Handball | DHB-Frauen Bundestrainer Markus Gaugisch und sein Kindheitstraum "Olympische Spiele"

Stand: 18.04.2022 16:23 Uhr

Markus Gaugisch ist neuer Handball-Bundestrainer der Frauen. Mit SWR Sport hat der Coach des zweimaligen deutschen Meisters SG BBM Bietigheim über seine Vorstellungen und Ziele gesprochen.

"Ich bin Feuer und Flamme: Es ist ein Traum, die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen zu trainieren - verbunden mit der Aussicht auf Europa- und Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele."

Quelle: Markus Gaugisch über das Amt des Bundestrainers der deutschen Handballfrauen

Ostermontag war erster Arbeitstag für den neuen Frauen-Bundestrainer in Hennef. Start des Lehrgangs zur Vorbereitung auf die beiden Länderspiele gegen Griechenland und die Niederlande. "Ich bin toll aufgenommen worden. Eine sehr herzliche und offene Art, die mir entgegengebracht wird," verrät Gaugisch gegenüber SWR Sport.

Doppelte Funktion = Doppelter Stress

Markus Gaugisch wird in der kommenden Saison noch eine Doppelfunktion als Bietigheim-Trainer und DHB-Coach einnehmen, erst im Anschluss wechselt der 47-Jährige komplett zum DHB. "Über die Doppelfunktion in der kommenden Saison kann das Netzwerk zwischen Nationalmannschaft und Bundesliga weiterwachsen", hofft DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Auf Gaugisch kommen da stressige Zeiten zu: "Ich fühle mich bereit das zu machen. Es ist einfach so, wenn man etwas gern macht und wenn man ein Ziel und eine Vision verfolgt, dann treibt das auch an und bringt unendliche Energie."

Kindheitstraum Olympische Spiele

Gaugisch unterschrieb einen Vertrag bis 2024, der sich bei Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris automatisch bis April 2026 verlängert und damit auch die Heim-WM im Dezember 2025 umfassen würde. Der DHB hat diesbezüglich ehrgeizige Ziele und Gaugisch damit keine Probleme. Im Gegenteil: "Mein persönlicher Antrieb ist stark an die Idee geknüpft, einen Kindheitstraum selbst mit organisieren zu können: nämlich die Teilnahme an Olympischen Spielen und dann in der Folge, die Teilnahme an einer Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2025."

Bewährungsproben und Handball der "Marke Gaugisch"

Offiziell gilt das Arbeitspapier des Schwaben ab dem 1. Juli. Dennoch wird Gaugisch bereits am 21. April sein Debüt feiern. Dann steht das entscheidende Spiel in der EM-Qualifikation gegen Griechenland im niederländischen Almere auf dem Programm. Nicht viel Zeit zum Eingewöhnen für den Neuen: "Wir versuchen jede Minute zu nutzen. Henk Groener hat viele Dinge gefestigt und auf die werde ich natürlich aufbauen. Jetzt geht es darum, das bestehende Gerüst mit meinen Ideen zu bereichern."

Zwei Tage nach der Partie gegen Griechenland folgt ein Länderspiel gegen Ex-Weltmeister Niederlande. Ein Remis gegen Griechenland reicht sicher zur Teilnahme an der Europameisterschaft in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien (4. bis 20. November). Das Hinspiel hatte das DHB-Team noch unter der Regie des Niederländers Henk Groener mit 36:10 gewonnen. Markus Gaugisch hat eine klare Vorstellung, wie die Reise mit ihm weiter gehen soll: "Wir müssen die Basis ganz klar in der Deckung legen. Erfolgreiche Mannschaften haben in diesem Bereich ihren Fokus."

Wer ist Markus Gaugisch?

Der in Göppingen geborene Gaugisch spielte in seiner aktiven Zeit mit dem VfL Pfullingen in der Bundesliga. Als Trainer führte der zweifache Familienvater den TSV 1893 Neuhausen 2012 in die 1. Liga. Im Oberhaus des deutschen Handballs arbeitete er an der Seitenlinie auch für den HBW Balingen-Weilstetten, ehe er 2020 nach Bietigheim wechselte. Mit dem aktuellen ungeschlagenen Bundesliga-Tabellenführer gewann er bisher den DHB-Pokal und den HBF-Supercup.