ALJONA SAVCHENKO

Wintersport | Chemnitz Savchenko will Eiskunstlaufen "wieder ins Rampenlicht rücken" – und kokettiert mit Comeback

Stand: 01.04.2023 14:41 Uhr

Aljona Savchenko hat im Eiskunstpaarlaufen alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Seit kurzem ist sie zurück in ihrer langjährigen Wahlheimat Chemnitz – und zwar als Trainerin mit Robin Szolkowy. Doch selbst ein eigenes Comeback schließt die 39-Jährige nicht aus.

Paarlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko geht ihre neue Aufgabe als Trainerin in Chemnitz voller Tatendrang an und will das Eiskunstlaufen in Deutschland "wieder ins Rampenlicht rücken". Die sechsmalige Weltmeisterin kokettiert in zwei Interviews sogar mit einem eigenen Comeback. "Wenn alles passt, würde ich nicht Nein sagen", sagte die 39-Jährige im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Probleme mit dem Wettkampfgewicht hätte sie jedenfalls nicht.

Savchenko: "Auch deshalb bin ich nach Chemnitz zurück"

Älteste Eiskunstlauf-Olympiasiegerin ist bis heute Ludowika Jakobsson mit 35 Jahren und 276 Tagen (1920), die Deutsch-Finnin hält auch den Rekord als älteste Medaillengewinnerin mit 39 Jahren und 190 Tagen (1924). "Das klingt extrem reizvoll. Von meinem Körpergefühl her wäre das bestimmt möglich", sagte Savchenko, die zum Zeitpunkt der Winterspiele 2026 in Mailand 41 Jahre alt sein wird.

Als Trainerin habe sie jedenfalls "ganz neue Seiten" an sich entdeckt. "In den Übungseinheiten trainiere ich mich jetzt auch selbst. Ich gehe alle Bewegungen und Sprünge meiner Schützlinge intensiv im Kopf durch und springe mit ihnen gedanklich auch mit." Vielleicht, so Savchenko, "laufe ich mit Robin jetzt auch wieder bei der einen oder anderen Show. Auf jeden Fall haben wir uns geschworen, gemeinsam das Eiskunstlaufen in Deutschland wieder ins Rampenlicht zu rücken – so wie zu den Glanzzeiten von Jutta Müller. Auch deshalb bin ich nach Chemnitz zurückgekehrt."

Savchenko und Szolkowy: "Den Nachwuchs nach vorn bringen"

Bis vor kurzem hatte Savchenko als Bondscoach in den Niederlanden gearbeitet. Nun wird die Olympiasiegerin von 2018 zusammen mit ihrem ehemaligen Partner Robin Szolkowy neue Projekte in Chemnitz anschieben. "Unser Wunsch ist, den Nachwuchs nach vorn zu bringen. Dorthin, wo wir damals waren", sagte Savchenko in einem Interview der Sächsischen Zeitung (Samstagausgabe ).

Im deutschen Eiskunstlauf sehe es momentan nicht gut aus. "Deshalb sind wir unbedingt bereit, etwas zu bewegen und aufzubauen. Es gibt Talente. Und wir haben die Erfahrung als ehemalige Weltklasseläufer und jetzige Trainer", so Savchenko: "Wir wollen mit Kindern so trainieren, dass sie Freude und Spaß haben und dabei natürlich auch Ehrgeiz entwickeln. Das ist unser Traum – damit das Eiskunstlaufen in Deutschland wieder nach vorne zu bringen."

Savchenko nahm fünf Mal an Olympia teil

Theoretisch, so Savchenko, die als Sportlerin an fünf Olympischen Spielen teilgenommen hat, sei sie "immer noch bereit. Ich könnte jetzt ein paar Wochen trainieren und wieder auf dem Eis antreten. Ich bin fit, ernähre mich gesund." Als Trainerin stehe sie schließlich "nicht hinter der Bande, sondern bin immer mit auf dem Eis. Jetzt versuche ich, der neuen Generation das Beste mitzugeben, will ihnen auch beibringen, das genießen zu können, genauso, wie ich das Eislaufen genossen habe."

sid