Der SC Freiburg im Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin.

Europa League Kämpferische Freiburger verlieren knapp bei Juventus Turin

Stand: 10.03.2023 07:51 Uhr

Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League hat der SC Freiburg bei Juventus Turin knapp verloren. Bei den favorisierten Turinern hat der SC Freiburg im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League mit 0:1 (0:0) verloren. Trotzdem hat das Team von Christian Streich im Rückspiel kommenden Donnerstag noch gute Chancen aufs Weiterkommen (18.45 Uhr, live in der Radio-Reportage bei sportschau.de).

"Mit dem Ergebnis werden wir alles dafür tun, dass wir vielleicht am Ende die Sensation schaffen", sagte Trainer Christian Streich. Es sei "eng", betonte Kapitän Christian Günter: "Ein 0:1 ist kein schlechtes Ergebnis."

Günter - "Die Hütte wird brennen"

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Im Rückspiel am kommenden Donnerstag in Freiburg sei "alles möglich. Wir freuen uns, die Hütte wird brennen". Es sei "keine schlechte Ausgangslage", meinte auch Vincenzo Grifo, "weil wir wissen, was wir zu Hause können."

Diskussion um Freiburgs vermeintlichen Ausgleichstreffer

Die Gastgeber waren die spielbestimmende Mannschaft, konnten ihre Chancen in der ersten Halbzeit aber nicht nutzen. Im zweiten Durchgang brachte Ángel Di María die Italiener in Führung (53.) , Lucas Hölers vermeintlicher Ausgleichstreffer in der 64. Minute wurde wegen Handspiels zurückgenommen.

"Handspiel war es, Absicht nicht. Der Ball springt mir aus einem halben Meter an den Arm. Ich checke es eh nicht mehr, keine Ahnung", beschrieb Ginter beim TV-Sender RTL die Szene beim aberkannten Tor und fügte hinzu: "Aus dem Spiel heraus haben wir nicht so viele Chancen herausgespielt. Der Platz war da, aber der letzte Punch hat gefehlt. Trotzdem haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht."

Streich - "Es ist noch alles drin"

Der italienische Nationalspieler in Freiburger Reihen Vincenzo Grifo sagte nach der Partie: "0:1 ist keine so schlechte Ausgangssituation, weil wir wissen, dass wir zu Hause gut sind." Trainer Streich war mit dem Auftritt nicht ganz zufrieden. "Wir waren mit dem Ball nicht sauber genug, dann kam Juve ins Umschaltspiel. Wir haben es nicht immer geschafft, hinter die Kette zu kommen. Wir wollten ein paar Sachen besser machen. Grundsätzlich ist noch alles drin", sagte der Coach.

Bei der knappen Niederlage musste der SC mit weniger Fan-Unterstützung als erhofft auskommen. Weil der italienische Rekordmeister und die Behörden am Montag entschieden hatten, dass über Mitgliedschaften beim Heimverein erworbene Karten von SC-Anhängern für das Spiel storniert werden, blieb den Freiburgern nur das zuvor festgelegte Kontingent von 2.100 Auswärtsfans.

Juventus setzt Freiburg früh unter Druck

Von Beginn an machte der italienische Rekordmeister Druck und spielte sich immer wieder gefährlich in die Nähe des Freiburger Strafraums. Nachdem die Breisgauer ihre anfängliche Nervosität ablegen konnten, stand das Streich-Team aber gut und warf sich in jeden Ball des Gegners. In der 13. Minute hatte die "Alte Dame" dann die erste dicke Chance der Partie, doch mit etwas Glück konnte SC-Keeper Mark Flekken den Schuss von Adrien Rabiot nach Vorarbeit von Di María noch abwehren.

Durch mehr Ballbesitz versuchte nun auch der Sport-Club, mehr Zugriff auf die Partie zu bekommen. Aber nach einer kurzen Freiburger Drangphase übernahm Juve wieder die Spielkontrolle und erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus. In der 31. Minute hatte der Gastgeber dann die nächste gute Möglichkeit: Weil Flekken an einer Ecke vorbeisegelte, kam Bremer am zweiten Pfosten zum Eckball, doch der kriegte die scharfe Hereingabe nicht mehr aufs Tor gedrückt.

Im Zweikampf: Turins Adrien Rabiot und Freiburgs Roland Sallai

Freiburg offensiv zu harmlos

Juventus variierte das Tempo und forderte die Freiburger Defensive mit Positionswechseln. Der Tabellenfünfte der Bundesliga zeigte aber eine gute physische Präsenz und konnte so die Offensivbemühungen der Gäste immer wieder unterbinden. Erst zum Ende der ersten Halbzeit gelang es den Freiburgern, sich etwas Luft zu verschaffen und auch mal in Tornähe zu kommen. Ein Abschluss gelang den Breisgauern aber nicht.

Di María trifft zur Turiner Führung, Hölers Ausgleichstreffer zurückgenommen

Nach dem Seitenwechsel setzte Turin die Gäste aus Freiburg direkt wieder unter Druck und zwang das Streich-Team in die Defensive. Das verteidigte gut- bis zur 53. Minute, als Di María nach einer scharfen Flanke vom Ex-Frankfurter Filip Kostic den Ball wuchtig zum 1:0 unter die Latte köpfte. Flekken war in der Sitation chancenlos.

Streich reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Ritsu Doan für den wenig auffälligen Roland Sallai, Yannik Keiterl kam für Maximilian Eggestein. Freiburg fand nach dem Rückstand schnell eine Antwort und Höler traf nach einem Freistoß zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der VAR meldete sich sofort und der griechische Unparteiische nahm den Treffer nach Sichtung der Bilder wegen eines vorangegangenen Handspiels von Matthias Ginter zurück. Der wollte zwar nur sein Gesicht schützen, doch weil Ginter damit die Vorlage zum Tor gab, war die Entscheidung korrekt.

Freiburg wahrt Chance aufs Weiterkommen

Juve stand nach der Führung deutlich defensiver und ließ die Freiburger kommen. Die suchten nach Lücken und kamen durch einen Freistoß am linken Sechzehnereck in der 76. Minute auch mal gefährlich vors Tor. Doch Grifos Schuss segelte über den anvisierten linken Winkel hinweg. In der Schlussviertelstunde kämpften die Breisgauer aufopferungsvoll weiter und konnten, ohne die ganz große Chance, immer mal wieder Offensiv-Akzente setzen. So blieb es bei der knappen, aber verdienten Freiburger Niederlage. Das Rückspiel findet kommenden Donnerstag (18.45 Uhr, live in der Radio-Reportage bei sportschau.de) statt.