gelb-Rote Karte eingehandelt (84.), dann hätte der SC wohl nicht mehr den Siegtreffer markiert, für den letztlich Ritsu Doan (89.) sorgte. Im Gegenteil: Gerade im zweiten Abschnitt war die TSG die bessere Mannschaft.
"Im Moment müssen wir uns alles erarbeiten, erarbeiten, erarbeiten", sagte Streich. "Aber ich sage ja auch immer: 'Wer sind wir?'" Was er meint: Für die zur Verfügung stehenden Mittel steht der Sport-Club blendend da.
YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "Kabak fliegt, Doan trifft, Freiburg siegt - DEIN SCF #66 | SWR Sport"
Rustikale Hoffenheimer Gangart
Gegen Hoffenheim habe das Freiburger Spiel auch darunter gelitten, dass es im Mittelfeld "wahnsinnig viele Unterbrechungen" gegeben habe, sagte Streich und spielte auf die teilweise rustikale Gangart der TSG an. Zum Vorwurf machen wollte Streich dem Gegner das nicht. "Das ist normal, sie kämpfen gegen den Abstieg. Ich klage sie da nicht an."
Streich: "Leicht ist es momentan nicht"
Und dennoch sah der SC-Coach Luft nach oben bei seiner Mannschaft. "Wir haben ein paar Passfehler drin, es war nicht einfach, Lösungen zu finden", sagte der 57-Jährige. "Leicht ist es momentan nicht."
Drei Tage nach dem Hinspiel im Europa-League-Achtelfinale bei Juventus Turin (0:1) gab es aber auch positive Aspekte. So habe der in die Startelf gerückte Manuel Gulde eine "tolle Leistung" abgerufen und der eingewechselte Noah Weißhaupt sich mit der Vorarbeit zum Siegtreffer selbst belohnt, so Streich.
Freiburg erwartet Juve
Obwohl der SC zuletzt kaum glänzende Leistungen zeigte, punkten die Freiburger fleißig weiter. Für Streich ist das auch eine Belohnung für die weiterhin harte Arbeit, die im Breisgau abgeliefert wird. Dennoch traf er abschließend den Nagel auf den Kopf, als er sagte, dass ein "Unentschieden aus Hoffenheimer Sicht ein logisches Ergebnis" gewesen wäre.
Mit 45 Punkten steht der SC auf Rang fünf der Tabelle. Beim formstarken 1. FSV Mainz 05 (Sonntag, 19.03., 19:30 Uhr) kann der SC den nächsten Schritt Richtung erneuter Qualifikation für das internationale Geschäft gehen. Vorher jedoch steht noch das Europa-League-Rückspiel gegen Juve (Donnerstag, 16.03, 18:45 Uhr) auf dem Programm.