
40. Todestag von Ex-FCK-Profi Lutz Eigendorf Die Freiheitssuche von Lutz Eigendorf endete mit dem Tod
Am 7. März 1983 kam FCK-Profi Lutz Eigendorf unter mysteriösen Umständen nach einem Autounfall ums Leben. Das FCK-Museum erinnert in einer Fotoausstellung mit Exponaten und Texttafeln an den ehemaligen DDR-Nationalspieler, der in den Westen geflüchtet war.
Der Fall von Lutz Eigendorf gehört bis heute zu den bekanntesten der vielen tragischen Geschichten der deutsch-deutschen Vergangenheit. Er ist bis heute nicht endgültig aufgeklärt, aber die Indizien sprechen eine klare Sprache und lassen einen heute noch schaudern.
Vorzeige-Sportler der DDR als Republik-Flüchtling
Lutz Eigendorf war einer der talentiertesten Fußballspieler der DDR und galt dort eigentlich als "politisch zuverlässig". Doch im Inneren hatte er mit dem SED-Regime irgendwann gebrochen und beschlossen, aus der DDR zu flüchten. Die Chance dazu bot sich für den sechsmaligen DDR-Nationalspieler bei einem Freundschaftsspiel seines Vereins BFC Dynamo Berlin im Westen, genauer gesagt in Kaiserslautern. Am 20. März 1979 nutzte er die Gelegenheit, sich von der Mannschaft abzusetzen, nahm ein Taxi und fuhr zu Norbert Thines, dem damaligen Geschäftsführer des FCK.
Rache des SED-Regimes
Im Westen machte der Fall große Schlagzeilen, von der Flucht des "Beckenbauers der DDR" war da die Rede. Im Osten hielt man den Fall klein, man sprach nicht gerne über Republik-Flüchtlinge, vor allem wenn sie so prominent waren. Doch das DDR-Regime wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen, wollte sich für die Schmach rächen. Eigendorf wurde auch im Westen von Stasi-Agenten beschattet, das Leben in Freiheit konnte er nie unbeschwert genießen.
Ein Autounfall oder ein Mordanschlag?
Am 5. März 1983 war dann der Tag gekommen, der alles änderte. Ein Autounfall, der Eigendorf zwei Tage später das Leben kosten sollte. Doch die Umstände des Unfalls sind bis heute ein großes Rätsel. Schnell keimte der Verdacht auf, dass hier nachgeholfen wurde. Nach der Wende erhärtete sich der Verdacht, dass die Stasi die Finger im Spiel hatte. In den Spitzel-Unterlagen wurden belastende Anmerkungen und Zitate gefunden. Vom "Verblitzen", dem absichtlichen Blenden des Autofahrers war da die Rede und die klare Absicht formuliert, dass der Verräter liquidiert werden müsse.
Keine Verurteilungen
Gerichtsfest bewiesen werden konnte das allerdings nicht, kein Schuldiger konnte verurteilt werden und so wurde die Akte von Lutz Eigendorf von der Staatsanwaltschaft irgendwann geschlossen. Mit 27 Jahren wurde er auf dem Hauptfriedhof in Kaiserslautern beerdigt. Aber sein tragischer Tod steht bis heute als Sinnbild für ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte.
Regelmäßiges Gedenken an Lutz Eigendorf
Mit seinen 53 Bundesliga-, vier Pokal- und zehn UEFA-Cup-Begegnungen für den FCK wird er immer mit dem Verein verbunden bleiben. Grund genug, immer wieder an Lutz Eigendorf zu erinnern. Vielleicht mit einem Besuch im FCK-Museum im Fritz-Walter-Stadion. Der Eingang befindet sich am Werner-Liebrich-Tor der LOTTO Osttribüne, Eingang Block 18, 1. Obergeschoss.