
Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt kommt nicht über Remis gegen Luckenwalde hinaus
Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiß Erfurt dominierte den FSV Luckenwalde klar, geriet dann urplötzlich in Rückstand und antwortete prompt – mehr als ein 1:1 (0:0) sprang trotz wiederholter Großchancen in der Schlussphase jedoch nicht mehr heraus.
Rot-Weiß Erfurt hat einen kleinen Dämpfer im Meisterkampf der Regionalliga Nordost kassiert. Die Thüringer kamen im Heimnachholspiel vor 3.419 Zuschauern gegen den Tabellen-14. FSV Luckenwalde nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Das Team von Trainer Fabian Gerber hat an der Spitze nun drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Energie Cottbus, aber auch eine Partie mehr absolviert.
RWE bemüht, aber Luckenwalde verteidigt souverän
Gerber musste im Vorfeld den Ausfall seines Stamm-Innenverteidigerduos Aaron Manu (Adduktoren) und Salomon Nkoa (Knöchel) befürchten – letztendlich wurde immerhin Nkoa rechtzeitig fit. Linksverteidiger Abou Ballo und Offensivmann Erik Weinhauer waren dann die beiden Neuen in der ersten Elf. Der RWE-Trainer hatte die Kniffligkeit der Aufgabe prophezeit. Und genauso kam es: Die routinierten Gäste überließen Erfurt von Anpfiff an nur allzu gern den Ball und zogen sich zumeist in einer 5-4-1-Formation tief in die eigene Hälfte zurück.
Der Spitzenreiter agierte dominant, ballsicher, aber provozierte vor allem in der FSV-Gefahrenzone kaum Lücken. Gästekeeper Nikolas Tix musste in der Anfangsphase lediglich bei Kay Seidemanns Versuch aus spitzem Winkel zur Tat schreiten (8.). Erst als Keliano Tavares von halblinks nach innen zog, dabei Ian Kroh auswackelte und aus 13 Metern den rechten Giebel nur unweit verfehlte (26.), wurden die Thüringer wirklich gefährlich. Kurz darauf fasste sich Til Schwarz aus der zweiten Reihe ein Herz und verfehlte den Querbalken knapp (29.).
Mergel antwortet Flath – Nkoa und Ciccarelli im Alu-Pech
Es dauerte bis Mitte der zweiten Halbzeit, ehe der Spitzenreiter das nächste Mal nah dran war, den Knoten platzen zu lassen. Tavares zielte nach Querpass von Artur Mergel an die Oberkante der Latte (58.). Wenige Minuten später stand Ballo der Schock ins Gesicht geschrieben – dem 24-Jährigen war nach einer FSV-Ecke der Ball am langen Pfosten unglücklich, aber klar an den Arm gesprungen. Luckenwalde-Kapitän Christian Flath verwandelte den fälligen Elfmeter unhaltbar für RWE-Schlussmann Franco Flückiger halbhoch links (67.).
Aber Erfurt hatte die umgehende Antwort parat: Joker Osayamen Osawe spitzelte den Ball in den Lauf von Mergel, der unter erheblicher Bedrängnis aus Strafraumdistanz mit seinem elften Saisontor ausglich (70.). Es war der Startschuss für die zweite RWE-Luft – die nun endlich wieder dauerhaften Druck aufbauenden Gastgeber zogen wiederholt wütende Angriffe auf. Mit dem Lucky Punch sollte sich die Gerber-Elf jedoch nicht mehr belohnen. Zunächst verpasste der ebenfalls eingewechselte Nazzareno Ciccarelli binnen wenigen Augenblicken doppelt (85.), dann köpfte Nkoa Cicarellis Freistoßeingabe an den Innenpfosten (88.), ehe wiederum Ciccarelli aus spitzem Winkel an den Außenpfosten drosch (90.).
mhe