NDR-Sport SSC Schwerin will mit verändertem Team neu angreifen

Stand: 26.04.2022 21:22 Uhr

Beim deutschen Volleyball-Rekordmeister SSC Schwerin wird es nach einen titellosen Saison einen Umbruch im Team geben. Vier Abgänge stehen fest. Nationalspielerin Denise Imoudu beendet gar ihre Karriere.

Von Tobias Blanck

Fünf Jahre in Folge konnte der SSC Schwerin zuletzt jeweils mindestens einen Titel nach einer Spielzeit präsentieren. In dieser Saison blieb dem erfolgsverwöhnten Club nur Silber im Supercup und Bronze in der Meisterschaft. Eine Woche nach dem Aus im Halbfinale gegen den MTV Stuttgart haben die Schwerinerinnen Veränderungen für die kommende Saison angekündigt. Nachdem der Etat in den vergangenen beiden Jahren gekürzt worden war, soll er wieder für die neue Spielzeit wieder etwas angehoben werden.

"Wir haben trotz der geringen Zuschauerauslastung eine kleine schwarze Null geschrieben."
— Christian Hüneburg, Geschäftsführer des SSC Schwerin

"Gründe dafür sind die Sponsoren, die uns die Treue halten und die geringeren Personalausgaben", so SSC-Geschäftsführer Christian Hüneburg. Nach der enttäuschenden Saison soll der Kader des Bundesligisten aus Mecklenburg-Vorpommern im Sommer von 12 auf 14 Spielerinnen anwachsen. "Wir wollen einen breiteren Kader haben, um Ausfälle schneller und besser kompensieren zu können. Wir haben durch die Corona-Fälle in der Saison gesehen, wie sehr es ein Team treffen kann", sagte Trainer Felix Koslowski.

Imoudu beendet mit 26 Jahren ihre Karriere

 
Zunächst wurde auf einer Pressekonferenz die Trennung von vier Spielerinnen bekanntgegeben. Die erst 26 Jahre alte Nationalspielerin Denise Imoudu wird überraschend sogar ihre Karriere beenden. Trotz mehrerer Angebote vom SSC und aus dem Ausland entschied sie sich für einen Schlussstrich.

"Von außen würde man sagen: 'Was tut sie? Warum macht sie das?' Aber diese Entscheidung schlummert schon lange in mir, und das konnte und wollte ich nicht mehr wegdrücken. Letztendlich war es ein schöner Abschluss, hier in Schwerin gespielt zu haben. Auch wenn es mit dem Meistertitel nicht geklappt hat, habe ich hier zwei schöne Jahre gehabt", so Imoudu. Die Zuspielerin war fester Bestandteil der Startformation in Schwerin und der Nationalmannschaft.

Auch die zweite Spielerin auf der wichtigen Position des Spielmachers wird künftig neu besetzt. Die Kapitänin Femke Stoltenborg gab ebenfalls ihr Karriereende bekannt: "Ich will mich erstmals auf meine Masterarbeit konzentrieren bei meinem Psycholgiestudium. Ich habe es sehr genossen, so lange erfolgreich Volleyball zu spielen, werde aber zukünftig für mehrere Monate Länder bereisen, will Wandern gehen und die Welt versuchen ohne Volleyball zu genießen", so die 30-jährige Niederländerin. Keinen neuen Vertrag erhalten die beiden US-Amerikanerinnen Symone Speech und Stephanie Samedy.

SSC bindet Angreiferin Ruddins

Neben den vier Spielerinnen, die noch einen Vertrag in Schwerin besitzen (Lina Alsmeier, Anna Pogany, Anne Hölzig und Frauke Neuhaus), konnte der SSC vier Vertragsverlängerungen verkünden. Wichtiger Baustein für die nächste Saison ist die beste Angreiferin des SSC, Lindsay Ruddins. Die US-Amerikanerin kam 2021 vom SC Potsdam nach Schwerin und fühlte sich auf Anhieb sehr wohl.

"Lindsay wollte unbedingt bei uns bleiben, und wir freuen uns sehr, dass wir so eine starke Spielerin auch im nächsten Jahr noch unseren Fans präsentieren können", sagte Koslowski. Ebenfalls ihren Vertrag um ein Jahr verlängert haben Indy Baijens, Lea Ambrosius und Patricia Nestler. "Mit neuen Spielerinnen sind wir schon in sehr engem Kontakt und werden demnächst auch etwas präsentieren, aber dafür ist es jetzt noch zu früh", so Koslowski, der im August mit der Vorbereitung auf die neue Spielzeit beginnen wird.

Die kommende Saison beginnt dann nach der Weltmeisterschaft erst Ende Oktober. Der Club hat aber das Ziel schon ausgegeben: Für den SSC Schwerin soll es dann wieder den Einzug in die Finals um Meisterschaft und Pokal geben.

Dieses Thema im Programm:
Sport kompakt | 26.04.2022 | 17:25 Uhr