Torjäger Michael Gregoritsch vom SC Freiburg
interview

Freiburgs Gregoritsch "Christian Streich ist ein super Mensch"

Stand: 30.09.2022 07:43 Uhr

Michael Gregoritsch hat sich beim SC Freiburg bestens eingelebt. Im Interview redet der Stürmer über sein neues Zuhause und seinen neuen Trainer.

SWR Sport: Michael Gregoritsch, seit Sommer sind Sie in Freiburg zuhause. Fühlen Sie sich denn hier schon heimisch?

Michael Gregoritsch: Ja, auf jeden Fall. Der Verein und die Mannschaft haben es mir sehr, sehr leicht gemacht. Eine super schöne Stadt, ein super cooler Verein, eine Mannschaft mit tollem Charakter - und deswegen fühle ich mich in Freiburg schon sehr zuhause.

Freiburg ist ja ein wenig wie Ihre Heimat Graz in der Steiermark. Eine schöne alte Stadt und im Rücken die Schwarzwaldberge, wie in Österreich. Kann man das vergleichen?

Das ist relativ ähnlich, ja. Graz ist leider ein bisschen weit weg, um an einem freien Tag mal nach Hause zu fahren. Aber deshalb ist es ja umso wichtiger und schöner, dass ich mich hier sehr zuhause fühle. Und es macht einem deutlich einfacher, weil die beiden Städte so ähnlich sind.

Dazu kommt das Sportliche. Freiburg ist seit sieben Spiele ungeschlagen, ihr seid Dritter in der Bundesliga, beide Europa-League-Spiele wurden gewonnen. Was macht euch so stark, vor allem so stabil, im Moment?

Die Mannschaft war letztes Jahr schon sehr gut. Eine Truppe mit viel Qualität. Und deshalb weiß es jeder einzuschätzen, auf welchem Weg wir uns gerade befinden. Bei uns hebt keiner ab. Jeder weiß, dass es bei jedem Spiel wieder um die Wurst geht, dass wir nur mit einhundert Prozent Einsatz und Leidenschaft auf den Platz gehen. Und dann ist es auch möglich, Gegner fußballerisch zu bespielen. Die Basics stimmen bei jedem Spiel. Und das ist das was uns auszeichnet, dass wir eine unglaubliche Qualität haben, uns immer wieder neu auf die Spiele einzustellen.

Seit zehn Jahren heißt der Trainer beim SC Freiburg Christian Streich. Was ist das Besondere an ihm, was imponierte Ihnen als neuer Spieler in den ersten Wochen in Freiburg ganz besonders an ihm?

In erster Linie ist er ein super Mensch. Total nett, total höflich. Total bemüht auch, dass er mir als neuem Spieler ein gutes Gefühl gegeben hat. Ich fühle mich total wohl mit ihm zu sprechen, weil es nicht immer nur um Fußball und Laufwege geht, sondern auch ums Private. Das lässt einen Spieler sich wohlfühlen, und das ist eine schöne Sache.

Sie sind vor zehn Jahren in Baden-Württemberg angekommen im deutschen Fußball. Als 18-Jähriger in Hoffenheim. Jetzt sind Sie in Freiburg, zurück in Baden-Württemberg. Zufall?

Grundsätzlich ist es Zufall. In Hoffenheim habe ich mit 17 Jahren unterschrieben, hatte die Möglichkeit in die Bundesliga zu wechseln und gleichzeitig noch ein Jahr in Österreich zu verbringen (Anm. Red.: ausgeliehen an den SV Kapfenberg), mich weiter zu entwickeln und mein Abitur zu machen. Das hat damals den Ausschlag für Hoffenheim gegeben. Und jetzt ist einfach der Zeitpunkt gekommen, anders als vor fünf Jahren als ich mich dagegen entschieden hatte, sehr gerne nach Freiburg zu kommen. So war das eine logische Konsequenz, hierhin zu wechseln. Ganz lustig, dass sich jetzt der Kreis schließt mit Baden-Württemberg, aber das war eher Zufall, um ehrlich zu sein.

Jetzt am Samstag steht die nicht ganz einfache Partie daheim gegen Mainz 05 an. Die haben bereits drei Auswärtssiege auf dem Konto. Wie zäh könnte das werden, oder wie erfolgreich am Ende?

Es wird auf jeden Fall ein zähes Spiel. Ein Spiel wie immer in der Bundesliga, in dem wir hundert Prozent auf der Höhe sein müssen. Die Mainzer sind eine gut eingespielte Mannschaft. Die wissen genau, was sie gut können und nicht so gut können. Wir müssen eben herausfinden, wo wir ihnen weh tun können. Wir müssen uns Torchancen herausspielen, hinten stabil stehen. Fünfmal zu Null in sieben Spielen spricht auch eine deutliche Sprache. Wir müssen unser Bestes geben, um die drei Punkte bei uns zu behalten.

Und danach geht der Blick schon wieder voraus Richtung Europa League. Nächsten Donnerstag gegen den FC Nantes aus Frankreich. Ist es auch immer wieder ein Erlebnis, mit Freiburg international unterwegs zu sein?

Auf jeden Fall. Für mich gibt`s im Moment nichts cooleres als samstags zu spielen und zu wissen, dass es Donnerstags gleich wieder weiter geht. Es ist vor allem eine Aufgabe für den Kopf, weil man sich schon wieder fokussieren muss, normalerweise hat man dafür eine Woche Zeit. Aber es macht unglaublich Spaß, diese Mannschaften erst in unserer Stadt und unserem Stadion zu begrüßen und dann auch dorthin zu reisen. Wir werden alles dafür tun, dass wir in der Gruppe weiterkommen, bestenfalls als Erster.