NDR-Sport Eishockey: DEL verschärft Corona-Teststrategie

Stand: 26.10.2021 16:36 Uhr

Die 15 Clubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben sich auf eine Verschärfung des Corona-Testprotokolls geeinigt - und den Impfdruck auf die Protagonisten erhöht.

Ab dem 1. November wird bei Mannschaften, die ungeimpfte Spieler oder Offizielle in ihren Reihen haben, eine neue Teststrategie verbindlich. Nichtgeimpfte werden fortan dreimal pro Woche getestet, geimpfte sowie seit mehr als zwei Monaten genesene Personen einmal. Bisher war die Testung dieser beiden Gruppen gemäß des 31-seitigen Corona-Leitfadens der DEL freiwillig. Die Liga reagiert damit auf "diverse behördliche Quarantäne-Anordnungen gegen Mannschaften wegen positiver Coronatests mit daraus resultierenden Spielabsagen". Als Testverfahren sei ausschließlich die PCR-Methode zulässig.

Noch ungeimpfte Spieler oder Offizielle im Kader

Die aktuelle Impfquote bei den Clubs liege bei 93 Prozent. Alle betroffenen Teams hätten "noch ungeimpfte Spieler oder Offizielle in ihrem Kader". "Wir haben in den letzten Tagen gemerkt, dass die Dynamik der Infektionen zunimmt und die Behandlung durch die Behörden deutlich restriktiver geworden ist", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: "Zuletzt waren wir deshalb gezwungen, gleich mehrere Spiele zu verlegen. Das oberste Ziel ist für uns, dass alle unsere Mitarbeiter sich bestmöglich geschützt fühlen und wir damit auch unseren Spielbetrieb sichern."

Spielplan schon jetzt reichlich verzerrt

Zuvor waren mit RB München und der Düsseldorfer EG zwei komplette Teams und bei den Iserlohn Roosters zunächst 16 Spieler nach mehreren Corona-Fällen von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt worden. Am Dienstag gaben die Roosters bekannt, es habe bei den im Labor ausgewerteten PCR-Tests "weitere Corona-Fälle" gegeben.

Zahlreiche Spiele mussten verlegt werden, der Spielplan ist schon jetzt reichlich verzerrt. Bei einer Zuspitzung der Lage könnte die Durchführung der Saison einmal mehr wackeln. Viel Puffer im Terminkalender hat die DEL wegen der WM in Finnland (13. bis 29. Mai) und der Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar) nicht.

Besonders viele Ansteckungen im Eishockey

Jeder Ungeimpfte erhöhe "das Risiko für sich selbst, seine und die anderen Mannschaften und den gesamten Spielbetrieb", sagte DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln den "Eishockeynews". Obwohl die Impfquote relativ hoch ist, stecken sich gerade im Eishockey derzeit viele Beteiligte mit dem Virus an. Gesundheitsökonom Florian Kainzinger, der auch für das DEL-Hygienekonzept zu Rate gezogen wurde, vermutet, dass die im Eishockeysport stets übervolle Kabine mit Spielern, Trainer und Betreuern ein kritischer Übertragungsort sei.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 26.10.2021 | 15:25 Uhr