
Skeleton | WM in St. Moritz Gold-Sensation durch Susanne Kreher
Das war ein absolutes Herzschlagfinale: Die Sächsin Susanne Kreher jubelt über Skeleton-Gold bei der WM in St. Moritz. Bei den Männern gab es dagegen eine deutsche Enttäuschung.
Was für ein Triumph: Die sächsische Skeleton-Pilotin Susanne Kreher hat bei der WM in St. Moritz überraschend die Goldmedaille gewonnen. "Es ist meine erste WM, da gleich Gold zu holen, hätte ich mir nie erträumen können. Ich hatte hier die Lockerheit, kam gut zurecht im Training auf der Bahn. Ich habe jeden Lauf genossen"; jubelte die 24-Jährige im ZDF.
Kreher rettet Minivorsprung ins Ziel
Dabei wurde es am Ende noch einmal hochdramatisch: Im vierten Lauf schmolz Krehers Vorsprung von 0,24 Sekunden auf die Niederländerin Kimberley Bos auf der Natureisbahn von St. Moritz, im Ziel stand dann aber noch eine Hundertstelsekunde Vorsprung. Dritte wurde die Kanadierin Mirela Rahneva.
Titelverteidigerin Hermann Fünfte
Titelverteidigerin und Rekordweltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee kam mit über einer Sekunde Rückstand auf Rang fünf. Die Olympia-Zweite von 2018, Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland, landete auf Rang sieben. Olympiasiegerin Hannah Neise vom BSC Winterberg kam mit der Bahn überhaupt nicht zurecht und musste sich mit Rang 15 begnügen.
Gold für Briten Weston - Grotheer nur Zehnter
Olympiasieger Christopher Grotheer musste sich dagegen nach einer völlig verkorksten Weltmeisterschaft mit Platz zehn zufriedengeben. Nach vier Läufen hatte der Titelverteidiger vom BCR Thüringen unglaubliche 4,14 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Briten Matt Weston, der das erste Gold für sein Land seit 2008 holte. Zweiter wurde der Italiener Amedeo Bagnis vor dem Südkoreaner Jung Seunggi. Felix Keisinger vom WSV Königssee wurde Zwölfter. Der Olympia-Zweite Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg, der seinen Schlitten schon im Auftaktlauf aus der Spur schob, landete noch hinter Junioren-Weltmeister Cedric Renner ( RC Berchtesgaden/16. ) auf dem enttäuschenden 18. Rang.

Matt Weston holt Gold für Großbritannien.
Nächstes Ziel: Gesamtweltcup
"Ich hatte heute noch einmal die Kufe gewechselt und wollte angreifen. Der Versuch ging aber nach hinten los. Die WM ist eine absolute Enttäuschung. Ich habe das Skeletonfahren aber nicht verlernt und will im Gesamtweltcup noch gewinnen", sagte der 30-jährige Grotheer, der mit Blick auf den angeblichen Materialvorteil der Briten und Italiener meinte: "Offensichtlich haben wir da etwas verschlafen, die haben vielleicht etwas an der Kufe gefunden." Im Gesamtweltcup führt er vor den abschließenden zwei Weltcups in Innsbruck und Sigulda.
dpa/red