Markus Eisenschmid (Adler Mannheim, 16) am Boden im Zweikampf mit Felix Noack (Eisbaeren Berlin).

Eishockey | DEL Fan-Protest und Mini-Krise: Adler Mannheim stolpern in die Playoffs

Stand: 25.02.2023 14:20 Uhr

Drei Niederlagen in Serie und unzufriedene Fans in der Kurve - kurz vor dem Playoff-Start sind die Adler Mannheim in der Krise.

Die Fans der Adler Mannheim sind sauer: "Nur wer kämpft, darf auch verlieren, auf allen Ebenen aussortieren" - so stand es auf einem Protest-Banner, dass einige Adler-Fans vor dem Freitagabend-Spiel gegen die Eisbären Berlin in ihrer Kurve aufgehangen haben. Einige von ihnen hatten kurz vor dem Eröffnungsbully auch ihre Plätze verlassen, um ihren Adlern zu demonstrieren, dass Platz drei und zuletzt drei Niederlagen in Serie nicht ihren Ansprüchen genügen.

Laut Adler-Kapitän Denis Reul haperte es jedoch nicht an der Einstellung: "Ich fand auch, dass in den letzten Spielen der Einsatz da war. Wir haben es einfach nicht aufs Eis gebracht", sagte der 33-jährige Verteidiger im Interview mit SWR Sport. "Ich kann jetzt keinem bei uns einen Vorwurf machen, dass er sich nicht angestrengt hätte."

Adler Mannheim verlieren trotz guter Leistung

Zumindest der ersten Forderung auf dem Banner sind die Adler gegen die Eisbären Berlin nachgekommen: Der Einsatz stimmte, die Kurpfälzer haben gutes Eishockey gespielt, haben einen 0:2-Rückstand aufgeholt und "dann auch mehrere Chancen gehabt, den Sack zuzumachen", wie Reul meint. Die fünf Pfostentreffer sprechen diesbezüglich für sich. Allerdings: Die Adler Mannheim haben den Sack eben nicht zugemacht. Die Quittung gab es dann im Gegenzug - und das gleich dreimal: 2:5 verlor das Team von Trainer Bill Stewart und rutschte dadurch sogar auf Platz vier ab.

Markus Eisenschmid (Adler Mannheim, 16) am Boden im Zweikampf mit Felix Noack (Eisbaeren Berlin).

Markus Eisenschmid (Adler Mannheim, 16) am Boden im Zweikampf mit Felix Noack (Eisbaeren Berlin).

Wenn es in den noch ausstehenden vier Partien schief läuft, könnten die Kurpfälzer sogar noch das Heimrecht in den Playoffs verlieren. "Damit setzen wir uns nicht auseinander", sagte Reul. "Wir müssen zurück in die Erfolgsspur kommen, und das geht nur durch kontinuierliche Arbeit. Dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück."

Adler Mannheim trotzdem zuversichtlich für die Playoffs

"Wir kriegen es aktuell vorne nicht rein und kriegen es dann ganz unglücklich hinten", bilanzierte Torschütze Stefan Loibl etwas ratlos. "Wir kriegen einfach die Bounces nicht, einfach mal ein dreckiges Tor erzielen. Und wenn er dann mal reinfällt, ist es wie in einer Ketchup-Flasche, dann läuft es wieder für uns." Doch die Praxis zeigt: So einfach ist es dann meist doch nicht.

Dennoch ist der 26-jährige Center zuversichtlich: "Wir sind eine Mannschaft. Wir sind jetzt drin in dieser Phase und wir kommen da auch gemeinsam wieder raus." Und dann lieferte er auch gleich das seiner Meinung nach passende Erfolgsrezept: "Wir werden in den nächsten Spielen an die Leistung von heute Anknüpfen, dann gehen die Dinger vorne auch wieder rein. Und dann starten wir mit Schwung in die Playoffs."