
Fußball | Regionalliga Ratloser Chemnitzer FC verliert Topspiel gegen Cottbus
Der CFC hat das Topspiel gegen Energie Cottbus aufgrund haarsträubender Fehler hinten und mangelnder Gefahr vorne verdient 0:2 (0:1) verloren. Cottbus hat sich für einen abgezockten Auftritt belohnt und damit einen ganz wichtigen Schritt im Aufstiegskampf gemacht.
Es ist wie verhext! Die gegnerischen Tore scheinen für den Chemnitzer FC seit dem Jahreswechsel wie zugenagelt. Im Heimspiel gegen Cottbus gelang der Mannschaft von Christian Tiffert zum vierten Mal innerhalb von fünf Spielen kein eigener Treffer. So reichten dem FC Energie im Topspiel zwei glückliche Tore und eine solide Ergebnisverwaltung für die vorübergehende Tabellenführung. Die mangelnde Chemnitzer Chancenverwertung war dieses Mal gar kein großes Thema - es gab schlichtweg viel zu wenige.
Chemnitz setzt auf Konter
Chemnitz startete mit der gewohnten Dreierkette, in die Robert Zickert nach abgesessener Gelb-Sperre zurückkehrte. Der etwas defensivere Stanley Keller ersetzte Lukas Stagge auf der Doppelsechs.
Tiffert verriet Minuten vor dem Anpfiff im Fernsehinterview seinen Plan, die stabile Cottbuser Defensive mit viel Tempo in Kontern auszuhebeln. Dementsprechend defensiv startete seine Mannschaft, die den Gästen ersteinmal den Ball überließ und selber aus einer kompakten Stellung heraus auf Konter lauerte.
Früher Nackenschlag
Diese Taktik wäre wohl auch auf Dauer gefährlich geworden, hätte Energies Eric Hottmann nicht schon in der zehnten Minute seinen ersten Torschuss direkt im Kasten untegebracht. Der Stürmer schoss nach einem ansehnlichen Solo-Lauf den in höchster Not klärenden Löwe an, der den Ball zwar abfälschte, aber nicht komplett aufhalten konnte. So trudelt der abgefälschte Ball quälend langsam am bereits in die andere Ecke gesprungenen Jakubov vorbei ins Tor.

Der sonst so auffällige Kilian Pagliuca (r.) war wie abmeldet. Er blieb 90 Minuten lang quasi unsichtbar.
Cottbus wurde so mit einer gehörigen Portion Glück für den von der ersten Minute an selbstbewussten und couragierten Auftritt belohnt, den sie im fremden Stadion hinlegten. Der sichtlich geschockte Chemnitzer FC brauchte danach einige Minuten, um sich zu fangen.
Weil der Matchplan in Anbetracht des frühen Rückstands aber dahin war, traute man sich im Laufe der Zeit immer weiter aus der Deckung. Gegen Ende der ersten Halbzeit zeigten Mensah und Brügmann, dass man den zu dem Zeitpunkt auf den ersten Platz aufgerückten FC Energie mit aktiverer Spielweise ganz schön in Bredouille bringen kann.
Abgezockter FC Energie
Der Chemnitzer Schwung aus der Schlussphase der ersten Halbzeit verpuffte nach der Pause allerdings komplett. Wieder waren es die Cottbuser, die durch die Konterläufe ihres aktiven Stoßstürmers Hottmann die besseren Chancen hatten. So war es auch Hottmann, der in der 66. Minute nach einem haarsträubenden Fehler von Schlussmann Jakubov goldrichtig stand und den vor seine Füße abgeprallten Ball ins Tor stocherte.

Keeper Jakubov lässt einen harmlosen Schuss abprallen und kann dem abgezockten Nachschuss von Hottmann nur noch hinterher schauen.
Die Lausitzer machten es in der Folge genau richtig und ließen den Ball im Stile einer Spitzenmannschaft durch die eigene Hälfte laufen. So kam Chemnitz viel zu selten in gefährliche Situationen und lief dem Rückstand hoffnungslos hinterher.
Ausblick
Durch die Niederlage hat sich der Chemnitzer FC ersteinmal aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. In der kommenden Trainingswochen wird sich Tiffert den Kopf zerbrechen, wie er die verlorene Torgefahr zurück ins Spiel seiner Mannschaft bekommt. Nächsten Sonntag (12.03., 16 Uhr) trifft man mit Chemie Leipzig auf die dritte Spitzenmannschaft in Folge.
Auch in Cottbus steigt an dem Tag das nächste Topspiel: Um 13 Uhr empfängt die Energie den aktuell drittplatzierten FC Carl-Zeiss Jena.
Das sagten die Trainer:
Christian Tiffert (Chemnitzer FC):
Claus-Dieter Wollitz (FC Energie Cottbus):
---
jas