
Nach überragendem Saisonbeginn Hat Elversberg das Siegen verlernt? Horst Steffen im Interview
Nach dem 1:1 gegen den Halleschen FC vor heimischer Kulisse blickt die SVE jetzt auf fünf Partien ohne Sieg. Grund zur Sorge für den Tabellenführer? Wir haben mit Horst Steffen über die aktuelle Situation in seinem Team gesprochen.
„Nur“ noch zehn Punkte Vorsprung auf das nächste Team hinter der SV Elversberg, das direkt aufsteigen könnte (Anm. der Redaktion: Freiburg II ausgenommen) – ein Grund zur Sorge? Für Horst Steffen keines Falls: „Wir spielen guten Fußball, wenn wir da Schwierigkeiten hätten oder wenn die Mannschaft nicht geschlossen miteinander arbeitet und nicht so 'ne Stimmung in der Kabine hat, wie sie es hat, dann würde ich mir Sorgen machen. So werde ich nicht nervös!“
Nach dem Spiel gegen den Halleschen FC sagt SVE-Keeper Frank Lehmann, der für den verletzten Nicolas Kristof im Tor stand, dass aktuell ein bisschen der Wurm drin sei. Warum das so ist, darauf liefert Horst Steffen keine direkte Antwort, aber er ist sich sicher: „Es ist einfach klar, dass auch ein Nick Woltemade wieder trifft und dass ein Schnelly trifft und und und. Also die Jungs werden treffen!“
„Jetzt haben wir die 60 geknackt“
Eine Niederlage würde den Trainer der SVE mehr schmerzen, jetzt gab es immerhin einen Punkt mehr auf dem Konto und die 60er Marke ist geknackt: „Das wollten wir schon vor ein paar Spieltagen machen, aber jetzt haben wir die 60 geknackt und von jetzt an wird’s auch leichter gehen!“ Im Moment würde sein Team natürlich das Tor zu wenig treffen, für die Chancen, die sie sich erarbeiten.
Aber die Frage, ob es aktuell an etwas fehlen würde, beantwortet er ganz klar mit nein: „Wir haben gute Jungs, wir haben die meisten Tore geschossen – wieso soll da was fehlen […]? Wir haben es bewiesen, schon oft genug. Wir haben eine Situation, in der wir Tabellenerster sind, ich glaube da wären einige froh, wenn sie mit uns tauschen könnten!“
„Unser kleiner Kader führt dazu, dass jeder sich wahrgenommen fühlt“
Von einem großen Kader hält die Mannschaft vom Stadion an der Kaiserlinde nichts. „Unser kleiner Kader führt dazu, dass jeder sich wahrgenommen fühlt“, sagt Steffen. Das sei besser, als Situationen, in denen die Spieler unzufrieden sind, weil sie auf der Tribüne sitzen müssen.
„Wir haben eine Menge gute Spieler, die noch nicht so zum Einsatz kommen, weil die anderen das eben sehr gut gemacht haben eine ganze Weile!“ Aber die Jungs, die die SV Elversberg in petto hat, bringen in den Augen des Trainers regelmäßig Leistung und sorgen für Betrieb, wenn sie eingewechselt werden.
„Wir sind einfach auch sehr verwöhnt“
Nach den letzten Spieltagen steht die vermeintlich negative Ausbeute für viele im Fokus. Dabei wird vergessen, dass die SV Elversberg davor als Aufsteiger überraschend lang eine sehr erfolgreiche Leistung erbracht hat in dieser Saison. Für Horst Steffen war das so „nicht zu erwarten, deshalb wiegt das ein bisschen schwerer, wenn du eins verlierst und vier unentschieden spielst hintereinander. Aber an sich sind wir gut im Rennen!“
„Die Verler sind gut unterwegs“
Am nächsten Spieltag muss die SV Elversberg auswärts beim SC Verl ran und Horst Steffen ist positiv gestimmt, dass sein Team auch wieder eine gute Leistung bringt. „Jedes Spiel ist einfach so zu führen, dass wir gewinnen wollen und das wollen wir auch in Verl.
Jeder Gegner hat Respekt verdient und die Verler sind gut unterwegs“, deshalb könne er keinen Sieg versprechen, „aber wenn die gute Leistung da ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir auch in Verl nach Hause fahren und drei Punkte im Gepäck haben.“
Für die Spieler gibt es nach der anstrengenden englischen Woche erst einmal zwei Tage frei, zur „Erholung für Körper und Geist“ und dann sei das Team frisch für die Begegnung am nächsten Samstag.
Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung "sportarena" am 19.03.2023 berichtet.