Ringen | Corona Ringerweltmeister Frank Stäbler kämpft mit den Folgen von Corona

Stand: 06.10.2021 16:23 Uhr

Mitte Oktober infizierte sich Ringer-Weltmeister Frank Stäbler mit dem Coronavirus. Inzwischen gilt der 31-Jährige als genesen, doch die Nachwirkungen seiner Viruserkrankung sind noch immer sichtbar.

Eigentlich geht es Frank Stäbler wieder gut. Seine Schulter muckt noch ein wenig auf, aber das ist man als Ringer ja fast schon gewohnt. Doch schaut man ihm beim Training zu, merkt man sofort, dass etwas nicht stimmt.

20% weniger Leistungsfähigkeit

Wir besuchen Frank Stäbler in seiner eigenen Trainingshalle, einem umgebauten Hühnerstall, in Leinfelden-Echterdingen. Der dreimalige Weltmeister wärmt sich gerade auf, wie ein Boxer, mit Seilspringen. Normales, fast tägliches Programm bei ihm. Doch von Routine ist Frank Stäbler gerade weit entfernt. Immer wieder muss er kurz pausieren, nach Luft schnappen. "Ich hätte nie gedacht, dass es auch mit meinem Körper etwas anrichten kann", sagt der Leistungssportler, dessen große Stärke stets seine Ausdauer war.

Ein Leistungstest Anfang der Woche in Heidelberg hatte die Befürchtungen bestätigt. Das Coronavirus hat die Lunge von Frank Stäbler angegriffen. Mehr als 20 Prozent an Leistungsfähigkeit hat der Erfolgsringer durch seine Viruserkrankung eingebüßt.

Lungentraining mit Atemtrainer

Die Weltmeisterschaften in Serbien Anfang Dezember sind endgültig abgehakt. Doch das große Ziel, die Olympischen Sommerspiele in Tokio, als der krönende Abschluss der Karriere, soll erreicht werden. Frank Stäbler ist offen für alles, was ihm helfen könnte. Jetzt hilft ihm sein langjähriger Freund Yassin Seiwasser, ein Atemcoach, der durch gezielte Atemübungen die Leistungsfähigkeit der Lunge nicht nur wiederherstellen möchte, sondern diese sogar noch weiter ausbauen. "Wir haben einen enormen Zeitdruck. Ende November steht der nächste Leistungstest an, dass ist knapp. Aber wir werden wieder zur vollen Leistungsfähigkeit zurückkommen. Das ist ein ganz normaler Trainingsprozess", sagt Yassin Seiwasser, der sich seit vielen Jahren mit Atemtechniken auseinandergesetzt hat.

Die Hoffnung ist groß

Frank Stäbler hat noch ein bisschen Zeit, um sich wieder zu 100 Prozent Leistungsfähigkeit zu bringen, Tokio ist noch ein bisschen hin. Das gibt ihm Mut, dass alles wieder gut wird und er seine volle Leistungsfähigkeit wiedererlangt. Und allen Corona-Leugnern sagt er nur: "An alle Ungläubigen das Draußen, ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, es gibt das Virus, es gibt Corona und es hat Auswirkungen. Also schützt euch und eure Liebsten!"