
Fußball | 2. Bundesliga Harmlose Magdeburger verlieren Kellerduell gegen Braunschweig
Wieder kein Sieg für den 1. FC Magdeburg. Der FCM verliert nach einen harmlosen Auftritt gegen Mitaufsteiger Braunschweig und rutscht erneut in die Abstiegszone.
Der 1. FC Magdeburg hat seine achte Saisonniederlage kassiert. Gegen Eintracht Braunschweig verlor der FCM am Samstag (15.10.2022) 0:2 (0:0). Amara Condé mit einem Eigentor (50.) und Bryan Henning in der Nachspielzeit (90.+5.) erzielten die Tore der Partie. Durch die Niederlage rutscht der FCM auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Kaum Magdeburger Torchancen
Der FCM verlor nach zuvor zwei Heimsiegen in Serie, weil sich die Magdeburger wieder einmal zu wenig Chancen erspielten. Bis zur 69. Minute dauerte es, ehe Braunschweig-Torhüter Jasmin Fejzic erstmals eingreifen musste. Bei einem schwach geschossenen Freistoß von Baris Atik hatte der Keeper aber keine Probleme. In den gesamten 90 Minuten schoss der FCM nur viermal aufs Tor. Bei der einzigen Großchance scheiterte Atik nach einem Konter an Fejzic (70.).
FCM: Viel Ballbesitz - aber wenig Zählbares
Nur 0,61 erwartbare Tore (Expected Goals) sprechen für die schlechte Güte der FCM-Chancen. Der FCM konnte 64 Prozent Ballbesitz nicht in Torchancen umsetzen. Gegen eine dicht stehende Braunschweiger Defensive waren es oft Unsauberkeiten im letzten Pass, die weitere Chancen verhinderten.
Reimann-Ersatz Boss verhindert höhere Niederlage
Auch Braunschweig agierte im Duell des Tabellen-15. gegen den –Zwölften abwartend und ohne großen Druck. Doch die Eintracht war letztlich gefährlicher: Bei der besten Chance der ersten Hälfte köpfte Filip Benkovic an die Latte (30.). Nach der Pause parierte FCM-Keeper Tim Boss, der für den erkrankten Dominik Reimann zweimal glänzend per Fuß gegen Immanuel Pherai (47.) und Lion Lauberbach (90.+ 4.).
Eigentor bringt FCM auf Verliererstraße
Zweimal war Boss aber machtlos: Zunächst traf Magdeburgs Amara Condé nach tollem Doppelpass von Braunschweigs Pherai und Fabio Kaufmann bei einem Rettungsversuch ins eigene Tor (50.). In der Nachspielzeit machte Bryan Henning aus Nahdistanz und einem Konter den Deckel für Braunschweig drauf (90.+5.).
Braunschweig sechs Spiele in Serie ungeschlagen
Das Team von FCM-Coach Christian Titz kassierte mit dem 0:2 die zweite Niederlage in Folge gegen einen Abstiegs-Mitkonkurrenten. Braunschweig ist nun schon sechs Spiele in Folge ungeschlagen und feiert dabei den vierten Sieg.

Jubel bei Braunschweig über den vierten Saisonsieg.
Stimmen zum Spiel
Christian Titz (Trainer Magdeburg): "In der ersten Halbzeit hat sich das Spiel neutralisiert. Wir hatten zwar eine Spielkontrolle, haben dem Gegner in der Umschaltbewegung aber wenig zugelassen. Das hat daran gelegen, dass wir Daniel Efadli reingenommen haben, damit haben wir Pherai rausgenommen. Wir waren leider in der Halbzeit gezwungen, ihn aus der Partie zu nehmen, weil er einen Schlag aufs Auge bekommen hatte. So haben wir leider das Spiel auf die falsche Seite gedreht. Wir haben eine klare Zwei-Zwei-Staffelung gehabt, die haben wir vor dem Gegentor nicht gehabt. Dann stürzen wieder sechs Spieler raus, wir werden überspielt und bekommen über ein Eigentor das Gegentor. Dann war es für uns eine Partie, in der wie nicht viele Torchancen herausgespielt haben. Die Chancen, die wir herausgespielt haben, haben wir nicht genutzt. Die Situation vor dem 0:1 muss vorher geklärt."
Immanuel Pherai (Angreifer Braunschweig): "Wir hatten mehr Selbstvertrauen, weil wir die letzten Wochen mehr Punkte geholt haben. Wenn Amara Condé den Ball vor dem 0:1 nicht berührt, mache ich ihn rein. Am Ende zählt aber nur das Tor. Ich glaube, dass wir defensiv besser stehen und besser verteidigen. Wir bekommen weniger Gegentore."
Baris Atik (Angreifer 1. FC Magdeburg): "Im letzten Drittel hatten wir weder Konsequenz noch Torabschlüsse. In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, da haben wir den Gegner nicht Atmen lassen, haben die ganze Zeit auf ein Tor gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir gar nichts zugelassen. Nach der Halbzeit kommen wir raus und geben das Spiel her, fallen auf die Konter rein. Vorn hatten wir die Chancen, die haben sie aber nicht genutzt. Deswegen stehen wir auch mit Null Punkten da. Aktuell ist auch bei mir die Scheiße am Fuß. Meine Chance muss ich nutzen, die mache ich auch öfter. Aber zurzeit rattert es im Kopf ein bisschen. Das muss raus. Irgendwann wird der Knoten platzen."
Michael Schiele (Trainer Braunschweig): "Wir haben über 90 Minuten eine super-konzentrierte Leistung abgeliefert, defensiv hat die ganze Mannschaft mitgearbeitet. Der Fokus und die Konzentriertheit über 90 Minuten mit unseren guten Ballpassagen und wie wir aus der zweiten Halbzeit rauskommen – alle haben heute konzentriert gespielt. So haben wir verdient die drei Punkte mitgenommen. Wir haben uns in der Liga zurechtgefunden. Es war auch am Anfang nicht alles schlecht. Wir haben viele Tore bekommen und selbst nicht gemacht. Dann haben wir den Hebel in die richtige Richtung gestellt. Aber wir haben noch nichts erreicht. Ich bin heute richtig stolz auf die Jungs."
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Dirk Hofmeister