Torsten Lieberknecht vom SV Darmstadt 98

Fußball | 2. Bundesliga Darmstadts Trainer Lieberknecht lädt zum FCK-Teamtreffen am Böllenfalltor

Stand: 18.03.2023 10:30 Uhr

1992 wurden Thomas Hengen und Torsten Lieberknecht mit dem FCK deutscher A-Jugend-Meister. Heute sind sie Konkurrenten in Liga 2 und nutzen dies für ein besonderes Wiedersehen.

Es ist bis heute der größte Erfolg einer Nachwuchsmannschaft vom Betzenberg. Juli 1992: Durch ein 5:1-Erfolg gegen den hochfavorisierten 1. FC Köln wird die A-Jugend des FCK erstmals Deutscher Meister. Torsten Lieberknecht und Thomas Hengen gehörten seinerzeit zu den Stützen des Erfolgs. Als Libero fungierte Hengen schon damals als wichtiger Strippenzieher der Roten Teufel. Seine Vorderleute in der Innenverteidigung hießen Lieberknecht und Christian Simon. Letzterer hat es nicht ins Profigeschäft geschafft, erinnert sich aber dennoch sehr gut an dieses Trio.

Physiopraxis statt Profibusiness

Dem Fußball ist Simon in gewisserweise treu geblieben. Heute behandelt er als Physiotherapeut Profis auf seiner Praxisliege und betreut den Oberligisten Arminia Ludwigshafen an der Seitenlinie. Mit lautem Organ, wie damals auf dem Rasen, im Trio mit Hengen und Lieberknecht. "Ich war immer der Lautstarke, hab immer die Motivation für die Mannschaft gemacht und den besten Stürmer des Gegners ausgeschaltet. Torsten war neben mir dadurch frei und konnte mehr Kreativität nach vorne einbringen." Fußballerisch waren ihm sowohl Lieberknecht als auch Hengen überlegen. Besonders beim heutigen FCK-Geschaftsführer erinnert er sich an einen Ausnahmespieler. "Da hat man direkt gesehen, der wird Profi. Fußballerisch war das einer der besten Jugendspieler, die ich je gesehen hab."

Der Erfolg verbindet bis heute

Simon sollte mit seiner Einschätzung recht behalten. Hengen und auch Mannschaftskollege Lieberknecht legten beachtliche Spielerkarrieren hin und sind mittlerweile in anderer Funktion im Profibusiness tätig. Trotz der unterschiedlichen Lebenswege ist der Kontakt innerhalb der Meistertruppe nie abgerissen. "Wir haben uns nach zehn, nach 25 und jetzt nach 30 Jahren getroffen, das waren so die großen Treffen, die wir gemacht haben. Kontakt haben wir aber über das ganze Jahr." Eine eigene Whatsapp-Gruppe gibt es seit einigen Jahren. "Da wird dann auch natürlich schon mal gefrotzelt und dadurch, dass Thomas Hengen und Torsten Lieberknecht drin sind, hat es natürlich einen besonderen Reiz, weil die beiden ja echte Insider sind." In den letzten Tagen dürfte es in der Gruppe also besonders heiß hergegangen sein.

Einmaliger Anlass am Böllenfalltor

Obwohl Hengen in der Hinrunde erst zum 30-jährigen Jubiläum geladen hat, gibt es beim Rückspie in Darmstadt die nächste Zusammenkunft. Anlässlich des sportlichen Aufeinandertreffens von Lieberknechts SV Darmstadt gegen Hengens 1. FC Kaiserslautern lädt Ersterer die alten Kollegen zum zweiten Mal in dieser Saison zum Teamtreffen. "Wir treffen uns schon mittags und gehen in den Ratskeller, das hat auch Torsten organisiert. Danach geht's ins Stadion." Dort wird den "Edelgästen" sogar noch eine besondere Ehre zuteil. Die neue Haupttribüne am Böllenfalltor feiert Premiere und die Meistertruppe darf als Erstes in der VIP-Lounge Platz nehmen. Der Abend dürfte mit Spielabpfiff auch noch lange nicht vorbei sein. "Es hieß durch die Blume, die VIP-Räume werden später zugemacht und dann wird ein bisschen gefeiert." Ob Hengen und Lieberknecht dort noch länger partizipieren, wird wohl auch vom Ergebnis abhängen.

Punkteteilung im Sinne der Freundschaft

Beim Ergebnistipp tut sich Simon trotz seiner Liebe zum FCK ein wenig schwer. Mit etwas Überlegungszeit entscheidet er sich schließlich für "ein freundschaftliches 1:1". Hengen könnten von den beiden sportlich Beteiligten wohl besser mit dem Resultat leben, als sein alter Freund Lieberknecht. Schließlich wäre die 40 Punkte-Marke damit erreicht. Bei den zwölf geladenen Gästen wird das Ergebnis wohl sowieso nur eine untergeordnete Rolle spielen, wenn man sich bei dem ein oder anderen Kaltgetränk in Gesprächen über die alten Zeiten verliert.