
Fußball | 2. Bundesliga FCK-Flügelspieler Opoku: "Boyd musst du den Ball nur gegen den Kopf schießen!"
Aaron Opokus Start beim FCK war schwierig. Aufgrund einer Sperre konnte er lange nur zuschauen. Jetzt hofft der Flügelflitzer auf mehr Spielzeit, wie er im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" verrät.
Beim 2:2 gegen Sandhausen auf dem Betzenberg konnte Aaron Opoku nicht mitmischen. Wie einige seiner Teamkollegen hatte auch ihn die Krankheitswelle bei den Roten Teufeln erwischt. Doch inzwischen sind alle wieder fit und nach Sandhausen ist vor Darmstadt und Heidenheim. Entscheidet sich bei diesen beiden Spielen, wohin die Reise für den FCK gehen könnte? "Ich bin davon überzeugt, das sind zwei Topgegner und die stehen nicht umsonst so weit oben", sagt Opoku im SWR Sport Podcast "Nur der FCK".
FCK muss gegen Topklubs an die Leistungsgrenze gehen
"Darmstadt ist der Ex-Verein des Trainers, das ist emotional auch nochmal ein anderes Spiel für ihn, glaube ich. Wir müssen versuchen, an unsere Leistungsgrenze zu gehen." An seine Leistungsgrenze scheint Aaron Opoku selbst auch gehen zu müssen, wenn er in den Plänen von Coach Dirk Schuster auf Dauer eine größere Rolle spielen will. Erst fünfmal stand Opoku in der Startelf, meistens kam er von der Bank. Doch dann wusste er durchaus zu überzeugen. So gab es Fans, die ihm nach seiner Einwechslung bei der Niederlage in Magdeburg eine gute Leistung attestierten.
YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "Betze-Fight bei Kaiserslautern - Sandhausen - DEIN FCK #63 | SWR Sport"
Opoku will mehr als ein Joker beim FCK sein
Mit seiner Rolle als Joker will sich Aaron Opoku auf Dauer jedenfalls nicht anfreunden: "Ich kann nicht sagen, dass das mit mir nichts macht. Du willst als Spieler immer so viel spielen, wie es nur geht. Am Ende des Tages hat aber jeder seinen Part in der Mannschaft. Ob ich dann von der Bank komme oder von Anfang an Spiele, ist zweitrangig, weil das Team an erster Stelle steht. Ich kann nur versuchen, jede Woche meine individuelle Qualität aufs Parkett zu bringen."
Auch wenn er gerne mehr spielen will, macht Opoku sehr deutlich, dass es zu seiner Einstellung als Profi dazugehört, die Entscheidungen des Trainers nicht in Frage zu stellen und sein Team auch als Auswechselspieler so gut es geht zu unterstützen. So wie es die gesamte Bank tut: "Du merkst einfach, was für ein Teamspirit in der Mannschaft drin ist, wenn nach jedem kleinen Foul, nach jeder kleinen Berührung die gesamte Bank aufspringt. Die Jungs unterstützen einander die ganze Zeit, auch neben dem Platz. Das hat uns extrem zusammengeschweißt."
Opokus Stärke ist sein Tempo
Aaron Opoku ist ein echter Straßenfußballer. Seine Stärke liegt im schnellen und trickreichen Spiel über die Flügel, mit Zug zum Tor. "Definitiv alles im Tempo, am besten frontal auf den Gegner zu", beschreibt er seine Art zu spielen. Dadurch kann er FCK-Topstürmer Terrence Boyd auch zu Toren verhelfen: "Dann gehst du mit einer schnellen Bewegung vielleicht mal an einem oder zwei Gegenspielern vorbei und dann brauchst du, wenn man ehrlich ist, den Ball nur gegen seinen Kopf zu schießen und er macht das dann meistens schon."

Aaron Opoku bei seinem Pflichtspieldebüt für den FCK gegen den HSV.
Auch wenn er bei seinen Offensiv-Aktionen nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, genießt er die volle Rückendeckung von Dirk Schuster: "Der Trainer gibt mir da auch, um ehrlich zu sein, überraschender Weise, sehr viel Freiheit. Er sagt, dass im Angriffsdrittel volles Risiko gegangen wird und auch mal was Gewagtes probiert werden kann."
Schwieriger Start für Opoku beim FCK
Der Start in Kaiserslautern war für Aaron Opoku schwierig. Er kam mit einer Rotsperre im Gepäck aus Hamburg auf den Betzenberg. In seinem letzten Spiel für den HSV gegen Darmstadt, wurde er nach einem Tritt gegen einen Gegenspieler für fünf Spiele gesperrt. Mit seiner groben Tätlichkeit machte er deutschlandweit negative Schlagzeilen. "Die Situation war ziemlich schwer. An dem Tag, als ich die Rote Karte bekommen habe, bin ich nach Hause gegangen, habe mich mit meiner Schwester auf die Couch gesetzt und habe erstmal über alles nachgedacht. Es hatte sich sehr viel aufgestaut und der Ausbruch kam im falschen Moment", sagt Opoku über die wohl schwerste Zeit seiner Karriere.
Aaron Opoku ist beeindruckt vom Betzenberg
Über seinen Cousin kam schließlich der Kontakt zum FCK zustande. Nach einem Gespräch mit Thomas Hengen wurde ihm das Fritz-Walter-Stadion gezeigt: "Dann habe ich gesehen wie groß das Ding eigentlich ist. Davor stand ich immer nur auf dem Platz. Dann habe ich es auch mal von innen gesehen und gemerkt, das ist extrem krass." Anschließend tauschte er sich noch mit Daniel Hanslik über den FCK aus, den er schon aus der gemeinsamen Zeit in Rostock kannte.
FCK-Debüt gegen seinen Heimatverein
Nach seinem Wechsel in die Pfalz war Aaron Opoku aufgrund seiner Sperre noch vier Spiele lang zum Zuschauen verdammt. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub HSV kam der gebürtige Hamburger dann zu seinem Debüt für die Roten Teufel. Beim 1:1 in der Hansestadt setzten sowohl der FCK als auch seine 10.000 mitgereisten Fans ein dickes Ausrufezeichen in der Liga.
Wohin die Reise für Opoku und den FCK am Ende der Saison geht, ist noch offen. Das von allen Verantwortlichen und Spielern auf dem Betzenberg immer wieder ausgegebene Ziel von 40 Punkten und dem damit sehr wahrscheinlich verbundenen Klassenerhalt, ist mit aktuell 39 Punkten in greifbarer Nähe - auch wenn der FCK mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen seine schwächste Saisonphase hat: "Wir versuchen natürlich, das so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen und diese Marke endlich zu knacken", sagt Opoku.