Handball | Champions League Champions League: THW Kiel auf Kurs, Flensburg enttäuscht

Stand: 12.05.2022 13:56 Uhr

Der THW Kiel hat mit einem Remis in Paris Kurs auf das Final Four der Handball-Champions-League genommen. Der SG Flensburg-Handewitt droht dagegen nach der Heimniederlage gegen Barcelona die Verlängerung ihres Viertelfinal-Traumas.

Filip Jicha war geradezu entzückt. "Viel Taktik, viel Kampf, viel Hektik, ein unglaublicher Wille - und meine Jungs haben gekämpft wie die Schweine, wenn man das so sagen darf", schwärmte der Trainer des THW Kiel nach dem spektakulären 30:30 im Viertelfinal-Hinspiel bei Paris St. Germain.

Jicha, als Spieler selbst fünfmaliger "Königsklassen"-Finalist, fühlte sich beim Kampf der Handball-Giganten im stickigen Pariser Stade Pierre de Coubertin in beste Zeiten zurückversetzt. "Das war ein Champions-League-Spiel, wie ich es von früher kenne", so Jicha. Auch Top-Torschütze Sander Sagosen (sechs Tore) empfand die hart umkämpfte Partie als "geiles Spiel vor einer Super-Kulisse".

Sagosen: Kieler Halle soll "Hölle für Paris" werden

Das entscheidende, da waren sich die Kieler am Ende ihrer Frankreich-Tour einig, war aber das vielversprechende Ergebnis. "Das Unentschieden ist genau das, was wir uns gewünscht haben", sagte THW-Sportchef Viktor Szilagyi. Die Mannschaft habe ihre Aufgabe beim französischen Starensemble "fantastisch" gelöst.

Doch kaum hatten die Kieler Kurs auf Köln genommen, kreisten die Gedanken der "Zebras" schon um das Rückspiel am nächsten Donnerstag. "Jetzt hoffe ich, dass die Halle in Kiel eine richtige Hölle für Paris wird", sagte Sagosen. 

Jicha: Rückspiel "wie ein großes Finale"

Mit einem Heimsieg, egal wie hoch, stünde der viermalige "Königsklassen"-Champion wieder im Finalturnier der besten vier Teams in der Domstadt (18./19. Juni) - und die erhoffte Revanche wäre geglückt. Denn ausgerechnet Paris war es, das den Kielern den Weg in die Endrunde im Vorjahres-Viertelfinale verbaut hatte. "Das wird für alle wie ein großes Finale", sagte Jicha und prognostizierte "ein sehr enges Spiel".

Flensburgs Machulla: "Team hat nie aufgegeben"

Für die Flensburger könnte die Runde der letzten Acht indes erneut zur Endstation werden - den Nordlichtern droht nach dem 29:33 in eigener Halle gegen Titelverteidiger FC Barcelona das sechste Viertelfinal-Aus seit 2016. "Es war das sehr harte Spiel, das wir erwartet hatten", sagte SG-Trainer Maik Machulla: "Enttäuscht sind wir vom Ergebnis."

Dabei wusste der Coach, dass Flensburg mit dem Resultat am Ende sogar zufrieden sein konnte. "Das Team hat nie aufgegeben, sondern stets versucht, das Resultat zu verbessern", sagte Machulla auf der Suche nach einem positiven Aspekt der eigentlich ernüchternden 60 Minuten.

Einarsson: "Nicht ist unmöglich"

So führte der Champions-League-Rekordchampion zwischenzeitlich mit sieben Toren (2:9), ehe sich Flensburg noch einmal etwas herankämpfte - und sich damit eine Restchance fürs Rückspiel in der kommenden Woche erhielt.

"In Barcelona müssen wir nun ein perfektes Spiel gegen ein Weltklasse-Team abliefern", sagte SG-Linkshänder Teitur Einarsson. Im Handball, so der Isländer, "ist nichts unmöglich".

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 12.05.2022 | 23:03 Uhr