3. Liga Dresden bezwingt Duisburg und erobert Relegationsplatz
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung hat Dynamo Dresden auch den MSV Duisburg vor heimischer Kulisse bezwungen.
Dynamo Dresden bleibt weiter auf der Überholspur in der 3. Liga. Die Mannschaft von Cheftrainer Markus Anfang bezwang am Mittwoch (15.03.2023) den MSV Duisburg vor 21.904 Zuschauern im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion mit 2:0 (0:0) und bleibt damit auch im zehnten Spiel nach der Winterpause ungeschlagen. Claudio Kammerknecht (66.) und ein Eigentor von Duisburgs Benjamin Girth (76.) brachten die SGD auf die Siegerstraße, die durch den 13. Saisonsieg weiter Boden gut in der Tabelle macht. Da Wiesbaden parallel gegen Freiburg II verlor, stehen die Sachsen nun auf dem vierten Platz, der zur Relegation reichen würde, da Freiburg nicht aufstiegsberechtigt ist.
Dynamo nach wenigen Sekunden im Glück
"Wir dürfen keinen Schritt weniger machen", hatte Anfang nach den zuletzt positiven Auftritten seiner Mannschaft gefordert. Doch nach nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen brannte es bereits lichterloh im Dresdner Strafraum. Nur der Querbalken verhinderte die frühe Duisburger Führung nach Julian Hettwers Abschluss im rechten Sechzehner (2.). Der MSV war auch danach die spielbestimmende Mannschaft, presste Dynamo bereits früh in der eigenen Hälfte. Bis auf ein verunglücktes Dribbling von Dennis Borkowski (7.) und einen zu hoch angesetzten Drehschuss von Stefan Kutschke (18.) brachte Dresden offensiv nicht viel zustande.
Dennoch kamen die Hausherren im Laufe der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Trotz mehr Ballbesitz blieben klare Chancen aber aus. Duisburg hielt die Räume gut besetzt, Dynamo fand kaum ein Durchkommen und agierte im Spielaufbau zu uninspiriert. Auch läuferisch hatten die Sachsen durchaus Luft nach oben. Sieben Minuten vor der Pause sorgte SGD-Topscorer Ahmet Arslan noch einmal für Gefahr. Sein Flachschuss, zuvor clever von Borkowski durchgelassen, verfehlte den Duisburger Kasten aber um einen guten Meter.
Dynamo wie entfesselt nach Wiederanpfiff
Es ist nicht überliefert, welche Worte Markus Anfang in der Kabine fand - aber sie zeigten in jedem Fall Wirkung. Keine drei Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als Hauptmann einen blitzsauberen Konter initiierte und Conteh auf dem linken Flügel in Szene setzte. Nach dessem perfekt getimten Pass zögerte Borkowski allerdings zu lange und scheiterte an MSV-Schlussmann Vincent Müller (48.). Doch Dynamo war jetzt deutlich überlegen und hatte kurz darauf die nächsten dicken Chancen: Erst rettete der Pfosten für Duisburg nach Hauptmanns Versuch aus spitzem Winkel, dann wurde Contehs Schuss geblockt und Arslan fand seinen Meister in Müller (51.).
Es entwickelte sich nun ein Spiel auf ein Tor. Vor allem der emsige Conteh beschäftigte die halbe Duisburger Defensive. Dynamo machte fast alles richtig in dieser Phase. Einziges Manko: Sie bekamen es nicht konsequent zu Ende gespielt. In der 67. Minute platzte dann endlich der Knoten. Arslan trat einen ruhenden Ball punktgenau auf den zweiten Pfosten, wo Kammerknecht das schlechte Duisburger Stellungsspiel nutzte und per Kopf zur Führung traf. Das Stadion bebte – und Dynamo legte wenig später nach. Wieder war es ein Standard von Arslan, der per Eckball Tim Knipping im Sechzehner fand. Girth versuchte dessen Kopfball zu klären, doch lenkte die Kugel entscheidend ins eigene Tor (76.).

Über eine Stunde dauerte es, ehe der Bann gebrochen war: Claudio Kammerknecht sorgte mit seinem Kopfballtreffer für die Führung.
Kabinettstückchen kurz vor Schluss
Kammerknecht und Meier hatten in der Schlussphase die Chance, das Ergebnis mit ihren Distanzschüssen weiter in die Höhe zu schrauben (78./80.). Und doch wäre Duisburg fast noch der Anschluss gelungen. Ein Kabinettstückchen des eingewechselten Philipp König per Hacke landete aber knapp über dem Tor (90.). Auf der Gegenseite hatte der überragende Arslan den Schlusspunkt auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Lupfer allerdings am Querbalken (90.+2).
Stimmen zum Spiel
Markus Anfang (Trainer Dynamo Dresden): "Wir haben eine Großchance am Anfang zugelassen und dann das Spiel kontrolliert. In der zweiten Halbzeit war es Top-Leistung von den Jungs. Wir haben hochverdient gewonnen. Die Tabelle interessiert uns nicht. Wir wollen besser werden von Spiel zu Spiel. Dass, was wir heute in der zweiten Halbzeit gespielt haben, war besser als in anderen Spielen. Wir sind auf einem guten Weg."
Torsten Ziegner (Trainer MSV Duisburg): "Wir haben in der zweiten Hälfte schon noch Power entwickelt und sind etwas mehr ins Risiko gegangen. Aber meine Mannschaft hat es nicht geschafft die Ruhe zu bewahren. Wir hatten die Druckphase schon überstanden, mit genauso viel Glück, wie Dynamo unsere Momente in der ersten Hälfte. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Deswegen hat Dynamo hier heute gewonnen."
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jsc