NDR-Sport Werder im DFB-Pokal bei Osnabrück - an der Bremer Brücke

Stand: 05.08.2021 20:07 Uhr

Absteiger-Duell im DFB-Pokal: Drittligist VfL Osnabrück empfängt den Vorjahreshalbfinalisten Werder. Die Mannschaften treffen in diesem Wettbewerb zum ersten Mal aufeinander.

"Osnabrück ist kein Drittligist, sondern ein gefühlter Zweitligist. Da wird uns ein dementsprechender Brocken erwarten." Werder-Coach Markus Anfang lobte vor dem Erstrunden-Duell die Qualität des Bremer Pokalgegners. "Als ich noch Trainer in Darmstadt war, hätte ich gerne den einen oder anderen Osnabrücker Spieler zu uns geholt", sagte Anfang. In der Vorsaison gewann er mit den "Lilien" vier Punkte gegen die Niedersachsen (1:0 und 1:1). Jetzt trennen seinen neuen Club und den Zweitliga-Absteiger VfL eine Klasse. Am Sonnabend treffen Osnabrück und Werder Bremen um 15.30 Uhr (im Livecenter bei NDR.de) zum ersten Mal in der Pokalhistorie aufeinander – passenderweise im VfL-Stadion an der Bremer Brücke.

Agu: "Es wird ein Gänsehaut-Moment, dort zu spielen"

Beim SVW verfügt Anfang über zwei ehemalige Lila-Weiße in seinen Reihen: Der gebürtige Osnabrücker Felix Agu und Niklas Schmidt stiegen 2020 mit dem VfL in die Zweite Liga auf. Agu wechselte direkt danach zu Werder. Der 21-Jährige, der unter dem neuen Trainer vom Linksverteidiger zum Flügelspieler vorgeschoben wurde, freut sich auf die Rückkehr: "Osnabrück ist meine Heimat. Es wird ein Gänsehaut-Moment, dort zu spielen."

Schmidt kam vor dieser Saison nach einem Leihgeschäft, das zwei Jahre ging, an die Weser zurück. Beide Ex-Osnabrücker sind aktuell Stammspieler in Bremen, wobei der Einsatz von Schmidt am Sonnabend noch fraglich ist. "Niklas hat im Training gemerkt, dass der Oberschenkel zugemacht hat. Wir müssen sehen, ob es geht", sagte Werders Trainer, der bereits die Ausfälle Yuya Osako (Adduktoren-Probleme) und Kevin Möhwald (Sprunggelenksverletzung) zu beklagen hat.

Osnabrücks Omar Traoré darf trotz Sperre im Pokal ran

VfL-Trainer Daniel Scherning kann dagegen auf Omar Traoré zurückgreifen, der beim spektakulären Drittliga-Auftakt der Niedersachsen in der Vorwoche, einem 2:1-Erfolg in Saarbrücken, nach einer Notbremse bereits in der 3. Minute vom Platz gestellt wurde. Dafür ist der Rechtsverteidiger vom DFB zwar zwei Spiele gesperrt worden, aber im DFB-Pokal ist er einsetzbar. Genauso wie Mittelfeldspieler Sven Köhler, der sich von seiner Gehirnerschütterung aus dem Saarbrücken-Spiel, mit anschließendem kurzen Krankenhausaufenthalt, schneller erholt hat als gedacht.

VfL träumt von einer großen Pokal-Saison - wie 2009/2010

Nach dem gelungenen Saisonstart ist die Stimmung beim VfL Osnabrück gut, das Team darf sich auf die Unterstützung von 4.800 Zuschauern freuen. "An der Bremer Brücke ist alles möglich", sagte denn auch Osnabrücks Torwarttrainer Rolf Meyer dem Portal "Deichstube". Der 65-Jährige mit sportlicher Vergangenheit beim SVW (1974 bis 1978) erinnert an die große Pokal-Saison 2009/2010 des VfL. Damals stürmte Osnabrück als Drittligist nach Siegen über Hansa Rostock, den HSV und den BVB bis ins Viertelfinale des Wettbewerbs.

In der Vorsaison kam für die Lila-Weißen das Pokal-Aus nach einem Erstrunden-Sieg gegen SV Todesfelde dann in Runde zwei gegen den 1. FC Köln (0:1). Bremen wurde dagegen erst im Halbfinale von RB Leipzig gestoppt. Es war das dritte Mal in den vergangenen sechs Jahren, dass Werder die Runde der letzten vier Teams erreichte.

Mögliche Aufstellungen

VfL Osnabrück: Kühn - O. Traoré, Gugganig, Trapp, Kleinhansl - Taffertshofer - Klaas, Köhler - Simakala, Higl, Heider
Werder Bremen: Zetterer - Mbom, Mai, Toprak, Friedl - M. Eggestein - N. Schmidt, Agu - Sargent, Schmid - Füllkrug