Handball Ex-DHB-Coach Prokop neuer Trainer in Hannover

Stand: 23.06.2021 16:24 Uhr

Was sich angedeutet hatte, ist nun Gewissheit: Der frühere DHB-Coach Christian Prokop wird neuer Trainer des Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. Er folgt auf den Spanier Carlos Ortega, den es zum FC Barcelona zieht.

Die Niedersachsen gaben am Mittwoch (23.06.2021) bekannt, dass der Arbeitsvertrag mit Ortega vorzeitig aufgelöst worden ist, um dem Spanier seinen Wechselwunsch zu ermöglichen. Der Iberer war vier Jahre lang Coach der "Recken". Im gleichen Zuge erklärte die TSV Hannover-Burgdorf, dass der 42 Jahre alte ehemalige Bundestrainer Christian Prokop sein Nachfolger werde. "Für uns war klar, dass wir den Wechselwunsch von Carlos nur erfüllen können, wenn wir eine zukunftsfähige Alternativlösung gefunden haben", sagte der Sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen.

"Mit Christian Prokop können wir den passenden Trainer zu unserem Anforderungsprofil präsentieren, der über die ausgeprägte Fähigkeit verfügt, junge Spieler weiterzuentwickeln und einen reichen Erfahrungsschatz aus ambitionierten Projekten mitbringt. Er passt hervorragend in unsere Vereinsphilosophie, die auf der Weiterentwicklung von jungen Spielern und Talenten aufbaut", erklärte er weiter.

Selbst Spieler in der Bundesliga

Christian Prokop war von 1998 bis 2003 selbst als Spieler in der Bundesliga tätig, bis eine schwere Knie-Verletzung und das damit verbundene Karriereende folgte. Anschließend durchlief der gebürtige Köthener erste Trainer-Stationen, darunter mit Hildesheim und Hannover-Anderten bereits in der Region, bis ihn sein Weg 2013 zum SC DHfK Leipzig in die Handball-Bundesliga führte. Im Juli 2017 hatte er das Amt des deutschen Nationalcoachs angetreten. Am 6. Februar 2020 wurde er von seinen Aufgaben entbunden und kurze Zeit später durch Alfred Gislason ersetzt.

Prokop: "Freue mich auf eine hungrige Mannschaft"

Nun folgt in Hannover die nächste Aufgabe, auf die er sich sehr freue, so Prokop. "Die TSV Hannover-Burgdorf ist ein ehrgeiziger Verein mit einem modernen Image. Mir imponiert seit Jahren die Entwicklung und Integration eigener Nachwuchsspieler in das Bundesligateam. Zudem freue ich mich auf eine hungrige Mannschaft, die eine gute Rolle in der Liga spielen möchte", sagte er.

Ortega: "Auf der einen Seite glücklich, auf der anderen traurig"

Sein Vorgänger Ortega verlässt Hannover nach eigener Aussage mit gemischten Gefühlen. "Auf der einen Seite bin ich glücklich, weil es für mich eine Riesenchance ist. Auf der anderen Seite bin ich traurig, weil ich mich mit meiner Familie in Hannover sehr wohl gefühlt habe. Natürlich sind wir Profis, doch zuerst sind wir immer noch Menschen. Bei den 'Recken' wurde ich immer als Mensch wertgeschätzt und möchte mich für das Vertrauen beim Verein bedanken", so Ortega.

Unter dem früheren Weltklassehandballer und heutigen Trainer nahmen die Niedersachsen dreimal in Folge am Pokal-Final-Four in Hamburg teil, 2018 schafften es die Niedersachsen sogar bis ins Finale. Dazu qualifizierte sich Hannover-Burgdorf zweimal für den EHF Cup und kam 2019 bis ins Viertelfinale. Zusammen mit Co-Trainer Iker Romero coachte der Spanier das Team in der Saison 2019/2020 zum vierten Platz in der Bundesliga und damit gleichzeitig zur besten Platzierung der Vereinsgeschichte.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 23.06.2021 | 23:03 Uhr