Dennis Smarsch, 1. FC St. Pauli  wirft sich nach Ball und lacht

NDR-Sport St.-Pauli-Keeper Smarsch: "Nehmen jeden Gegner ernst"

Stand: 28.07.2022 15:15 Uhr

St. Paulis Torhüter Dennis Smarsch soll den Kasten am Sonnabend (13.01 Uhr) im DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten SV Straelen sauber halten - und nicht nur dann. Der 23-Jährige ist nach der Verletzung seines Kollegen Nikola Vasilj die unangefochtene Nummer eins beim Zweitligisten. Im NDR Interview spricht er über den Pokalgegner, seine Ambitionen und die Eigenarten eines Torhüters.

Dennis Smarsch, in der ersten Pokalrunde spielen Sie gegen den unterklassigen SV Straelen aus der Regionalliga West. Wie wird Ihr Gegner eigentlich ausgesprochen?

Dennis Smarsch: Ich glaube 'Strählen'. Ich habe den Namen bislang noch nicht gehört, aber das spielt auch keine große Rolle. Wir spielen unser Spiel und alles andere ist nicht wichtig.

Es gibt ja immer mal wieder Pokalüberraschungen. Haben Sie die Befürchtung, dass St. Pauli stolpern könnte?

Dennis Smarsch: Wir haben keine Befürchtungen. Wichtig ist für jeden in diesem Cup, dass er den Gegner ernst nimmt. Wir haben letztes Jahr gegen Dortmund gesehen, dass alles passieren kann. Deswegen nehmen wir jeden Gegner ernst, genauso wie jetzt Straelen. Wir werden da rangehen wie an jedes Ligaspiel.

Der FC St. Pauli war im Pokal schon häufiger für Überraschungen gut…

Dennis Smarsch: Ich habe das erst in den letzten beiden Jahre verfolgt, seitdem ich hier bin. Und da sah es gar nicht mal so verkehrt für uns aus. Wir haben einen guten Eindruck hinterlassen.

Sie sind nun Pokal- und Liga-Torwart. Natürlich will niemand, dass sich ein Mitspieler verletzt, aber das ist sicher ein schönes Gefühl?

Dennis Smarsch: Mein Ziel war es, in die Saison zu gehen und zu spielen. Stand jetzt habe ich das geschafft. Ich freue mich einfach, so viele Spiele wie möglich zu machen. Ich möchte spielen, Spaß haben und lernen. Ich glaube, es ist als junger Torhüter immer wichtig, dass du viel lernst.

So viele Spiele haben sie tatsächlich noch nicht gemacht...

Dennis Smarsch: Ich glaube zwei in der Ersten Liga, vier oder fünf in der Zweiten. Und dann nochmal vier DFB-Pokalspiele. Das ist nicht viel, aber ich hatte gewisse Highlights dabei. Dortmund, Union, Gladbach damals oder Schalke - das sind Erfahrungen, die im Kopf bleiben. Und die einen weiterbringen.

Vor der Saison galt St. Pauli in der Öffentlichkeit ein bisschen als Wundertüte. Nach den ersten Spieltagen wirkt vieles stabil. Das fühlt sich bestimmt gut an.

Dennis Smarsch: Auf jeden Fall. Wir zeigen ein Stück weit ziemlich guten Fußball. Natürlich geht es immer noch besser. Wären wir perfekt, dann würden wir in anderen Dimensionen schweben. Wir machen unseren Job gut, hier und da gibt es noch Stellschrauben, an denen man drehen kann. Gegen Hannover haben wir Moral bewiesen und sind nach dem 2:1 zurückgekommen. Wir sind dabei, lernen gierig und geben jeden Tag Gas. Da ist noch viel drin, aber wir zeigen auch schon relativ viel.

Torhüter und Linksaußen haben "einen an der Marmel", hat man früher immer gesagt. Muss man ein bisschen verrückt sein?

Dennis Smarsch: Ja, ein bisschen verrückt musst du schon sein. Aber so wie ich auf dem Platz bin, bin ich nicht im Alltag. Das wäre auch schwer für meine Familie und Freunde. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe: Platz und Privatsphäre.

Haben Sie Rituale kurz vor dem Spiel?

Dennis Smarsch: Ich gehe das ganze Spiel vorher im Kopf durch: Was könnte passieren? Im Fußball kann immer alles anders kommen, aber man weiß ja ungefähr, was einen im Spiel erwartet.

Das Interview führte Thorsten Vorbau

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 28.07.2022 | 18:00 Uhr