
Im Saarland aufgewachsen Dzsenifer Marozsán tritt aus der Fußball-Nationalelf zurück
Die deutschen Fußballerinnen müssen wie schon bei der EM auch bei der WM in Australien und Neuseeland auf eine ihrer besten Spielerinnen verzichten. Die Ex-Kapitänin Dzsenifer Marozsán, die ihre Profikarriere beim 1. FC Saarbrücken begann, beendet ihre DFB-Karriere.
Die Olympiasiegerin und Europameisterin Dzsenifer Marozsán hat ihre Karriere in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft beendet. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Die gebürtige Ungarin, die in Saarbrücken aufgewachsen ist und dort auch den Grundstein ihrer Karriere legte, wird am 11. April bei der Partie gegen Brasilien zum letzten Mal für die Nationalmannschaft auflaufen.

Eine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022, wegen der sie bereits für die Europameisterschaft in England ausfiel, habe Marozsán zu der Entscheidung bewogen. "Ich bin zwar im Verein wieder gut dabei, aber das Knie ist nicht mehr das alte." Die 30-Jährige müsse demnach enorm viel arbeiten, um alle Trainingseinheiten und Spiele absolvieren zu können. "Ich glaube, es wäre einfach zu viel, dann noch Länderspiele, Vorbereitung und das Turnier zu machen."
"Überragende Fußballerin"
Die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bedanke sich bei Marozsán: "Sie ist eine großartige Persönlichkeit und überragende Fußballerin, die unglaublich viel für den deutschen Fußball geleistet hat. An den Erfolgen der Frauen-Nationalmannschaft hatte sie als Führungsspielerin, aber auch als Identifikationsfigur und Vorbild einen großen Anteil."
Marozsán erzielte 33 Tore für das deutsche Team. 2013 war sie Europameisterin und holte 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Gold mit den DFB-Frauen. Gleich sechsmal gewann sie die Champions League, viermal die französische Meisterschaft. 2017, 2018 und 2019 wurde sie als Deutschlands Fußballerin des Jahres ausgezeichnet. Zudem war Marozsán auch Saarsportlerin des Jahres.
Für Joti Chatzialexiou, den Sportlichen Leiter Nationalmannschaften beim DFB, ist Marozsán sogar "eine der brillantesten Fußballerinnen, die für Deutschland gespielt haben". Ihre Profikarriere begann die 30-Jährige 2007 beim FCS, ehe sie 2009 zum 1. FFC Frankfurt wechselte. Seit 2016 ist sie in der ersten französischen Liga bei Lyon beschäftigt, wo sie 2021 für ein halbes Jahr an den amerikanischen Partnerclub OL Reign ausgeliehen war.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 13.03.2023 berichtet.
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