Werder-Fan-Rodrigo posiert im Fanhsop mit zwei Puppen, die Werder-Trikots tragen.

buten un binnen Dieser Werder-Fan aus Brasilien ist am Sonntag erstmals im Stadion

Stand: 01.04.2023 12:53 Uhr

Brasilianisches Blut, Bremen im Herzen: Rodrigo Rocha fiebert mit Werder und besitzt mehr als 200 Trikots. Gegen Hoffenheim besucht er nun zum ersten Mal das Weser-Stadion.

Von Karsten Lübben und Dino Bernabeo

Je näher Werders Heimspiel am Sonntag um 17:30 Uhr gegen Hoffenheim rückt, desto aufgeregter ist Rodrigo Rocha. Erstmals wird der 34-jährige Brasilianer dann ein Spiel der Bremer live im Weser-Stadion sehen. Für drei Wochen ist er gemeinsam mit seiner Freundin Luisa nach Europa gereist. Das Spiel gegen die Hoffenheimer ist für ihn das Highlight des Trips.

Am Faible für den deutschen Fußball war auch sein Vater beteiligt. Dieser, erzählt Rodrigo im Gespräch mit buten un binnen, habe ihm als Kind vor einer Weltmeisterschaft einmal Sammelkarten geschenkt. Dabei habe ihm die deutsche Nationalmannschaft am besten gefallen, sodass er im Anschluss die Bundesliga verfolgte – und sein Herz an die Bremer verlor. Der Klub ziert mittlerweile auch seinen Körper. Mehrere Werder-Tattoos hat er sich bereits stechen lassen. Auf seinem rechten Unterarm ist die grün-weiße Werder-Raute zu sehen.

Als Werder 2004 das Double gewonnen hat, habe ich mich in diesen Verein verliebt.
(Rodrigo Rocha)

Corona machte ihm 2020 einen Strich durch die Rechnung

Mehr als 200 Werder-Trikots hat Rodrigo mittlerweile gesammelt. An diese zu kommen, ist jedoch gar nicht so einfach, berichtet er. Klassisch in einem Geschäft werden diese in Brasilien nicht verkauft. Ohnehin ist Rodrigo das einzige Werder-Mitglied in seinem Heimatland. "Die Leute sagen, dass ich verrückt bin", scherzt er. Über das Internet hat er jedoch Kontakte zu weiteren Werder-Fans geknüpft, die ihm bei der Suche nach Trikots helfen. Auch einige "Matchworn"-Trikots, erzählt er stolz, hätten ihm befreundete Werder-Fans schon nach Brasilien geschickt. "Matchworn" bedeutet, dass diese Trikots von Werder-Spielern während einer Partie getragen wurden.

Schon vor drei Jahren wollte Rodrigo eigentlich zum ersten Mal ins Weser-Stadion kommen. Während der damaligen Reise nach Europa begann jedoch die Corona-Pandemie. Die Bundesliga ging in die Zwangspause, sodass es nichts wurde mit dem ersten Werder-Spiel. Gegen Hoffenheim wird es nun soweit sein.

Ich werde versuchen, jede Sekunde zu genießen. Und ich bin mir sicher: Sonntag wird großartig.
(Rodrigo Rocha)

Stadionbesuch mit Ailton

Das Spiel wird er gemeinsam mit Ailton in der Loge verfolgen. Mit seinem brasilianischen Landsmann, der Werder 2004 mit 28 Toren zur Meisterschhaft schoss, steht er seit geraumer Zeit in Kontakt. In den vergangenen Tagen schaute Rodrigo bereits beim Training vorbei, um Erinnerungsfotos mit den aktuellen Bremer Spielern zu machen. Diese wollen ihm natürlich mit einem Sieg gegen die abstiegsgefährdeten Hoffenheimer das Erlebnis im Weser-Stadion zu versüßen. Mit "Hacke, Spitze, eins, zwei, drei" und klassischem Fußball vom Zuckerhut ist dabei aber wohl eher nicht zu rechnen, wie Coach Ole Werner einräumt.

Ob es so brasilianisch ist, weiß ich nicht genau. Sicherlich wird es ein leidenschaftlicher und umkämpfter Kick.
(Werder-Coach Ole Werner)

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Sportblitz, 31. März 2023, 18:06 Uhr