NDR-Sport SSC Schwerin verzichtet auf Werbung für Nord Stream 2
Die Bundesliga-Volleyballerinnen des SSC Schwerin werden nach der Invasion Russlands in die Ukraine "bis auf Weiteres auf die Marken- und Unternehmenspräsenz von Nord Stream 2" in der heimischen Arena und auf dem Trikot der Frauen-Bundesligamannschaft verzichten.
Darauf hätten sich beide Parteien mit Rücksicht auf alle beteiligten Partner am Donnerstag verständigt, hieß es in einer Erklärung des Vereins am Freitag. Die Regelung trete beim nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen den USC Münster am 2. März in Kraft.
"Wir haben uns in den letzten Tagen intensiv mit unserem Partner Nordstream 2 ausgetauscht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisher gelebte Partnerschaft bis auf Weiteres ruht", sagte SSC-Geschäftsführer Christian Hüneburg. Der Austausch werde auch in den kommenden Tagen fortgeführt, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu besprechen.
"Wir sind betroffen von den Bildern und Nachrichten, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen. In diesem Moment geht es nicht um Punkte, Sätze und Siege, sondern um viel wichtigere Fragen."
— SSC-Geschäftsführer Christian Hüneburg
Der SSC werde "die Ereignisse in Russland und der Ukraine weiter genau beobachten und hofft auf eine friedliche Lösung der dortigen Konflikte", so Hüneburg.
Keine Aufkündigung des Sponsoren-Vertrags
Das Unternehmen Nord Stream, an dem der russische Staatskonzern Gazprom mehrheitlich beteiligt ist, ist einer der Sponsoren beim Bundesligisten. Ein Ende des Sponsorings würde die ohnehin wegen Corona finanziell kritische Lage des Vereins verschärfen. Ein freiwilliger Rückzug, also ein einseitiges Aufkündigen des Sponsoren-Vertrags mit Nord Stream 2, komme aktuell nicht in Frage, hatte Manager Michael Evers am Mittwoch NDR 1 Radio MV gesagt: "Wir haben einen gültigen Vertrag und bieten unseren Sponsoren durch die Spiele in der Bundesliga eine Gegenleistung an. Diesen Anteil werden wir bis auf weiteres erfüllen." Zumindest diese Gegenleistungen werden nun erst einmal ausgesetzt.
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Nordmagazin | 25.02.2022 | 11:00 Uhr