Jubel in Bukarest: Die deutsche Nationalmannschaft um den Heidelberger Carlos Soteras Merz hat sich erstmals in der Geschichte für die 7er-WM in Südafrika qualifiziert.

WM-Qualifikation Deutschland schafft es erstmals zur 7er-Rugby-WM

Stand: 17.07.2022 21:37 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich erstmals in der Geschichte für die 7er-WM in Südafrika qualifiziert.

Darauf hat Rugby-Deutschland 139 Jahre lang gewartet: Die deutsche 7er-Rugby-Nationalmannschaft hat sich erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Das Team von Bundestrainer Clemens von Grumbkow aus Leimen gewann am Sonntag (17.07.2022) beim Qualifikationsturnier in Bukarest das entscheidende Viertelfinale gegen Italien mit 24:7 und löste damit das Ticket für den Saison-Höhepunkt in Südafrika (9. bis 11. September).

"Die ersten zehn Minuten nach dem Spiel war wirklich Erleichterung. Und dann haben wir uns in der Kabine zusammengesetzt und haben erst realisiert, was wir eigentlich erreicht haben", sagte der Heidelberger Team-Kapitän Carlos Soteras Merz im Interview mit SWR Sport. "Wir haben einen langen Weg hinter uns und schon öfter an der Weltspitze gekratzt. Und jetzt endlich diesen Schritt gemacht zu haben, bedeutet mir persönlich aber auch der ganzen Gruppe sehr viel."

Durchmarsch durch die Vorrunde

Zuvor war das "Wolfpack" souverän mit drei Siegen in drei Spielen durch die Vorrunde marschiert. Bereits die vier siegreichen Viertelfinalisten nehmen am Turnier in Kapstadt teil. Noch nie zuvor hatte sich im olympischen 7er- oder im 15er-Rugby eine deutsche Männerauswahl für eine WM qualifizieren können. "Es ist auf jeden Fall etwas, worauf man sehr stolz sein kann", sagte Bundestrainer Clemens von Grumbkow. "Aber so richtig bewusst ist es uns noch nicht. Wir haben die letzten 10, 15 Jahre sehr, sehr hart daran gearbeitet und sind öfters Mal zu kurz gekommen. Es jetzt geschafft zu haben, ist unglaublich. Und so richtig realisiert haben wir das auch noch nicht."

Die Mannschaft hatte die Gruppenphase nach Erfolgen über Georgien (26:7), Gastgeber Rumänien (52:0) und Weltserien-Team Wales (12:10) als drittbeste Mannschaft abgeschlossen und war somit dem favorisierten Europameister Spanien und den Iren im Viertelfinale aus dem Weg gegangen.

Frauen-Team scheitert an Polen

Die deutschen Frauen verpassten erwartungsgemäß den Sprung zur WM. Das Team von Bundestrainer Cieran Anderson, das mit einem Sieg aus drei Spielen als bester Gruppendritter ins Viertelfinale eingezogen war, unterlag gegen die Europameisterinnen aus Polen klar mit 0:43. Coach Anderson blieb gelassen. "Ich denke, wir können stolz auf dieses Team sein", sagte er. "Denn es hat starke kämpferische Leistungen gezeigt und schlussendlich das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich einen Platz unter den besten acht Teams und damit, in den Entscheidungsspielen noch dabei zu sein."