
Darts-WM in London Saarländer Gabriel Clemens zieht ins Achtelfinale ein
Kopf-an-Kopf-Rennen im "Ally Pally": Gabriel Clemens aus Saarwellingen hat es am Dienstagabend bei der Darts-WM in London spannend gemacht – und dann geschafft. Im Achtelfinale könnte Clemens Historisches vollbringen.
Der 39-jährige Saarwellinger Gabriel Clemens steht zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in London. Der "German Giant" wurde seiner Favoritenrolle am Dienstagabend dank stählerner Nerven gerecht und schlug in einem packenden Drittrunden-Krimi den Waliser Jim Williams mit 4:3.
Clemens' Gegner in der Runde der letzten 16 wird in der Nachmittagssession am Mittwoch ermittelt. Der an Nummer neun gesetzte Niederländer Danny Noppert geht als Favorit in das Duell mit dem Schotten Alan Soutar.
Thriller mit Happy End
Clemens, der vor zwei Jahren als erster Deutscher ins WM-Achtelfinale vorgestoßen war, fand gut in die Partie. Von einem frühen Break seines Gegners ließ er sich nicht beirren und spazierte anschließend dank guter Doppelquote zum Gewinn des ersten Satzes. Im zweiten Abschnitt aber drehte Williams auf und holte sich den Satz glatt in drei Legs.
Nachdem sich Clemens Satz drei knapp gesichert hatte, wurde sein Kontrahent immer stärker. Mit einer überragenden Doppelquote entschied der bislang eher unbekannte Williams die beiden folgenden Durchgänge.
"Ich war eigentlich tot"
Mit 2:3 in Rückstand und mit dem Rücken zur Wand kämpfte sich Clemens noch einmal zurück, überstand einen Matchdart von Williams und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Dort behielt er die Nerven, mit seinem ersten Matchdart aufs Bullseye sicherte sich Clemens das Weiterkommen.
"Ich war eigentlich tot – und habe es irgendwie geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich hatte ein paar gute Momente", sagte Clemens, der wie schon bei seinem Auftaktsieg gegen den Iren William O'Connor mit "Oh, wie ist das schön"-Sprechchören im tobenden Alexandra Palace gefeiert wurde.
Hoffen auf Viertelfinale
Sollte Clemens jetzt auch noch das Achtelfinale gewinnen, würde der 39-Jährige Geschichte schreiben: Weiter als unter die besten 16 hat es ein deutscher Profi bei einer Darts-WM noch nie geschafft. "Es ist jetzt egal, wer da kommt. Im Achtelfinale kommt kein schlechter mehr", sagte Clemens zu seinen möglichen Gegnern: "Ich muss auf mich gucken, dann kann ich jedem gefährlich werden."
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.12.2022 berichtet.