Sportfotografen nutzen in der Hamburger Nordbank Arena ihre Laptops zur Datenübertragung.

Fußball | DFB-Pokal Nächste Abfuhr: Auch der HSV lehnt Pokalauftritt von RB Leipzig ab

Stand: 16.06.2022 16:11 Uhr

Der Termin steht fest, der Spielort noch nicht: Teutonia Ottensen sucht für die Pokalpartie gegen RB Leipzig ein Ausweichstadion. Nach St. Pauli sagte jetzt auch der Hamburger SV ab. Die Suche nach einer geeigneten Spielstätte gestaltet sich schwierig – weil der Gegner RB Leipzig heißt.

"Schade, bei jedem anderen Gegner hätten wir im Millerntor oder Volksparkstadion spielen können", sagt David Bergner. Der neue Trainer des Hamburger Regionalliga-Klubs Regionalligist FC Teutonia 05 Ottensen hatte sich noch über die Pokalauslosung gegen Titelverteidiger RB Leipzig gefreut. Doch die Suche nach einem Spielort wird zum Albtraum, weil keiner RB Leipzig will.

Bergner: "Ziemlich egal, wo wir spielen"

"Nach meinen Informationen ist es nicht möglich, in Hamburg zu spielen", so Bergner auf Anfrage von "Sport im Osten". Nach dem FC St. Pauli gab es demnach auch vom Hamburger SV einen Korb. Im eigenen Stadion Hoheluft kann nicht gespielt werden, weil es nur einen Kunstrasenplatz gibt. Der DFB erlaubt keine Spiele aus diesem Untergrund.

Ottensen wird Hamburg also verlassen und "irgendwo in der Republik ein Stadion finden" (Bergner) müssen. Einen Favoriten hat der Trainer, der letzte Saison noch den ZFC Meuselwitz betreute, nicht: "Ich bin Trainer dieser Mannschaft, freue mich auf ein tolles Spiel, dass live im Fernsehen übertragen wird. Wenn wir nicht in Hamburg spielen können, ist es mir ziemlich egal, wo wir auflaufen werden."

Wird in Leipzig gespielt?

Sogar ein Tausch des Heimrechts ist im Gespräch. Ottensen ist dazu in Gesprächen mit dem Deutschen Fußball-Bund. Dann wäre die Wettbewerbsverzerrung gänzlich perfekt, auch wenn die Chancen auf eine Sensation gegen den Pokalverteidiger ohnehin gering sind.

FC St. Pauli begründet Absage

Während vom HSV ein offizielles Statement fehlt, begründete Zweitligist St. Pauli kürzlich die Absage öffentlich: "Bekanntermaßen sieht der FC St. Pauli das Modell von RB äußerst kritisch, da es nach unserer Auffassung nicht vereinbar ist mit der 50+1-Regelung, für die wir uns engagieren. Auch in unserer Fanszene und Anhängerschaft stößt das Modell von RB auf starke Ablehnung", zitierte das "Hamburger Abendblatt" die Begründung. Und weiter hieß es: "St. Pauli möchte RB daher nicht über mögliche Pflichtspiele hinaus eine Bühne geben, vor allem nicht am Millerntor, das als Symbol für einen solidarischen und gerechteren Fußball steht."

(red)