
Fußball | Bundesliga "An dieser Leistung festhalten" - Reaktionen zur Niederlage des VfB gegen Bayern
Der VfB Stuttgart hat gegen den FC Bayern München eine engagierte Leistung gezeigt - und steht trotzdem mit leeren Händen da. So bewerten Trainer und Spieler den Auftritt.
Warum ist der VfB Stuttgart gegen den FC Bayern München kämpferisch, leidenschaftlich, aggressiv und mutig aufgetreten - und warum hatte er all diese Attribute eine Woche zuvor gegen den zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenletzten FC Schalke 04 vermissen lassen?
Eine Frage, die sich wohl viele, die es mit dem VfB halten, nach dem 1:2 gegen die Münchner gestellt haben - und deren Beantwortung komplex zu sein scheint. "Das ist eine sehr gute Frage. Ich kann nicht sagen, woran das lag", sagte beispielsweise Torhüter Fabian Bredlow nach der knappen Niederlage gegen die Bayern. Und sein Teamkollege Waldemar Anton formulierte seine Antwort so: "Ja, das ist schwierig zu beantworten. So ein Spiel (wie gegen Schalke, Anm. d. Red.) kann einmal in der Saison vorkommen, dann muss man das auch abhaken."
"Ein Punkt wäre drin gewesen"
Nun sollte angemerkt werden, dass der blutleere Auftritt der Schwaben auf Schalke nicht der einzige seiner Art war in dieser Saison. Richtig ist aber, dass die Stuttgarter diese Nicht-Leistung zumindest für die Partie gegen den Deutschen Meister abgehakt und ihre Schlüsse daraus gezogen haben. Gegen die Bayern agierte der VfB nämlich auf einmal beherzt, setzte die Münchner gerade in der Anfangsphase der Partie unter Druck. "Wir haben uns viel vorgenommen, wir wollten sehr mutig sein, das haben wir in der ersten Viertelstunde top gemacht", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. Mit etwas mehr Präzision im Abschluss, etwas mehr Übersicht nach Balleroberungen, etwas klügeren Entscheidungen hätten die Stuttgarter auch in Führung gehen können.
Bredlow über das 0:1: "War haltbar"
"Wenn man das Ergebnis nicht betrachtet, dann war es ein gutes Spiel von uns. Wir haben viele positive Sachen gezeigt, Dinge, die wir letzte Woche haben vermissen lassen", sagte Bredlow, der den Distanzschuss von Bayern-Verteidiger Matthijs de Ligt zum 0:1 (39. Minute) spät sah und nicht mehr abwehren konnte. "Ich gebe da keine allzu glückliche Figur ab. Ich denke, dass er haltbar gewesen ist." Es sei ein "Eiertor" gewesen, auch weil sich Konstantinos Mavropanos zuvor noch vom Ball weggedreht hatte, anstatt sich ihm in den Weg zu stellen. Beim 0:2 durch Eric-Maxim Choupo Moting (62.) war Bredlow ohne Chance.
"An dieser Leistung müssen wir festhalten"
Labbadia wiederholte nach der Partie das, was er in den vergangenen Wochen immer wieder festgestellt hatte: "Wir lassen wenig zu, aber die wenigen Sachen, die wir zulassen, sind meistens drin." Mit der Niederlage könne er nicht zufrieden sein, dennoch habe seine Mannschaft eine Leistung gezeigt, auf der es aufzubauen gelte. "An dieser Leistung müssen wir festhalten und nochmal was draufsetzen." Mit etwas mehr Glück wäre ein Punkt drin gewesen.
"Heute hatten wir nichts zu verlieren"
Die Mannschaft habe mit dieser Leistung den Fans uns sich selbst etwas zurückgegeben und das sei auch das Ziel gewesen, sagte Anton, der dann quasi beiläufig noch eine Antwort fand auf die eingangs gestellte Frage bezüglich der schwankenden Leistungen. "Heute hatten wir nichts zu verlieren", sagte er. Das war gegen Schalke anders. Derartige Spiele allerdings, in denen der VfB ohne Druck aufspielen kann, wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Den mutigen Auftritt gegen den Rekordmeister gilt es auch gegen Mannschaften zu bestätigen, gegen die die Erwartungen größer sind.