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Basketball | ratiopharm Ulm Eurocup: Ratiopharm verliert gegen Prometey

Stand: 08.03.2023 21:38 Uhr

Basketball-Bundesligist ratiopharm Ulm hat sein Eurocup-Heimspiel gegen Prometey Slobozhanske mit 78 zu 83 verloren. Allerdings war das Ergebnis an diesem Abend nicht das wichtigste.

Es ist kein Basketballspiel wie jedes andere, das Eurocup-Spiel zwischen ratiopharm Ulm und Prometey Slobozhanske. Tausende Menschen aus der Region, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich arbeiten, haben Freikarten bekommen. Ehrenplatz für das Ehrenamt, heißt die Aktion.

Nervöse Anfangsphase

Die Stimmung in der Neu-Ulmer Arena ist an diesem MIttwochabend anders. Von Beginn an. Es liegt in der Luft, dass heute viele Menschen in der Halle sind, die erstmals in ihrem Leben live ein Basketballspiel sehen. Angepasst an diese Atmosphäre starten auch beide Mannschaften nervös in die Partie. Bis zum ersten Korb dauert es fast zwei Minuten. Der erste Treffer durch Ulms Caboclo wird dann in der Halle aber gefeiert wie der Buzzer-Beater zur Deutschen Meisterschaft. Im Gegenzug treffen auch die Gäste. Mit zwei Minuten Anlauf läuft das Spiel jetzt. Mannschaften und Fans haben sich gefunden. Körbe fallen viele bis zum ersten Pausen-Pfiff. Mit einer knappen Ulmer Führung endet das erste Viertel (21:20).

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War an diesem Abend von ratiopharm Ulm nicht zu schlagen: Die Mannschaft von Prometey Slobozhanske (weißes Trikot).

Ulmer Ballverluste helfen den Gästen

Ulm macht gegen den Tabellenführer ein gutes Spiel. Auf eines passt die Mannschaft von Trainer Gavel allerdings bis hierher nicht so gut auf: auf den Ball. Zu Beginn des zweiten Viertels stehen auf Ulmer Seite bereits zehn Ballverluste. Das hält Prometey im Spiel. Die Gäste spielen unglaublich physisch. Ulm ist offensiv und defensiv gefordert an diesem Abend. Ein Topspiel sehen die Fans bis zur Halbzeit noch nicht. Das Spiel lebt von der Spannung. Und Spannung verspricht schon allein der Halbzeitstand: 39:40.

Ulm kommt nicht ins Rollen

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte spielt ratiopharm Ulm nicht in Bestform. Im Abschluss verfehlen einige Würfe das Ziel. Stellvertretend für die Heimmannschaft steht an diesem Abend Brandon Paul. Der US-Amerikaner versucht es aus allen Positionen. Treffer gelingen ihm kaum. Da leiden auf der Tribüne auch die mit, die sich nicht so gut im Basketball auskennen. Die Neu-Ulmer Arena ist übrigens nach der Pause genauso voll wie vor der Pause. Entweder begeistert Basketball oder die Besucherinnen und Besucher sind geblieben, weil es nichts kostet. Oder Beides. Die Spannung ist im dritten Viertel übrigens etwas gewichen, die Gäste ziehen ein bisschen weg. 56 zu 64 steht es vor dem Schlussviertel aus Ulmer Sicht.

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Viele Ehrenamtlich kamen in "Dienstkleidung" in die Neu-Ulmer Arena. Hier ein Mitarbeiter des THW.

Prometey an diesem Abend zu stark

Im Schluss-Abschnitt bleiben die Gäste aus der Ukraine das bessere Team. Ulm leidet an diesem Abend vor allem unter seiner schwachen Wurfquote. Prometey gewinnt auch viele Rebounds unter dem Ulmer Korb. Damit sichert sich die Mannschaft viele zweite Chancen. Im Schluss-Abschnitt erinnert eine Szenze an die Anfangsphase des Spiels. Bei einem Treffer des Brasilianers Caboclo wird es nochmal laut in der Arena, fast wie beim Gewinn des Eurocups. Dieser geht an diesem Abend nicht an Ulm. Die Mannschaft sammelt dafür viele Pluspunkte bei der Anerkennung des Ehrenamtes. Das war das wichtigste an diesem Abend. Trotz der 78 zu 83 Niederlage verabschieden die Besucher*innen die Mannschaft von ratiopharm Ulm am Ende mit stehenden Ovationen. Wie gesagt, es war kein Basketballspiel wie jedes andere.