Fußball | 2. Bundesliga Werder Bremen ist nur noch Zweitliga-Mittelmaß

Stand: 27.09.2021 17:35 Uhr

Werder Bremen ist in der Zweiten Liga angekommen - im tristen Mittelfeld. Drei Siege, zwei Remis, drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 11:12 bedeuten schlicht Durchschnitt. Von einer Krise will Trainer Markus Anfang aber nichts wissen.

Von Johannes Freytag

Nach dem 0:3 in Dresden hatte Anfang seine Profis im obligatorischen Mannschaftskreis versammelt, und redete fast zwei Minuten lang auf sie ein. "Ich muss es schonungslos aufdecken. Es bringt nichts, um den heißen Brei herumzureden. Wir müssen Klartext reden. Und Klartext reden heißt, die Fehler so anzusprechen, wie sie waren", erklärte der 47-Jährige, der zugab, dass sein Team im Gegensatz zur Derby-Niederlage gegen den HSV in Dresden "ein ganz schlechtes Fußballspiel" abgeliefert hat.

Anfang: "Das können die Jungs wesentlich besser"

"Was nicht gepasst hat, war das Zweikampfverhalten und die Überzeugung. Wir haben wahnsinnig viele Fehler gemacht - Fehler, die wir eigentlich gar nicht machen mussten, weil wir gar nicht unter Druck standen", sagte Anfang. An den vielen jungen Spielern, die er eingesetzt hatte - fünf Profis waren 23 Jahre alt und jünger - wollte er den beinahe ängstlichen Auftritt nicht festmachen: "Wir haben eine junge Mannschaft, aber wir können es nicht immer nur aufs Alter schieben. Das können die Jungs wesentlich besser, sie haben die Qualität."

In Dresden enttäuschten zudem auch erfahrene Spieler wie Außenverteidiger Anthony Jung, Mitchell Weiser oder Neuzugang Roger Assalé, der bei zwei Gegentoren seine Gegenspieler nicht attackierte.

Sturm nur ein laues Lüftchen

Und nicht nur defensiv präsentierte sich Werder wackelig, auch in der Offensive war vieles Stückwerk. Zum zweiten Mal in Folge blieben die Norddeutschen ohne eigenen Treffer. Aber auch das Pfostenpech von Niclas Füllkrug darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Chancenauswertung bei 16 Torschüssen mehr als mangelhaft war. Sturmkollege Marvin Ducksch, der in seinen ersten zwei Spielen für Werder dreimal einnetzte, zeigte sich in Dresden erschreckend abschlussschwach.

Werder in der Krise? "Das geht mir zu schnell"

Von einer Krise will Anfang dennoch nichts wissen. "Wir haben vor dem Nordderby drei Spiele zu null gespielt und waren auf einem guten Weg. Jetzt sind wir zwei Spiele weiter und befinden uns in der Krise? Das geht mir dann doch zu schnell. Wir müssen versuchen, für uns eine gute Mitte zu finden", sagte der Coach. "Für uns heißt das, dass wir da jetzt durchmüssen, daraus Erfahrungen sammeln und uns weiterentwickeln müssen. Das hat mit Zielen gar nichts zu tun. Unser Ziel ist es, eine Mannschaft aufzubauen, die dann auch stabil ist und mit der wir dann auch nachhaltig arbeiten können. Nicht mehr und nicht weniger."

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 26.09.2021 | 22:35 Uhr