Handball | Bundesliga Dramatik in den Schlusssekunden: Die Eulen Ludwigshafen steigen ab!

Stand: 26.06.2021 15:06 Uhr

In einer hochdramatischen Schlussphase beim Auswärtsspiel in Minden verspielten die Eulen aus Ludwigshafen einen zwischenzeitlich großen Vorsprung. Das 24:24 ist noch vor dem letzten Spieltag gleichbedeutend mit dem Abstieg nach vier Jahren Bundesliga.

Für die Eulen war es beim unmittelbaren Konkurrenten, dem TSV GWD Minden, ein Endspiel um den Klassenerhalt. Das Team von Trainer Benjamin Matschke, der in der nächsten Saison nach Wetzlar wechseln wird, hätte nur mit einem Auswärtssieg den vorzeitigen Abstieg verhindern können.

Guter Auftakt der Eulen in der ersten Hälfte

Nach einem nervösen Beginn fingen sich die Eulen im dunklen Dress erstmal. Maximilian Haider fand noch seinen Meister in Torhüter Semisch, Jonathan Scholz aber traf im zweiten Versuch. Stimmungsvoll von einigen Gästefans begleitet, bedeutete der Treffer zum 4:3 die erste Führung für Ludwigshafen in dieser Partie.

Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste sogar noch besser ins Spiel: ein in dieser Phase selbstbewusster Auftritt der Ludwigshafener. Hendrik Wagner baute die Führung seiner Mannschaft auf 8:4 aus.

Minden kam immer besser ins Spiel

Mit einer Auszeit kam ein Bruch ins Spiel der Gäste: Minden-Coach Frank Carstens sah sein Team völlig von der Rolle und motivierte lautstark: mit Erfolg. Die Gastgeber um den bärenstarken Norweger Christoffer Rambo wurden jetzt immer stärker. Die Eulen dagegen waren bemüht um ihre Konzentration. Kurz vor der Pause gelang Dominik Mappes dann ein ganz wichtiger Treffer zum 14:10 für Ludwigshafen: der Halbzeitstand!

In einer packenden zweiten Hälfte wurde die Partie immer enger. Die Eulen mussten zunehmend kämpfen. Azat Valiullin erhöhte noch einmal mit aller Gewalt zum 18:15. Coach Benjamin Matschke agierte gewohnt lautstark an der Seitenlinie. Zehn Minuten vor dem Ende verschafft Hendrik Wagner seiner Mannschaft per Siebenmeter wieder Luft: 23:20.

Hochdramatische Schlussphase

Die Schlussphase aber verlief hochdramatisch: Der TSV GWD Minden kam gefeiert vom heimischen Publikum zum Ausgleich. Vier Sekunden vor dem Ende stand es 24:24. Hendrik Wagner probierte es mit einem letzten verzweifelten Versuch, der die Eulen vorerst hätte retten können. Doch das gelang nicht mehr. Mit der Schlusssirene und dem Unentschieden sicherten sich die feiernden Gastgeber den Klassenerhalt. In den versteinerten Gesichtern der Eulen-Spieler war Fassungslosigkeit zu erkennen. Wieder mal hatten sie einen möglichen Sieg leichtfertig aus der Hand gegeben. Tränen in einem bitteren Moment. Der Abstieg in die Zweite Handball-Bundesliga ist nun nicht mehr zu verhindern.

Frisch Auf Göppingen und Rhein-Neckar Löwen siegen

Keine Probleme hatte Frisch Auf Göppingen bei ihrem Heimauftritt gegen Coburg. Die Göppinger gewannen mit 37:29 (16:15). Ähnlich deutlich gestalteten die Rhein-Neckar Löwen ihre Auswärtspartie in Essen, welche die Löwen mit 33:23 für sich entscheiden konnten.

Kiel kurz vor der Titelverteidigung

Der THW Kiel hingegen steht dicht vor der Titelverteidigung in der Handball-Bundesliga. Der deutsche Rekordmeister gewann am Donnerstag sein Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe mit 33:23 (20:9) und geht als Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung vor dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt ins Saisonfinale. Die Kieler müssen am kommenden Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen antreten, Flensburg empfängt HBW Balingen-Weilstetten.