Ansicht der Max-Schmeling-Halle. (Quelle: dpa/A.Gora)

Statt neuer Arena Senat prüft Umbau von Velodrom und Schmeling-Halle für Alba Berlin

Stand: 04.07.2022 12:15 Uhr

Auf der Suche nach einer neuen Heimspielstätte für Basketball-Bundesligist Alba Berlin plant der Berliner Senat momentan nicht den Bau einer neuen Arena. Stattdessen prüft er einen möglichen Ausbau des Velodroms und der Max-Schmeling-Halle. Das steht in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des sportpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Stephan Standfuß, die rbb|24 exklusiv vorliegt.

Haupteingang des Velodroms. (Quelle: dpa/C.Behring)
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Nach 14 Jahren verhandeln Alba Berlin und der Vermieter der Mercedes-Benz-Arena, wie lange es für den Basketball-Klub dort noch weitergeht. Andere Events bringen dem Vermieter mehr Rendite. Sportpolitiker bringen eine neue Halle ins Gespräch. Von Sebastian Schneidermehr

Vertrag nur noch bis 2023 gültig

Seit 2008 trägt der aktuelle deutsche Basketballmeister Alba die meisten seiner Heimspiele in der Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof aus. Deren Eigentümer, die Anschutz Entertainment Group, hat offensichtlich kein Interesse, den Mietvertrag mit Alba langfristig zu verlängern. Laut Aussage eines Sprechers liegt das vor allem daran, dass andere Veranstaltungen wie Konzerte weit lukrativer sind.
 
Wie die Berliner Sportsenatorion Iris Spranger (SPD) sagte, wollte der US-Unterhaltungskonzern dem sogenannten Ankermieter Alba bereits zum April 2022 kündigen. Nur durch Vermittlung des Senats sei erreicht worden, den Vertrag zumindest um ein Jahr zu verlängern. Mittelfristig braucht der Klub deshalb eine Alternative zur Mercedes-Benz-Arena.

Senat: Neubau im Jahn-Sportpark hätte nicht genug Kapazität

Die Max-Schmeling-Halle und das Velodrom nannte der Senat in seiner Antwort Ende Juni als mögliche Alternativen. Allerdings sind beide Hallen durch die Heimspiele der Füchse Berlin, der BR Volleys sowie andere Sportveranstaltungen wie das Sechstagerennen und Konzerte stark ausgelastet. In der vergangenen Saison, die Alba Berlin mit dem dritten Meistertitel in Folge abschloss, hatte das Team mehr als 40 Heimspiele, die zusätzlich in einer bestehenden Halle eingetaktet werden müssten.
 
Wie genau das in der Schmeling-Halle und dem Velodrom terminlich möglich sein soll, darauf ging der Senat in seiner Antwort nicht ein. Man prüfe, "ob die Eignung der beiden Hallen für Ballsportarten durch bauliche Maßnahmen verbessert werden kann", hieß es in der Antwort.
 
Ein Neubau dagegen dauere von der Standortfindung bis zur Realisierung mehrere Jahre und somit weit länger als ein Umbau. Der in die Diskussion gebrachte mögliche Standort im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Pankow scheide als Option ohnehin aus. Die Planung sehe dort zwar neue Sporthallen vor, diese hätten allerdings nicht die Kapazität einer großen Event- und Sportarena. Daher habe es nun zunächst Priorität, zu prüfen, wieviel Zeit und Geld ein Umbau der beiden anderen großen Eventhallen kosten würde.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.07.2022, 14 Uhr