NDR-Sport Hamburg Sea Devils vor Football-Finale: "Lass es krachen"
Am Sonntag gilt's. Dann steigt in Düsseldorf das Championship Game der European League of Football. Die Hamburg Sea Devils sind gegen die Frankfurt Galaxy in der Außenseiterrolle, aber alles andere als ängstlich.
Die ersten Feierlichkeiten am Spielfeldrand, einschließlich einer stattlichen Dusche für Headcoach Andreas Nommensen, gab es bereits vor dem Ende der regulären Spielzeit. Und wenig später war dann kein Halten mehr, die Freude musste einfach hinausgeschrien werden. Und das taten die Kraftpakete der Hamburg Sea Devils auch umgehend: Sie hatten es geschafft, hatten sich qualifiziert für das erste Endspiel der neugegründeten European League of Football (ELF).
Es war der Lohn einer enormen nervlichen Anspannung. In einem Halbfinal-Krimi mit dem polnischen Team Wroclaw Panthers gab es für die Norddeutschen mit einem 30:27 das Happy End, an dem vor allem Running Back Xavier Johnsen mit drei Touchdown-Läufen und damit 18 Punkten einen gewaltigen Anteil hatte. Gegner im Finale am Sonntag (15 Uhr) sind die Frankfurt Galaxy, oder wie Nommensen es einmal bezeichnet hat: der FC Bayern des Footballs. "Weil sie seit Jahren auf einem sehr hohen Level spielen", führte der Nachfolger von Ted Daisher aus.
NFL-Europe-Finale von 2007 macht Sea Devils Mut
Für Nommensen reicht das hohe Niveau auch vollkommen aus, um diesen Vergleich mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister ziehen zu können. Dafür bedürfe es nicht auch noch einer Trophäe für die Hessen. Zumindest nicht an diesem Sonntag. Die "Seeteufel" gelten zwar trotz des Comebacks von Ex-NFL-Profi Kasim Edebali (fit nach Knöchelverletzung) als Außenseiter, sie wissen aber nur zu genau um diese riesige Chance - und die wollen sie nutzen. So wie 2007, als die Vorgänger-Generation der Sea Devils im Finale der danach stillgelegten NFL Europe stand. Der Gegner im Endspiel hieß: Frankfurt Galaxy.
Und dazu flugs noch ein Vergleich: So wie jetzt Hamburgs Quarterback Jadrian Clark im Vergleich mit seinem Galaxy-Counterpart Jakeb Sullivan die Rolle des Underdogs besetzt, so war es vor 14 Jahren auch für den damaligen Sea-Devils-Spielmacher Casey Bramlet. Aber letzten Endes gewannen er und seine Teamkollegen die World Bowl mit einem 37:28.
Die Siegertrophäe, dieses Mal jener der European League of Football, hat natürlich auch Clark im Auge. "Das Championship Game war die ganze Zeit unser Ziel. Und jetzt sind wir hier und wollen das Spiel gewinnen", sagte Clark, um dann zu ergänzen: "Wenn du der Underdog bist, hast du nichts zu verlieren. Lass es einfach krachen."
Finale in Düsseldorf vor mehr als 20.000 Fans
Dies ist den Hamburgern in dieser Saison gegen die Galaxy schon einmal gelungen, im Eröffnungsspiel glückte zu Hause ein 17:15. Im Rückspiel in der Main-Metropole setzte es für Hamburg dann aber eine herbe 9:35-Klatsche. Was das nun für das Endspiel in Düsseldorf vor mehr als 20.000 Zuschauern sagt? Wenig, findet EFL-Commissioner Patrick Esume: "Das Spiel ist das Remake des Season-Openers und das Remake des letzten NFL Europe Championship Games, von daher ist es schon mal schön. Das Spiel wird auf jeden Fall eng werden. Wer gewinnt? Keine Ahnung!" Das dürfte nicht die schlechteste Ausgangslage für einen packenden Fight sein.
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Sportclub | 26.09.2021 | 22:35 Uhr