Fußball | 3. Liga Es wird Zeit für einen Heimsieg – Hallescher FC empfängt Viktoria Köln

Stand: 13.03.2023 09:15 Uhr

Unter Sreto Ristic ist der Hallesche FC auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Nun soll gegen Viktoria Köln (Di., 14. März, 19 Uhr, im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App und auf spor-im-osten.de) der erste Heimsieg seit vier Monaten her. Allerdings fehlt Topvorlagengeber Niklas Kreuzer mit Gelbsperre.

Eines hat der vergangene Freitag einmal mehr bewiesen – den Halleschen FC bringt derzeit so schnell nichts aus der Fassung. Die Auswärtspartie beim SC Verl drohte schon nach kaum einer halben Stunde Spielzeit so richtig in die Hose zu gehen. Die ohne ihren verletzten Kapitän Jonas Nietfeld und den auf die Bank beorderten Routinier Alexander Winkler neu zusammengestellte Defensive leistete sich einen Bock nach dem anderen. Das einzig Gute in diesem Moment: der sonst so starke, aber diesmal ebenso irrlichternde Schlussmann Felix Gebhardt hatte erst zweimal hinter sich greifen müssen.

Achterbahn der Gefühle für HFC beim SC Verl

Remis gegen Verl dank Deniz und Zimmerschied

"Wir waren fahrig, wir waren nicht präsent", kritisierte HFC-Cheftrainer Sreto Ristic nach dem Abpfiff am MDR-Mikro, hatte dank des erkämpften 2:2-Endresultates da aber auch schon sein Lächeln wiedergefunden: "Das war so nicht abgesprochen, in Zukunft kann ich darauf verzichten", ergänzte der 47-Jährige mit einem Augenzwinkern. Ristic hatte seinem Team und dem Klub am vergangenen Dienstag bekanntermaßen einen viel größeren Schrecken eingejagt, als es eine noch so schlechte erste Halbzeit gegen Verl je hinbekommen könnte. Der Fußballlehrer hatte auf der Autobahn die Kontrolle über seinen Pkw verloren, sich mehrfach überschlagen – und war anschließend nahezu unverletzt aus dem Auto wieder ausgestiegen.

Wir können unsere Situation ganz genau einschätzen und arbeiten daran, dass wir eine glaubwürdige Chance haben, in der Liga zu bleiben. HFC-Trainer Sreto Ristic | MDR-Interview

Bei der drei Tage später in Paderborn ausgetragenen Verl-Partie zeigte der HFC dann insbesondere im zweiten Durchgang, "was in uns steckt", betonte Ristic. Beflügelt von Tunay Deniz‘ denkbar glücklichem Anschlusstor (O-Ton: "Die Jungs sagen immer, dass ich zu wenig schieße") unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff traten die Saalestädter mit "einem ganz anderen Gesicht und viel mutiger auf“, wie Ausgleichstorschütze Tom Zimmerschied nachher feststellte.

Abgezockte Kölner reisen an die Saale

Halle ist also auch nach vier Spielen unter Sreto Ristic ungeschlagen, holte dabei acht Punkte und kletterte – mit aktuell einem Punkt Vorsprung – auf Nichtabstiegsplatz 15. "Wir können unsere Situation ganz genau einschätzen und arbeiten daran, dass wir eine glaubwürdige Chance haben, in der Liga zu bleiben", unterstrich der HFC-Trainer. Die Chance weiter erhöhen würde zunächst der erste Heimsieg seit fast vier Monaten. Am 15. November 2022 gewann Halle zuletzt auf eigenem Rasen, damals mit 3:1 gegen Waldhof Mannheim. In den anschließenden fünf Auftritten reichte es gerade noch zu einem Pünktchen – vor gut zwei Wochen beim 0:0 gegen 1860 München.

3. Liga: Viktoria Köln fängt Zwickau direkt vor Ziellinie ab

Eine Ausfallhalbzeit wie die besagte erste vom letzten Freitag gegen Verl sollten sich die Rot-Weißen jedoch lieber nicht leisten – und schon gar nicht gegen einen noch einmal ungleich abgezockteren Kontrahenten wie nun Viktoria Köln um die Ex-Bundesligaprofis Marcel Risse und Mike Wunderlich. Die Domstädter von Trainer Olaf Janßen liegen mit 36 Zählern im gesicherten Mittelfeld und klauten HFC-Kellerkonkurrent FSV Zwickau am zurückliegenden Samstag in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einen sicher geglaubten Sieg.

Kreuzer ist gesperrt, Landgraf wackelt

Nicht einfacher wird die Dienstagabendangelegenheit im heimischen Chemie-Leuna-Stadion dadurch, dass Topvorlagengeber und Vizekapitän Niklas Kreuzer gelbgesperrt ausfällt. Für den 30-Jährigen könnte Erich Berko die rechte Außenbahn beackern. Eine Alternative im Defensivzentrum böte Niklas Landgraf nach seiner abgesessenen fünften Gelben Karte. Allerdings hatte es den 27-Jährigen in den letzten Tagen krankheitsbedingt flachgelegt. Sein Einsatz ist gefährdet.

mhe