Werder-Finanzchef Klaus Filbry spricht in ein Mikrofon.

buten un binnen Dank Sparzwang und Schulden schreibt Werder wieder schwarze Zahlen

Stand: 29.09.2022 15:44 Uhr

Die Bremer beenden das Geschäftsjahr mit einem Plus. Werders Finanzchef Klaus Filbry erklärt, wie das dem Verein trotz Abstiegsminus und Corona-Folgen gelang.

Von Janna Betten, Helge Hommers

Werders Finanzchef Klaus Filbry hat aktuell gut lachen. Denn obwohl die Bremer den finalen Bericht noch nicht fertiggestellt haben, ist schon jetzt klar: Das vergangene Geschäftsjahr hat der Verein mit einem "sehr positiven Ergebnis" beendet, wie Filbry im Sportblitz erklärt. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2020/21 hatte Werder noch Verluste in Höhe von 8,8 Millionen Euro verzeichnet. Wie die Zahlen konkret ausgefallen sind, wird Filbry bei der Mitgliederversammlung am 20. November bekanntgeben.

Das ist das Ergebnis von extrem harter Teamarbeit und Einschnitten." (Werder-Finanzchef Klaus Filbry im Sportblitz)

Abstieg und Pandemie kosteten Werder rund 80 Millionen Euro

Sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht liegen turbulente Zeiten hinter den Grün-Weißen. Infolge des Abstiegs und den Auswirkungen der Corona-Pandemie machten dem Klub Mindereinnahmen in Höhe von rund 80 Millionen Euro zu schaffen – und bescherten Filbry manch schlaflose Nacht. "Insofern ist das schon ein harter, aber auch positiver Kraftakt, den wir hinter uns haben", so der Finanzchef.

Die Schlafqualität hat sich auf jeden Fall verbessert." (Werder-Finanzchef Klaus Filbry im Sportblitz)

Dass der zwischenzeitlich vor der Insolvenz stehende Verein mittlerweile wieder schwarze Zahlen schreibt, liegt unter anderem an dem rigiden Sparkurs, den die klammen Bremer einschlugen: ausgelaufene Stellen wurden nicht nachbesetzt, Reise- und Hotelausgaben reduziert, Transfererlöse erzielt. "Wo gespart werden konnte, haben wir den Stift angesetzt", sagte Filbry. Allein die Kaderkosten senkte der Bundesligist so von 40 Millionen Euro auf 18 Millionen Euro.

Werder nahm Schulden auf

Um finanziell wieder zu gesunden, musste der Verein jedoch auch Schulden aufnehmen. Zum einen in Form von Mittelstandsanleihen, zum anderen mit einem Kredit, für den das Land Bremen bürgt. Insgesamt erhielt Werder auf diesem Weg eine Finanzspritze in Höhe von rund 37 Millionen Euro. Geld, das der Klub früher oder später noch zurückzahlen muss – einschließlich Zinsen. "Insofern geht es erst einmal darum, den Verein finanziell zu stabilisieren", sagte Filbry.

Wir hatten Corona und waren auf der Intensivstation. Inzwischen sind wir von der Intensivstation runter, aber spüren immer noch die Auswirkungen durch Long-Covid." (Werder-Finanzchef Klaus Filbry im Sportblitz)

Finanziell auf Rosen gebettet ist Werder somit also noch lange nicht. Und auch wenn die finanzielle Situation sich stark verbessert hat, wird der Verein weiterhin bei den künftigen Ausgaben keine großen Sprünge wagen. Hohe Ausgaben für neue Spieler verbieten sich somit von selbst.

Wir machen keine verrückten Dinge. Das haben wir in der Vergangenheit nicht gemacht und das werden wir auch in Zukunft nicht tun." (Werder-Finanzchef Klaus Filbry im Sportblitz)