Dimitrij Nazarov und Pavel Dotchev

Fußball | 3. Liga Erzgebirge Aue: Mit Vaterfreuden und Revanchegedanken nach Duisburg

Stand: 03.05.2023 17:24 Uhr

Auch wenn der Klassenerhalt zu 99 Prozent steht, will Erzgebirge Aue die Zügel in den letzten Spielen nicht schleifen lassen. Da tritt es sich gut, dass man mit dem kommenden Gegner noch eine Rechnung offen hat. Rückenwind soll auch die frohe Kunde von Aues Toptorjäger geben.

Vaterfreuden bei Erzgebirge Aue: Dimitrij Nazarov ist in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch Papa geworden. Seiner Tochter geht es "prächtig", freute sich Aue-Trainer Pavel Dotchev mit seinem Schützling und fügte schmunzelnd an: "Vielleicht hat Erzgebirge Aue dadurch ein neues Mitglied gewonnen."

Dimitrij Nazarov und Pavel Dotchev

Dimitrij Nazarov (l.) ist Vater geworden. Ob Pavel Dotchev auf seinen Toptorjäger gegen Duisburg setzen kann, ist noch offen.

Allerdings wird Dotchev im Auswärtsspiel am Freitag gegen seinen Ex-Verein MSV Duisburg (19 Uhr im Ticker und live hören in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) nicht auf die Dienste seines Toptorjägers (10 Treffer) setzen können. Wegen der kurzen Nächte und fehlenden Trainingseinheiten wurde entschieden, ohne Nazarov die Reise anzutreten.

"Grundstein für nächste Saison legen"

Davon abgesehen reist Aue mit einem guten Gefühl zum MSV. Der Klassenerhalt ist angesichts von 43 Punkten bei noch vier ausbleibenden Spielen und elf Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone nur noch in der Theorie gefährdet. Nun gilt es den "Grundstein für die nächste Saison zu legen", erklärte Dotchev. "Man denkt jetzt schon an die Vorbereitung im nächsten Jahr. Wir haben eine gewisse Planungssicherheit und wollen diese sauber ausnutzen, um vielleicht dem einen oder anderen Konkurrenten im nächsten Jahr einen Schritt voraus zu sein." Die Vertragsgespräche wurden zu diesem Zweck bereits wieder aufgenommen. Dem einen oder anderen Spieler wolle man die Chance geben, sich zu präsentieren, ohne aber den Wettbewerb zu verzerren: "Wir sind der Liga gegenüber verpflichtet, seriös zu bleiben", mahnte Aues Übungsleiter.

Heidrich will eine Rechnung begleichen

Genug Motivation sollte gegen die Meidericher in jedem Fall vorhanden sein. Nicht nur, um den direkten Verfolger (ein Punkt Rückstand) in der Tabelle weiter hinter sich zu lassen, sondern auch um die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen. Die 0:2-Niederlage vor heimischem Publikum im November ist bei Aues Sportchef Matthias Heidrich nach wie vor präsent. "Das war eines der schlechtesten Spiele von uns. Wir haben gar nichts auf den Platz bekommen. Ich hoffe, dass die Jungs Revanche nehmen. Es geht darum, die Saison mit einem guten Gefühl ausklingen zu lassen. Wir lassen nichts schleifen."

Ähnlich wie Aue wird auch Duisburg bemüht sein, die durchwachsene Saison zu einem positiven Ende zu bringen. Nach einer Sieglos-Serie von acht Partien schoss sich die Elf von Torsten Ziegner am vergangenen Wochenende durch einen deutlichen 4:0-Erfolg gegen Bayreuth den Frust und auch die letzten Abstiegssorgen von der Seele. Dotchev erwartet die "Zebras", bei denen er 2021 für gut neun Monate selbst auf der Trainerbank saß, "hochmotiviert". Aber natürlich fahre man hin, um zu punkten: "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Wir wollen die restlichen Spiele professionell gestalten. Es geht um Prestige und eine positive Stimmung im Verein für die Zukunft."

Dotchev hat die "Qual der Wahl"

Personell stehen die Zeichen vor der Auswärtsfahrt gut. Einzig Antonio Jonjic befindet sich nach seiner Bänderverletzung noch im Aufbautraining. Die Offensivkräfte Sam Schreck (zuletzt erkältet) und Tom Baumgart (Schienbeinverletzung) sind wieder voll ins Training eingestiegen und am Freitag eine Option. "Die Qual der Wahl sozusagen", wie es Dotchev formulierte. Und wer weiß: Vielleicht steht auch ein frisch gebackener, bis in die Haarspitzen motivierter Vater gegen Duisburg auf dem Platz.

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jsc