TSG Hoffenheim gegen Hertha BSC

Fußball | Bundesliga Kramaric rettet TSG-Trainer Matarazzo: "Noch lange nicht am Ende"

Stand: 19.03.2023 12:43 Uhr

Die TSG Hoffenheim kann doch noch gewinnen. Der Job von Trainer Pellegrino Matarazzo ist nach dem Sieg gegen Hertha BSC vorerst gerettet.

Pellegrino Matarazzo war hier und da nur schwer zu verstehen, als er einen Einblick in sein Seelenleben gab. Zu laut wummerte die Partymucke aus der Kabine durch den Pressekonferenz-Raum. Doch auch nonverbal war die Erleichterung des Trainers nach dem 3:1 (2:0) der TSG Hoffenheim im Kellerduell der Bundesliga gegen Hertha BSC greifbar.

Als er deutlich zu hören war, gab Matarazzo mit einem Lächeln im Gesicht zu Protokoll, das er sich "sehr gut" fühle: "Nach einem Sieg ist das ganz normal. Natürlich war die Lage brenzlig - um so schöner ist die Situation jetzt. Ich bin hier noch lange nicht am Ende, ich hab noch viel vor."

Kramaric sicher vom Punkt

Dass der angezählte Matarazzo im Kraichgau weitermachen darf, hat er in erster Linie seinem "Elfer-König" Andrej Kramaric zu verdanken. Angeführt vom Hertha-Schreck sendete der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp zum ersten Mal seit Monaten wieder ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Nach sieben Pleiten und insgesamt 14 Ligapartien ohne Sieg in Folge feierte das bisherige Schlusslicht wieder einen Dreier.

Kramaric traf erst per Hand- (24. Minute), dann per Foulelfmeter (37.). Gegen keinen anderen Klub hat der Kroate, der zuletzt weit von seiner Bestform entfernt war, so oft getroffen wie gegen die Hertha. Zwölf Tore schenkte der Stürmer den Berlinern mittlerweile ein. Ihlas Bebou (51.) besiegelte den Sieg, der Matarazzo den Job gerettet haben dürfte.

Zwar bestritt Sportdirektor Alexander Rosen nach dem Abpfiff, dass es ein Endspiel für den Coach war - doch nach zuvor 13 Partien ohne Sieg als Trainer des VfB Stuttgart und der TSG wurde bereits die Statistik bemüht, wonach Matarazzo nach Rudi Gutendorf im Jahr 1970 der zweite Übungsleiter wäre, der innerhalb einer Saison bei zwei Klubs gehen müsste.

TSG-Sieg bedeutet viel "mehr als drei Punkte"

Der TSG-Erfolg vor 25.027 Zuschauern geriet aber auch durch den Turbo-Platzverweis (71.) des erst zwei Minuten zuvor eingewechselten Munas Dabbur nicht mehr in Gefahr. Stevan Jovetic (90.+2) verkürzte erst in der Nachspielzeit für die Berliner, die ihre achte Auswärtspleite in Folge kassierten.

Durch den Dreier überholten die Hoffenheimer (22 Punkte) die Hertha (21) und kletterten auf Platz 15. "Dieser Sieg bedeutet uns viel mehr als drei Punkte. Er tut uns unendlich gut", sagte Offensivspieler Christoph Baumgartner: "Die Schlagzeilen um Pellegrino haben uns noch zusätzlich gepusht. Die Mannschaft steht zu 100 Prozent hinter ihm."

Große Erleichterung war auch bei Kramaric zu spüren. "Es sind riesige Steine, die uns vom Herzen gefallen sind", äußerte der 31-Jährige: "Die Situation ist immer noch nicht einfach - aber wir haben gezeigt, dass wir es schaffen können. Wir müssen mit dieser Energie weitermachen."