Handball | Bundesliga Spätes Comeback nicht belohnt – Quenstedt lässt SCM in Hannover verzweifeln
Lange lief der SC Magdeburg einem Rückstand in Hannover hinterher, startete dann ein Comeback – und stand letztendlich doch mit leeren Händen da. Nicht zuletzt TSV-Keeper und SCM-Urgestein Dario Quenstedt brachte das Wiegert-Team zum Verzweifeln.
Der SC Magdeburg hat einen Rückschlag im Kampf um die Titelverteidigung der deutschen Meisterschaft erlitten und das schwere Auswärtsspiel beim Tabellen-Sechsten TSV Hannover-Burgdorf mit 31:34 (14:17) verloren. Auch elf Tore von Kay Smits und acht Treffer von Gisli Kristjansson konnten die vierte Saisonniederlage des Teams von Trainer Bennet Wiegert nicht verhindern. Die Elbestädter liegen als Vierter (33:9) mit zwei Spielen weniger nun sechs Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter Füchse Berlin (39:7).
Magdeburg kommt nicht in Schwung
Die Gäste, bei denen der Einsatz von Rückraum Gisli Kristjansson bis kurz vor Anwurf wackelte, taten sich gegen die agressiv und forsch eingestellten Niedersachsen von Beginn an schwer. Hannover – so viel vorweg – sollte die gesamte erste Halbzeit über nicht einmal in Rückstand geraten. Magdeburg bot dem Team von Ex-Bundestrainer Christian Prokop defensiv zu viele Lücken und kam im eigenen Angriff kaum ins Tempo- und Kombinationsspiel. Wenn etwas funktionierte, dann vornehmlich über energische Einzelaktionen des kaum zu stoppenden Kristjansson.
Aber der Isländer bekam lediglich von Smits Unterstützung. Beim Stand von 7:10 aus SCM-Sicht (14.) nahm der sichtlich verstimmte Bennet Wiegert die erste Auszeit und monierte: "Wir labern nur!" Doch die Standpauke bewirkte wenig. Die Sachsen-Anhalter schluderten in der Offensive, während sich "Recken"-Keeper Dario Quenstedt, einst über eineinhalb Jahrzehnte beim SCM aktiv, zu großer Form aufschwang.
SCM-Comeback wird jäh gestoppt
Der Drei-Tore-Rückstand zum Seitenwechsel (14:17) schmolz nach Wiederanpfiff nur kurzzeitig, weil besagter Quenstedt das Team seines Jugendvereins mehr und mehr zum Verzweifeln brachte. Der 33-Jährige kam letztendlich auf starke 32 Prozent abgewehrte Würfe. Die Wiegert-Sieben lag wiederholt mit fünf Toren hinten (40./17:22; 42./18:23) – und nahm urplötzlich Schwung auf. Der eingewechselte Michael Damgaard gab neue Impulse (vier Treffer) und Keeper Mike Jensen hielt den ganz wichtigen Siebenmeter von Brank Vujovic (48./24:25). Im Anschluss glich Damgaard mit ganz schwierigem Wurf aus neun Metern aus, ehe Kristjansson den SCM nach fast 50 gespielten Minuten tatsächlich erstmals in Führung brachte (26:25).
Aber die Freude währte nur kurz. Der amtierende Meister vergeigte eine Überzahl, Hannover bekam die zweite Luft – und hatte den Gästen spätestens mit Evgenis Pevnovs Treffer und der dabei noch herausgeholten zwei-Minuten-Strafe für SCM-Kreisläufer Oscar Bergedahl vorentscheidend den Zahn gezogen (57./27:30).
mhe