
Freiburg dreht Partie Stuttgart leidet unter Grifos Nervenstärke
Der VfB Stuttgart muss weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg unter Bruno Labbadia warten. Zwei verwandelte Elfmeter von Vincenzo Grifo sorgten für eine 1:2 (1:0)-Niederlage beim SC Freiburg.
Chris Führich hatte den VfB mit einem Schuss aus rund 25 Metern in den linken Winkel in Führung gebracht (30.). Grifo glich im zweiten Durchgang mit einem Foulelfmeter aus (60.) und entschied die Partie mit einem weiteren Strafstoß (84.). Beide Male hatte Stuttgarts Dan-Axel Zagadou gefoult. Das 1:2 war für Stuttgart die dritte Niederlage im fünften Bundesliga-Spiel unter dem neuen Trainer Labbadia, auf einen Sieg muss der 57-Jährige weiterhin warten. Und auch die Auswärtsmisere des VfB hält an: 20 Bundesliga-Auswärtsspiele in Folge hat der VfB nicht mehr gewinnen können.
Bredlow beim VfB Stuttgart im Tor
Schon vor dem Anpfiff gab es schlechte Nachrichten für Stuttgart: Fabian Bredlow musste für Stammkeeper Florian Müller, der wegen Magen-Darm-Problemen kurzfristig ausfiel, ins Tor. Müller aber musste wenigstens trotz seines Unwohlseins auf der Bank Platz nehmen, weil beim VfB neben Bredlow und Müller kein zusätzlicher Torhüter mit nach Freiburg gereist war. Der verletzte Torjäger Serhou Guirassy wurde von Luca Pfeiffer vertreten. Borna Sosa und Dan-Axel Zagadou begannen nach ihren Verletzungspausen von Beginn an.
Freiburg ohne Trainer Streich an der Seitenlinie
Bei Freiburg gab es im Vergleich zum Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals beim SV Sandhausen (2:0) zwei Wechsel. Mark Flekken kehrte zwischen die Pfosten zurück und Ritsu Doan spielte für Woo-Yeong Jeong. Trainer Christian Streich musste die Partie vor einem Bildschirm im Stadion verfolgen. Wegen seiner Gelb-Rot-Sperre durfte er den Innenraum nicht betreten und auch keinen Kontakt zu der Mannschaft aufnehmen. Lars Voßler coachte die Mannschaft.
Beide Teams mit konzentrierter Anfangsphase
Beide Mannschaften begannen konzentriert und gut organisiert. Freiburg war bemüht, das Spiel zu kontrollieren und hatte die erste Gelegenheit (11.), als Roland Sallai nach einem Steilpass im Rücken der Abwehr des VfB aufgetaucht war und mit rechts aufs linke Eck abschloss. Bredlow parierte ohne Probleme.
Traumtor von Stuttgarts Chris Führich
Stuttgart gelang es, das Freiburger Offensivspiel weitgehend zu unterbinden, blieb im eigenen Angriff aber zunächst harmlos. Bis Chris Führich (30.) den Ball im Mittelfeld bekam, ihn einige Meter führte und dann aus rund 25 Metern in den linken Winkel zum 1:0 für die Schwaben schoss. Nur vier Minuten später hätte Führich mit einem Schlenzer von links beinahe nachgelegt, sein Schuss flog aber zwei Meter am rechten Freiburger Torpfosten vorbei.
Doans Ausgleichstreffer zählt nicht
Die Freiburger waren im ersten Durchgang zögerlich, spielten in ihren Offensivaktionen zu viele Fehlpässe. Das wollten sie nach der Pause ändern, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Und das schien auch direkt zu gelingen. Doans abgefälschter Schuss (50.) von der Strafraumgrenze in den rechten Winkel war für Bredlow unhaltbar, wurde aber nach Videobeweis zurückgenommen, weil Michael Gregoritsch zuvor knapp im Abseits gestanden hatte.
Grifo trifft per Elfmeter zum Ausgleich
Freiburg machte Druck, wirkte zielstrebiger als in der ersten Hälfte und bekam dann nach Videobeweis einen Elfmeter zugesprochen. Gregoritsch war von VfB-Verteidiger Zagadou am Knöchel getroffen worden. Grifo traf mit seinem Schuss ins linke untere Eck zum Ausgleich (60.) - Bredlow hatte die Ecke geahnt, kam aber nicht mehr ran.
Stuttgart ließ sich davon aber nicht beirren und hatte einmal mehr durch Führich eine gute Gelegenheit. Der 25-Jährige hatte einen hohen Ball gut angenommen und aus rund acht Metern abgezogen. Sein Schuss flog aber links neben das Tor (70.). Allen voran Führich brachte die Freiburger immer wieder in Bedrängnis.
Zweiter Foulelfmeter entscheidet das Spiel
Rund zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit forderten die Freiburger erneut einen Foulelfmeter. Zagadou traf Doan leicht am Fuß. Schiedsrichter Sascha Stegemann sah die Szene und ließ weiterlaufen. Dann griff der Videoschiedsrichter ein, woraufhin Stegemann sich den Zweikampf nochmal am Bildschirm ansah und schließlich auf Elfmeter entschied. Grifo verwandelte eiskalt ins rechte obere Eck zum 2:1 (84.). In der Nachspielzeit traf Stuttgarts Borna Sosa per Freistoß noch die Latte - zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr.