NDR-Sport Zverev hat viel vor: Grand-Slam-Titel und die Nummer eins

Stand: 02.01.2022 11:01 Uhr

Am zweiten Tag des neuen Jahres ist Alexander Zverev bereits wieder gefordert. Beim ATP Cup geht der Olympiasieger für Deutschland an den Start. Das Turnier dient aber eher der Vorbereitung - Zverevs Ziele für 2022 sind ganz andere.

Zehn Tage - eine längere Zeit ohne Schläger hat sich Deutschlands bester Tennisprofi in der kurzen Pause nicht gegönnt. Nach seinem Triumph bei den ATP Finals düste der Olympiasieger zwar mit Freundin Sophia Thomalla und Teilen seiner Familie sofort auf die Malediven, doch schon kurz darauf begann der Weltranglisten-Dritte bereits wieder mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Denn obwohl Zverev das bislang erfolgreichste Jahr seiner Karriere gespielt hat - zufrieden ist der 24-Jährige noch lange nicht.

Zwei Ziele: Ein Grand-Slam-Titel und die Nummer eins

Vielmehr hat sich Zverev für 2022 einiges vorgenommen. "Ich habe zwei Ziele vor mir: Das ist natürlich ein Grand Slam zu gewinnen und die Nummer eins der Welt zu werden", sagte der Hamburger. Schon bei den am 17. Januar beginnenden Australien Open hat er beides im Blick. Sollte die aktuelle Nummer eins Novak Djokovic aufgrund der geforderten kompletten Impfung gegen das Coronavirus tatsächlich nicht in Melbourne an den Start gehen, könnte Zverev den neunfachen Melbourne-Sieger im Falle seines ersten Grand-Slam-Titels schon Down Under von der Spitze der Weltrangliste verdrängen.

ATP Cup als Vorbereitung auf die Australian Open

"In Australien hab ich die Chance beides zu erreichen, gleichzeitig. Deswegen hoffe ich, dass es dort klappen wird", sagte Zverev. Djokovic hat sich bislang weiter nicht zu seinem Impfstatus geäußert und seine Teilnahme beim am Neujahrstag beginnenden ATP Cup abgesagt. Zverev ist zusammen mit Jan-Lennard Struff, Kevin Krawietz, Tim Pütz und Yannick Hanfmann bei der dritten Auflage des Wettbewerbs für Deutschland am Start.

"Ich kann nicht viel besser Tennis spielen als in den vergangenen sechs Monaten."
— Tennisprofi Alexander Zverev

Im Vordergrund steht aber nicht der Titel mit dem Team, sondern eine optimale Vorbereitung auf die Australian Open. "Ich möchte das Jahr gut starten. Ich möchte in der Form bleiben und vielleicht noch in eine bessere Form kommen", sagte Zverev zuletzt in einem "Sky"-Interview. Viel besser als in dem abgelaufenen halben Jahr geht es aber kaum: Seit seinem enttäuschenden Achtelfinal-Aus in Wimbledon im Juni hat er nur vier Partien verloren und neben Gold bei Olympia auch die Turniere in Cincinnati, Wien und eben die ATP Finals gewonnen.

Zverev sieht sich gereift

Dennoch hat er in der Vorbereitung in Monte Carlo wieder hart gearbeitet. Mehrere Stunden im Fitness-Center, viel Zeit auf dem Court - Zverev hat sich trotz zahlreicher Termine wie bei der Ehrung zum "Sportler des Jahres" nicht geschont. "In dieser Zeit werden die Grundlagen gelegt", sagte Tennis-Legende Boris Becker. "Ich denke schon, dass Novak, Daniil (Medwedew) und Sascha (Zverev) auch das nächste Jahr dominieren werden."

Dass es auch anders laufen kann, hat Zverev vor drei Jahren selbst erlebt: "Ich habe die Finals auch 2018 gewonnen und hatte ein wirklich schlechtes Jahr 2019, ich hoffe, ich kann das ändern", sagte der 24-Jährige. "Ich wusste noch nicht, wie man mit großen Titeln umgeht." Er sei ein anderer Spieler, aber auch eine andere Person geworden. "Ich weiß vielleicht, wie ich ein bisschen besser mit Medien und mit Druck umgehe."

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 02.01.2022 | 11:25 Uhr