Erik Durm vom 1. FC Kaiserslautern

Fußball | 2. Bundesliga FCK nach erster Niederlage: Erik Durm im exklusiven SWR-Interview

Stand: 14.08.2022 19:56 Uhr

Nach der ersten Niederlage der Saison in der 2. Bundesliga heißt es für den FCK jetzt voller Fokus auf Fürth. Die umstrittene Szene, die zur roten Karte für Hendrick Zuck führte, müssen sie abhaken, sagt Abwehrspieler Erik Durm im SWR-Interview.

Wie ist die Gemütslage beim Blick zurück auf das Spiel gegen Paderborn?

Erik Durm: "Wir sind natürlich enttäuscht wegen dem Resultat, auch wegen dem Platzverweis. Meiner Meinung nach kann man drüber streiten. Ich glaube, dass der erste Kontakt vom Gegner kommt, dass Zuck ins Straucheln gerät. Der Schiri hat sich das leider nicht angeguckt oder er hat es anders bewertet. Wir müssen das jetzt so schlucken. Wir haben aber auch in Unterzahl Paroli geboten, haben gegen Paderborn, das offensiv wahrscheinlich mit das stärkste Team ist, wenig zugelassen. Dafür können wir uns leider nichts kaufen, weil wir leider nichts geholt haben. Aber ich denke, dass wir auf die Leistung aufbauen können und auch den Fight, den wir wieder geliefert haben. Natürlich fühlt es sich jetzt einen Tag danach sehr bitter an."

Auch wenn das Ergebnis nicht gestimmt hat, merkt ihr, dass ihr auf dem richtigen Weg seid?

"Ich glaube, man hat in den ersten fünf Spielen gesehen, dass wir definitiv konkurrenzfähig sind, dass wir jede Mannschaft vor Probleme stellen können und, dass es jede Mannschaft schwer hat, gerade bei uns zu Hause mit den Fans im Rücken. Ich glaub nicht, dass viele Mannschaften gerne hier her kommen. Und jetzt geht es drum, dass wir so weiter machen, weiter Gas geben und dann werden wir definitiv auch die Punkte holen, die wir brauchen, da bin ich fest von überzeugt."

Wie sehr hat der Platzverweis das Spiel, was Sie sich eigentlich für die zweite Halbzeit vorgenommen hatten, verändert?

"Natürlich hat es einiges verändert, wir mussten leider einen Offensivspieler rausnehmen. Wir haben es nach dem Platzverweis spielerisch besser hinbekommen. Wir haben ihnen trotzdem wenig Räume gegeben, sie wussten auch danach nicht wirklich was mit dem Ball anzufangen. Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber nach vorne nicht wirklich Ideen. Ich glaube, die größten Chancen hatten eigentlich wir auf unserer Seite. Deswegen ist es umso bitterer, dass wir dann ein Tor bekommen. Wir können die Flanke nicht ganz verhindern und dann reiht sich eins an das andere und dann haben sie bisschen Glück, dass er dann richtig steht. Wir können das nicht mehr rückgängig machen."

Was hat der Trainer auch nochmal zu ihrem Auftritt gesagt?

"Dass er zufrieden war mit der Mentalität. Dass wir mit Leidenschaft gespielt haben, dass wir das umgesetzt haben, was sie auch von uns sehen wollten. Kämpferisch war es wieder sehr stark, wie eigentlich immer. Und dass wir darauf aufbauen müssen und dass wir die Köpfe wieder hochkriegen müssen. Dass wir stolz drauf sein können auf die Partie, auch wenn wir nichts geholt haben. Gerade in Unterzahl, dass wir kämpferisch so dagegen gehalten haben, dass wir jetzt einen Tag verschnaufen sollen, den Kopf frei bekommen und dann haben wir die nächste schwere Aufgabe vor der Brust. Er fordert sehr viel von uns Spielern ein, das ist glaube ich auch normal, das ist gut so. Trotzdem ist er auf der menschlichen Schiene sehr sehr menschlich, redet viel mit uns Spielern, erklärt uns auch, was er von uns verlangt, fragt aber auch mal außerhalb, was so los ist bei uns zu Hause, was natürlich auch wichtig ist. Von daher kann ich bis jetzt nur Positives berichten."

Inwiefern helfen freie Tage, um auch die strittige Situationen aus dem Kopf zu bekommen?

"Das gibt es ja immer im Fußball, dass man manche Sachen anders sieht als der Schiri. Er hat es so entschieden. Das ist auch gar kein großer Vorwurf an den Schiri. Man kann das so sehen, aber wer Fußball gespielt hat weiß, dass ein kleiner Kontakt in so einem Sprintduell manchmal schon ausreicht, dass man aus dem Gleichgewicht kommt und deswegen glaube ich, wenn man die komplette Szene sieht, war es eher ein Freistoß für uns. Er hat es anders entschieden, das können wir nicht mehr ändern, wir müssen das abhaken. Das passiert immer mal im Fußball. Beim nächsten Mal ist es vielleicht eine Entscheidung, die für uns ist und die nehmen wir dann auch, also von daher alles okay."