
Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt dank Doppelpacker Ciccarelli zurück in der Spur
Rot-Weiß Erfurt hat den jüngsten Abwärtstrend gestoppt. Das Team von Trainer Fabian Gerber behielt gegen Hertha BSC II auch nach Halbzeitrückstand kühlen Kopf und drehte die Partie mithilfe eines Doppelpackers.
Rot-Weiß Erfurts Trainer Fabian Gerber hatte vor der Partie gegen Hertha BSC II mehr "Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft" von der jüngst etwas aus dem Tritt geratenen Offensivabteilung gefordert – und seine Spieler ließen Taten folgen. Der 2:1 (0:1)-Heimsieg über den Bundesliga-Nachwuchs aus der Hauptstadt war verdient und hatte vor den 2.774 Zuschauern im Steigerwaldstadion insbesondere einen Hauptdarsteller: Doppelpacker Nazzareno Ciccarelli. Der Aufsteiger aus Thüringen kletterte durch den vierten Saisonerfolg auf Rang sechs.
Haxha köpft ein – Hajurlla, Manu und Mergel im Pech
Die zuletzt in Schwung gekommenen Berliner traten von Beginn an mit viel Selbstvertrauen auf. RWE sah die gegnerische Hälfte in den ersten zehn Minuten nur aus der Ferne, weil die ballsichere Hertha um Dreh- und Angelpunkt Maurice Covic einerseits gefällig kombinierte und andererseits gut ins frühe Pressing kam. Allerdings stand die Erfurter Defensive sicher – nur an Sonny Ziemers knapp rechts vorbeigelegtem Drehschuss wäre RWE-Keeper Franco Flückiger, der zuvor gegen Lukas Ullrich aufmerksam pariert hatte, wohl nicht herangekommen (15.).
Zehn Minuten später musste Hertha-Schlussmann Leon Cuk gegen Romario Hajrulla allerdings sein ganzes Können beweisen, um Erfurts Führung zu verhindern (25.). Seine Vorderleute dankten es ihm mit dem bis dato schönsten Spielzug der Partie: Nadel El-Jindaoui setzte Covic ein, der hob gefühlvoll an den langen Pfosten, wo Florian Haxha aus Nahdistanz nur einköpfen brauchte (31.).
Die Hausherren zeigten sich keineswegs geschockt – Florian Eitschberger klärte Aaron Manus Kopfball auf der Linie (34.), bevor Cimo Röcker gerade noch den Fuß in Artur Mergels Flachschuss bekam (43.).
Starke Erfurter drehen die Partie
Während Herthas Offensive von Minute zu Minute weniger einfiel, da Derry Scherhant und El-Jindaoui von der bestens organisierten Erfurter Defensive komplett abgemeldet wurden, knüpften die Rot-Weißen auch nach Wiederanpfiff an an die gute Phase nach dem Gegentor an: Hajrullas Ausrufezeichen aus 18 Metern senkte sich auf die Oberkante der Latte (49.). Das Gerber-Team ließ nicht nach und verdiente sich den Ausgleich – Mergel fand die Lücke im Hertha-Strafraum, wo Ciccarelli die Vorarbeit bestens verarbeitete und verdeckt aus halbrechter Position im langen Eck unterbrachte (58.).
Damit begnügte sich Erfurt nicht. Zwar vereitelte Cuk noch mit starkem Reflex die Krönung von Kai Seidemanns feinem Sololauf (63.), gegen Ciccarellis zweiten Streich aus acht Metern nach herrlicher Dreieckskombination über Samuel Biek und Hajrulla war Berlins Torwart dann aber machtlos. Sidny Lopes Cabral und Ciccarelli (73./74.) verpassten in der Folge eine frühere Entscheidung, aber RWE brachte den Sieg souverän und ungefährdet ins Ziel.
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mhe