Ein schwedischer Feuerwehrmann trägt eine Leuchtrakete vom Rasen (imago images/Bildbyran)

Ausschreitungen bei Europa-League-Spiel Uefa ermittelt gegen 1. FC Union und Malmö FF

Stand: 07.10.2022 20:21 Uhr

Ausschreitungen haben das Europa-League-Spiel des 1. FC Union bei Malmö FF überschattet. Neben Feuerwerkskörpern, die abgefeuert wurden, stehen auch provokative Banner im Fokus. Nun ermittelt die Uefa - gegen beide Vereine.

Nach den Ausschreitungen beim Europa-League-Spiel des 1. FC Union beim schwedischen Vertreter Malmö FF (0:1) am Donnerstagabend hat der europäische Fußballverband Uefa offiziell die Ermittlungen aufgenommen. Das gab der Verband am Freitag auf seiner Webseite bekannt. Den Köpenickern werden dabei drei disziplinarische Verfehlungen zur Last gelegt: das Zünden von Feuerwerkskörpern im Stadion, das Werfen von Objekten sowie Sachbeschädigung.
 
Bei den schwedischen Gastgebern wiederum stehen gleich fünf disziplinarische Verfehlungen im Fokus, darunter unter anderem provokative Botschaften in beleidigender Form.

Im Malmö-Block wird ein Banner von Hertha BSC präsentiert (imago images/Matthias Koch)

"Der ganze Tag war ein Tag voller Provokationen", sagte Union-Präsident Zingler nach dem Spiel.

Gegenseitige Provokationen über Banner und Gäste

So wurden im Malmö-Block während des Spiels immer wieder Fahnen und Banner von Hertha BSC präsentiert, dem Stadtrivalen von Union. Hintergrund dafür ist eine Fanfreundschaft zwischen Malmö FF und Hertha. Unter anderem tauchte im Block der Heimfans ein Banner mit der Aufschrift "Berlin ist blau weiss" auf. Hertha-Fans sollen auch im Stadion gewesen sein, ebenso wie Anhänger des mit Union verfeindeten Berliner Klubs BFC Dynamo.

Im Union-Block wiederum waren Fans von Energie Cottbus und Borussia Mönchengladbach zugegen. Union-Präsident Zingler zeigte sich darüber nach dem Spiel verärgert: "Nichts und niemand hat etwas auf dem Rasen und in anderen Blöcken zu tun", sagte Zingler dem TV-Sender RTL+: " Das kennen wir nicht, das machen wir nicht - und hier machen wir es plötzlich. Da bin ich stinksauer drüber."

Der Tag sei voller Provokationen gewesen, kritisierte Zingler. "Die Malmöer laden sich Leute aus der Hauptstadt ein, wir laden uns Leute vom Dorf ein - und dann haben wir gegenseitig unsere Gäste nicht im Griff."

Ein Feuerwerkskörper explodiert vor dem Gästeblock beim Spiel des 1. FC Union in Malmö (imago images/TT)
Union-Boss Zingler "stinksauer" über Fan-Ausschreitungen

Der Europa-League-Sieg des 1. FC Union in Malmö ist von Ausschreitungen überschattet worden. Feuerwerkskörper und Pyrotechnik wurden gezündet, was zu einer Unterbrechung geführt hatte. Union-Chef Dirk Zingler fand nach Abpfiff deutliche Worte.mehr

Feuerwerkskörper gezündet

Nach Fan-Ausschreitungen war das Europa-League-Spiel des 1. FC Union Berlin bei Malmö FF am Donnerstagabend für etwa eine halbe Stunde unterbrochen worden. In der 57. Minute wurden aus dem Gäste-Block Feuerwerkskörper und eine Leuchtrakete auf das Spielfeld geworfen. Die schwedische Polizei schritt wenig später ein und räumte den angrenzenden Block, in dessen Nähe ebenfalls Böller explodiert waren.
 
Vor Ort blieb zunächst unklar, von wem die Pyros und Feuerwerkskörper überhaupt gezündet und geworfen wurden. "Beide Lager haben Pyrotechnik aufs Feld geworfen", hieß es vonseiten der Unioner. Fernsehbilder zeigten auch, dass Sicherheitskräfte Fans von den Rängen brachten, die nicht im Block der Union-Anhänger standen. Wie rbb-Sportreporter Jakob Rüger berichtete, soll es Festnahmen durch die Polizei auch im Lager der Malmö-Fans gegeben haben. Demnach wurden auch aus dem Heimbereich Feuerwerkskörper geworfen.

Sendung: rbb24, 07.10.2022, 21:45 Uhr