Zwei Spieler von Meuselwitz freuen sich.

Fußball | Regionalliga ZFC Meuselwitz schickt Carl Zeiss Jena in die Krise

Stand: 05.11.2022 15:39 Uhr

Kellerkind ZFC Meuselwitz kann doch noch begeistern. Das Weber-Team feiert einen verdienten Sieg im kleinen Thüringenderby. Der FC Carl Zeiss Jena dagegen rutscht nach dem 1:2 immer tiefer in die Krise. Und reagierte nach Spielende. Andreas Patz ist nicht mehr Cheftrainer des FCC.

Eine Serie musste reißen: Der ZFC Meuselwitz hat den Bock umgestoßen, nach vier NIederlagen wieder einen Sieg eingefahren und den FC Carl Zeiss Jena, der seit sieben Spielen auf den Dreier wartet, endgültig in die Krise geschossen. Das 2:1 für das Team von Trainer Heiko Weber war nach dem Spielverlauf auch mehr als verdient, weil Meuselwitz viel mehr investierte und diesmal auch das Spielglück auf seiner Seit hatte.

ZFC trifft in Jenaer Druckphase

Mit fünf Jenaer Spielern in der Startelf begann der ZFC Meuselwitz gegen den FC Carl Zeiss Jena. Und das Kellerkind hatte sich einiges vorgenommen, nahm die Zweikämpfe an. Rückkehrer Andy Trübenbach sorgte zudem dafür, dass vorn auch Bälle festgemacht wurden. So spielten sich die ersten 25 Minuten mehrheitlich in der Jenaer Hälfte ab. Einzig aus den vielen Standards machte der ZFC aber zu wenig. Die Gäste benötigten fast eine halbe Stunde, bevor es erstmals vorn gefährlich wurde. Maximilian Krauß wurde von Marcel Hoppe gesucht, Nils Miatke klärte im letzten Moment. Jetzt dominierte der Favorit und Krauß hatte in der 37. Minute die dickste Möglichkeit. Halblinks angespielt, tanzte er zunächst Keeper Jena-Marie Plath aus, um dann aus spitzem Winkel doch an Plath zu scheitern. Jetzt brannte es im Meuselwitzer Strafraum, fehlte da die Entlastung. Doch das Tor fiel überraschend auf der anderen Seite. Luca Bürger brachte in der 43. Minute einen Freistoß von rechts in den Strafraum. Luis Fischer kam dort mit dem Kopf vor Keeper Kevin Kunz an den Ball, der dann im rechten Eck einschlug.

Zwei Spieler von Meuselwitz freuen sich.

Luis Fischer freut sich nach sienejm Führungstor.

Jena nur mit Strohfeuer - Meuselwitz zieht das Ding

Jena kam mehrere Minuten früher auf den Platz hatte sich mit Einwechsler Jan Dahlke was vorgenommen. Der machte auch ordentlich Betrieb, seine Versuche landeten aber am Außennetz, der Schuss von Krauß aus spitzem Winkel in den Armen von Plath. Doch der ZFC befreite sich schnell und kam nach einer Ecke in der 57. Minute zum 2:0, Trübenbach köpfte, der Ball landete nach Pingpong zwischen Keeper und einem Abwehrspieler im Tor. Als dann elf Minuten später Jenas Kapitän Bastian Strietzel nach wiederholtem Foul mit Ampelkarte runter musste, war das Spiel gelaufen. Meuselwitz nutzte nun geschickt die Räume und hat genügend Chancen, das dritte Tor zu erzielen. Bei der dicksten Chance scheiterte der freistehende Johannes Pistol zwei Mal freistehend an Keeper Kunz. Von den Gäste kam nicht mehr viel. Der Anschlusstreffer in der vierten Nachspielminute, ein schöner Freistoß von Lucas Lämmel, war am Ende nur Ergebniskorrektur.

rote Karte für ein Spieler von Jena

Platzverweis für Jenas Kapitän Bastian Strietzel.

Patz in Jena entlassen

Während sich danach die Gastgeber nach langer Zeit mal wieder so richtig feiern lassen konnten, ist die Zeit von Jenas Trainer Andreas Patz abgelaufen. Wie der Verein erklärte, erfolgte die Trennung nach der Rückkehr in Jena. FCC-Geschäftsführer Chris Förster: "Das heutige Spiel, in dem wir eine Trendwende einleiten wollten, hat nochmals aufgezeigt, dass es dringend einer Veränderung bedarf."

Stimmen zum Spiel

René Eckardt: "Das war die erhoffte Reaktion. Eine sehr gute Leistung gezeigt, gekämpft und belohnt mit einem guten und erfolgreichen Spiel. Manchmal hilft es, wenn man so ein kleiner Haufen ist. Alle haben unterstützt und geholfen, da kann man auch mit 15 Mann so ein Spiel abreißen. Wir waren gut vorbereitet, wussten, wie Jena spielen will. Wir müssen einen Riesenaufwand betrieben, egal, gegen wen. Wenn wir diese Leidenschaft an den Tag legen, können wir es jedem Gegner schwer machen. Das sollte unser Ziel sein."

Heiko Weber: "Müssen die Kirche im Dorf lassen"

Heiko Weber (Trainer ZFC Meuselwitz): "Wir haben heute als Mannschaft im richtigen Moment ein Tor geschossen. Wenn Trübenbach und Stenzel dabei sein, steigt das Niveau. Wir haben einen Top-Co-Trainer dazu bekommen, Christian Lange. Der hat das Trainerteam enorm bereichert. Wir mussten nach Chemnitz reagieren. An so einem Tag wie heute ist man besonders motiviert. Wir hatten nicht einen Ausfall. Ein Luis Fischer schießt ausgerechnet heute das Tor. Jetzt haben wir die Zuschauer endlich mal zum Lachen gebracht. Weiter machen. Wir wollen in der Liga bleiben, dafür werden wir uns zerreißen."

Jenas Trainer Andreas Patz wollte nicht an der PK teilnehmen.
Vor den MDR-Kameras sagte er: "Es war eine katastrophale Leistung von uns. Wir können uns bei den Fans nur entschuldigen. Ich trage die Verantwortung und werde auch dafür gerade stehen. Aber das können wir so nicht stehenlassen. Sieben Spiele sind schon deutlich, da werden wir uns hinterfragen müssen."

rei