v. l. Eric Voufack 1. FC Lokomotive Leipzig, Florian Haxha Hertha BSC II

Fußball | Regionalliga Herthas Rückpass-Geschenk macht Lok Leipzig froh

Stand: 27.01.2023 21:29 Uhr

Eine Stunde lang war der 1. FC Lok bei Hertha II unterlegen, dann drehten die abgezockten Leipziger die Partie zum 2:1-Auswärtserfolg. Ein fataler Bock der Bundesliga-Bubis begünstigte den Doppelpack von Djamal Ziane, der mit acht Toren bei verletzungsbedingt nur zwölf Einsätzen die Lebensversicherung der Probstheidaer im Regionalliga-Aufstiegskampf bleibt.

Von Patrick Franz

Loks Startelf nach der Winterpause hatte vier Änderungen zu bieten: Djamal Ziane, der Ende des letztes Jahres mit Oberschenkelproblemen fehlte, war natürlich gesetzt. Für ihn verlor überraschend Theo Ogbidi den Stammplatz in der Offensive. Hinten sicherten sich Mike Eglseder rechts und Leon Heynke in der Mitte einen Stammplatz, während Linus Zimmer und David Urban auf der Bank Platz nahmen. Im Mittelfeld-Zentrum begann Riccardo Grym für den nach einer Mandel-OP noch nicht für die Anfangself in Frage kommenden Farid Abderrahmane.

Dogan rettet zweimal, Voufack trifft den Pfosten

Das Spiel brauchte um auf Betriebstemperatur zu kommen, dann entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Vorteilen für die Bundesliga-Bubis. Tony Rölke steckte Maurice Covic den Ball durch, aber Lok-Torwart Isa Dogan tauchte souverän zur Parade ab (25.). Kurz darauf waren es dieselben beiden Herthaner in Kombination, diesmal bediente Covic Rölke. Dogan eilte aber sofort aus der Kiste und wehrte im Eins-gegen-Eins-Duell blitzschnell ab (30.). Von den Blau-Gelben kam insgesamt offensiv zu wenig. Nur mit einer kurz ausgeführten Ecke auf Eric Voufack überraschte Lok-Routinier Sascha Pfeffer die Gastgeber einmal, Linksverteidiger Voufack zog ab und das Leder klatschte per Aufsetzer an den linken Pfosten (34.). Da war es also Pech!

 v. l. Eric Voufack 1. FC Lokomotive Leipzig, Florian Haxha Hertha BSC II

Im letzten Moment enteilte Lok (hier: Eric Voufack) den Hertha-Bubis noch.

Hertha netzt, Lok schlägt postwendend zurück

Nach der Pause blieben die Hauptstädter zunächst im Vorwärtsgang und gingen diesmal verdient in Führung: Nach einer schönen Drei-Stationen-Kombination auf Rölke ließ der Stürmer Heynke mit einer Körpertäuschung aussteigen und schob seelenruhig zum 1:0 rechts unten ein (58.). Doch Lok antwortete prompt. Wieder führte Pfeffer einen Standard schnell aus, legte diesmal einen Freistoß auf Grym zurück. Dessen Flanke von der rechten Seite nickte Djamal Ziane, von dem vorher wie bei einem klassischen Torjäger eben üblich vorher gar nichts zu sehen war, ins lange Eck - 1:1 (61.).

Rückpass-Geschenk beschert Lok-Sieg

Zwar wurde der FCL im Anschluss angriffsfreudiger, aber zu keinem Zeitpunkt wirklich zwingend. Als alles nach einem Remis aussah, unterlief Herthas eingewechseltem Linksverteidiger Berkan Alimler ein folgenschwerer Rückpass auf Torwart Tim Goller. Ziane sprintete dazwischen und drückte das Leder am Schlussmann vorbei ins leere Tor - 2:1 (84.). Ein irres Geschenk, das Lok clever und abgezockt zum Sieg nutzte. Trainer Almedin Civa wollte vor der Partie, dass sein Team in der Fremde ruhiger und abwartender bleibt, weniger Risiko geht und auf die eigene Chance lauert. Wortwörtlicher kann man das eigentlich nicht umsetzen. Fakt: Das war ein Erfolg in Manier eines echten Spitzenteams, das wenig Aufwand braucht und eiskalt zuschlägt.

Stimmen

Regionalliga - Ziane: "Mit uns ist da oben immer zu rechnen!"

Regionalliga - Loks Pfeffer: "Unsere Mentalität ist weltklasse!"

Regionalliga - Civa: "Der Standard war einstudiert!"

Regionalliga - Covic: "Gegen Lok brauchst du Cleverness!"